Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 16. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Olympiasieger Ernst Hinterseer und Dr. Ziepi persönlich kommentierten. Die zweite Großveranstaltung galt dem Golfsport. Die internatio1iale Golf- woche Kitzbühels war derart gut be- sucht und von Spielern aus Deutsch- land, der Schweiz, England, Frankreich und Österreich beschickt, daß es bereits zu Schwierigkeiten in der Programm- abwicklung kam. Auch hier wieder wa- ren die Organisation und der gesell- schaftliche Rahmen in besten Händen. Nebst den Großereignissen des Sports und der Gesellschaft weise ich jedoch insbesondere auf die vielen mittleren und kleinen Veranstaltungen bewußt hin, denn sie geben der Saison und dem ganzen Geschäftsjahr schließlich einen festen Rahmen. Zusätzlich zu den in ihrer Beliebtheit unerreichbaren Platzkonzerten entwickelte sich in Form von Vorträgen und Ausstellungen in den letzten Jahren, dank privater In- itiative und privatem Einsatz, auch ein erfreulich reges Kulturleben, welches Kitzbühel in Zukunft noch notwendi- ger brauchen wird. Die Entfaltung des- selben hängt aber leider von einer noch zu lösenden Saalfrage großteils ab. Dem Fremdenverkehrsverband Kitz- bühel schwebt der Plan vor, noch mehr für den Gast Kitzbühels insoferne zu tun, daß man ihm, sowohl im Sommer als auch im Winter, gewisse Vorteile verschafft, die sich in der Ausgabe einer Kurkarte ausdrücken sollen. Form und Handhabung einer Kurkarte werden bereits studiert. Hier könnten vor allem das Hallenbad und die Berg- bahnen große Anreize bieten. Im Zu- sammenhang mit dem Hallenbad er- wähne ich noch einmal die statisti- schen Erhebungen, die unter der Frage: „Was hat dem Gast in Kitzbühel ge- fallen?" bereits an zweiter Stelle das Hallenbad mit den Saunen und Mas- sagen rangieren lassen. Bezüglich des Pistenausbaues wurden auf der Kampenabfahrt weitere Bau- „Denn wer den Kaiser sah muß wieder-. kehren, Wenn seiner Abendandacht rote Flammen Aufzucken an den riesigen Altären, Die aus des Herrgotts Künstlerhänden stammen; Wenn an dem Himmel lodert weit und breit Ein Purpurglänzen aus der Ewigkeit, Bis wieder ob erlöschenden Altären Lautlos die Nacht die Flügel schlägt zusammen." (Anton Renk) Es sind geheimnisvolle Abende, wel- che den Wilden Kaiser umdämmern. Seltsamen Stimmen muß man lauschen, Stimmen, die nicht aus dieser Welt tönen. Der Wilde Kaiser! In diesen fortschritte erzielt. So wurden die Ser- vitutsrechte mit Harisch und Filzer ab- geschlossen und das entsprechende Ge- lände präpariert. Die beiden Einfahrten auf der Unteren Kampen wurden eben- falls hergerichtet. Die beiden Abschnitte Ausfahrt von Bergstation Streifaim 1 in die Streif bzw. Seidlaim sowie das Engstück ehemaliger Klausnerwald sind im Ausbauplan 1968 vorgesehen. Pro- fessor Friedl Wolfgang legt der Kampenabfahrt eine große Bedeutung zu. Die Bichlalmabfahrten (Standard und Golfplatz)) wurden im Ausbau praktisch abgeschlossen. Als nächstes großes Projekt wird die Hagstein- Abf ahrt in Angriff genommen. End- ausbau der Kampenabfahrt und Ausbau der Hagsteinabfahrt werden jedoch be- reits in die Kompetenz des zentralen Pistendienstes fallen. Es sei hier er- wähnt, daß für den Ausbau einer Ski- abfahrt zahlreiche Begehungen, Grund- verhandlungen und Besprechungen not- wendig sind, für die