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Christi Haas in der Halle ihres Hotels im Gespräch mit dem französischen Mannschaftsführer Honore Bonnet. In der Mitte die Vitrine mit den Siegestrophäen. Photo: Herbert Sündhofer, Wien XX Samstag, 4. Februar 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 zustellen. Die Behörden standen dem Projekt von Beginn an mit Wohlwollen gegenüber. Bei der Eröffnung wurde allen Mitarbeitern der Dank für ihre Leistungen ausgesprochen. An dem Bau waren folgende Firmen beteiligt: Baumeisterarbeiten: Bauunternehmung Gottfried G r a n d e r OHG, Fieberbrunn. Zimmermeisterarbeiten: Zimmermei- ster Hans Mai k 1, St. Johann. Bautischler, Innenausstattung: Tisch- lerei und Möbelhaus Kafka-Trixl, Fieberbrunn. Heizung und sanitäre Anlagen: Instal- lationsunternehmen Ing. Luis Vi g 1, St. Johann. Elektroinstallation: Eiektro-Astlinger, St. Johann. Malerarbeiten: Malermeister Johann Radler, St. Johann. Wand- und Bodenfliesen: Christian Bergmann, St. Johann. Tapisom-Bodenbeläge: Tischlerei Egid Aufschnaiter, St. Johann. Spengler- und Glaserarbeiten: Speng-. lermeister Bruno Schenk, St. Johann. Isolierungen: Max Schien, St. Johann. Schmiede- u. Kunstschmiedearbeiten: Schmiedmeister Toni Pichler, Kitzb. Küchenanlage: R. N e u h ä u ss e r OHG Wien-Innsbruck-Graz. Oelbrenner: Heiz-Bösch, Innsbruck- Kitzbühei. Kühlanlagen und Kühlmaschinen: Fe- lix Gartner, Wien. Tapeziererarbeiten: Tapezierermeister Rupert R a f f 1 er, Fieberbrunn. Freka-Kaminsteine: Firma Mariacher & Basten, St. Johann-Erpfendorf Natursteine: Steinmetzmeister Bild- hauer Siegfried T ren k w a 1 der, Kitz- bühel. Hohlblocksteine: Bau- und Zimmer- meister Vinzenz P 1 ö r e r, Erpfendorf. Erdaushub: Paul St ö c k 1, St. Johann. (Beachten Sie bitte unseren umfang- reichen Geschäftsanteil dieser Sonder- ausgabe) Christi Haas Die jüngste Hotelbesitzerin und pro- minenteste Skisportlerin Christi Haas wurde am 19. September 1943 in Kitz- bühei geboren. Sie war schon in ihrer frühesten Jugend darauf aus, einmal eine große Rennläuferin zu werden. Schon in ihrem zweiten Lebensjahr stand sie auf Skiern und lachte hellauf, wenn sie damit ein kleines Stück berg- ab fahren konnte. Sie wohnte ja damals auf dem Hahnenkamm und es machte- ihr achte ihr nichts aus, ob es stürmte und schnei- te oder die Sonne lachte, wenn sie bei ihren ersten Skiexkursionen im Schnee landete. Als sie zur Schule ging, schnallte sie oft heimlich ihre Brettln an, um über die weltbekannte Streif nach Kitzbühel zur Schule zu fahren. Wer sie damals dabei sah, der wunderte sich, wie schneidig der „Bua", denn für einen solchen hielten die Leute Christi wegen ihrer verwegenen Fahrweise, ins Tal sauste. Bei den Schülerrennen war es schon obligatorisch, daß Christi jeweils einen Sieg errang. An einem „Jugend-Skiwinter" fuhr Christi mit der Kitzbüheler Jugend zum Tiroler Jugendskitag nach Innsbruck und sie machte dort gleich von sich reden. Sie unterbot im Abfahrtslauf sogar die Zeiten ihrer gleichaltrigen, ja sogar auch der älteren Buben. Damit war das Interesse der Skifunktionäre auf sie gerichtet, die sich von Christi einiges versprachen. Beim Bezirksjugendskitag in St. Jo- hann, bei dem Christi in der Jugend- klass 1 startete, gewann sie die Ab- fahrt und im Slalom (Buben und Mä- del der Jugendklasse 1 und II hatten den gleichen Parcours) fuhr sie im er- sten Durchgang Bestzeit. Von den Kampfrichtern wurden die Buben dar- auf aufmerksam gemacht, daß ein Mäd- chen die Bestzeit hält, was die Buben in ihrem Ehrgeiz anspornte und im zweiten Durchgang ihr Bestes gaben. Die Enttäuschung blieb aber für sie nicht aus, denn Christi fuhr auch im zweiten Durchgang Bestzeit! Aber so leicht wurde es Christi nicht immer gemacht; sie mußte auch Nie- derlagen hinnehmen. So hatte Sie bei den österr. Jugendskimeisterschafte den Sieg schon greifbar nahe vor sich, als sie im entscheidenden zweiten Durchgang im Slalom ein Tor verpaßte und damit einen schönen Kombina- tionssieg vergab. Christi wurde schon im Winter 1958-59 - erst fünfzehnjährig - in den Nationalkader aufgenommen. Die Olym- pischen Winterspiele 1960 standen be- vor und Christi konnte sich bei den Ausscheidungsrennen in L i e xi z für die Nationalmannschaft qualifizieren. Mit 16 Jahren startete sie erstmals beilrn Hahnenkammrennen, was für sie eine schwere Prüfung war. Sie kam beim Abfahrtslauf auf der Streif mit der Startnummer 64 mit Bestzeit in der Zwischenzeitnelimung an und alles glaubte schon an ihren Sieg. Sie schoß in den Zielhang in der ihr eigenen wuchti- gen Fahrweise ein, wo ihr dann das Flachstück zur Hinterbräuleiten zum Verhängnis wurde. Christi fuhr damals als erstes Mädchen einen Metall- ski, den sie aber beim Sturz abknickte. Für sie war es eine besonders herbe und bittere Enttäuschung, da ihr der so nahe vor den Augen gestandene Sieg eine Fahrkarte zu den Olympischen Winterspielen in Squaw Vailey einge- bracht hätte. Der nächste Winter war für Christi ein sehr erfolgreicher. Sie eilte 1959-60 von Sieg zu Sieg und gewann große internationale Rennen. Sie hat z. B. beim Gornergratderby den bestehenden Streckenrekord verbessert. Es ist wohl bezeichnend für die heutige Entwick- lung im Skisport, daß sie diesen ihren eigenen Streckenrekord in den folgen- den Jahren noch mehrmals verbesserte.. Es ist für Christi Haas aber auch schon beinahe zur Tradition geworden, daß sie sich vor einem großen Bewerb eine Verletzung zuzog. So auch in Chamonix bei den Weltmeisterschaften 1962. Christi befand sich damals in einer großartigen Form, bis sie zwei Tage vor dem Abfahrtsrennen im Training durch einen bösen Sturz das Mißgeschick ereilte. Eine schmerzhafte Bänderzer- rung im Knie ließ für den Augenblick die Teilnahme am Weltmeisterschafts- Abf ahrtslauf unmöglich erscheinen.
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