sich die Herren des Pistenausschusses stets einsetzten. Aus den Plänen ersieht man, daß Kitz- bühel bestrebt ist, jene großen Ski- straßen großzügig auszubauen, die di- rekt in unsere Stadt einmünden. Besonders zu betonen ist auch die In- itiative der Bergbahn AG, die es er- reichte, die Transportanlagen des Groß- drei Worten wohnt ein Märchen. E i n Märchen? Nein, Hunderte von Märchen und allerhand Märchen. Märchen von dem Venedigermandl und der Gold- tropf, Märchen von schätzehütenden Zwergen, von den badenden Bären, allerhand trauliche Märchen, wie sie die Großmutter den hochaufhorchen- den Kindern beim Kienfeuer erzählte. Aber es schlummern auch andere Märchen in diesen wilden Gründen. Nicht alle sind bergsonnenscheinig - viele sind wild, dunkel und blutig. Auf dem Totensessel sitzt das Gerippe eines Wilderers, der sich ver- stiegen hatte und ohne Lossprechung in der Einöde gestorben war. Auf dem Totenkirchl liegt ein Riesenweib, raumes Kitzbühel von Kirchberg bis Paß Thurn zu fusionieren. Auf die In- itiative der Aktiengesellschaft geht auch der Plan der Einführung eines zentralen Pistendienstes für den ob- genannten Raum zurück, welcher die Markierung, Herrichtung und den Aus- bau der Skiabfahrten zum Ziele hat. Die Finanzierung dieses Projektes soll über eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den Gemeinden, Fremdenverkehrsver- bänden und der Bergbahn AG zu drei Drittel aufgeteilt werden. Die Bichlalm- lifte sind in dieser Regelung nicht in- begriffen, werden aber auf der glei- chen Basis gelöst werden. Fünf neue Projekte wurden dieses Jahr allein von der Bergbahn AG erstellt, dazu zahlreiche Skiwege errichtet und Pi- stenverbesserungen durchgeführt. Der Skizirkus hat seine Fühler damit weit ausgestreckt und dem Skifahrer her- vorragendes neues Terrain erschlossen. Die Bichlalmgesellschaft verbesserte die Liftanlage und Abfahrt am Hochetz. Durch die enorme Zunahme des Ski- sports ist die Bergrettung nicht nur nicht mehr wegzudenken, sondern ge- radezu zu einer Stütze Kitzbühels und des Kitzbüheler Großraumes geworden. Abgesehen von den Eigeneinnahmen wurde die Bergrettung bisher praktisch vom Fremdenverkehrsverband allein ein Opfer der wilden Jagd des wolken- umflatterten Wodan, auf der T e u f eis- k an z e 1 predigte der Herr der Finster- nis das Reich der irdischen Liebe. Am S o n n e c k hat der Geizteufel seine schätzegefüllte Tragkraxe, welche jetzt versteinert ist, stehengelassen, im Teufelwurzgraben hat der „Arge" einen Zauberanger mit allerlei Kräu- tern zum Schätzefinden, Gefroren- machen, Krankmachen und Gesund- machen. Ein solches Würzlein verlangte einst ein Bursch für sein todkrankes Dirndl und versprach dem Bösen da- für seine Seele. Nun muß er im Garten Wache halten, bis wieder ein Bursch mit dem gleichen Wunsche kommt und ihn ablöst. Dort kann man auch den Teufel beschwören, schon mancher \\Tjldschütz sah ihn dort als rotlodernde Feuersäule aus seinem Flammenreiche emporsteigen. Bei der Jöchlkapelle in Gasteig sieht man eines verliebten Beim Totwirt und Geschichten aus dem „Wilden Kaiser" ‚liii 1 Ich bitte meine 4 ünsche für die Weihnachtsfeiertage und das neue Jahr auf diesem Wege entgegenzunehmen, 1 weil ich heuer nicht zu Einzelgratulationen kommen kann! Hermann Reisch 1
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