Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. Februar 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Fortsetzung von Seite 21 Aus der Skichronik von St. Johann Dem Skiklub zum 60. Bestandsjubiläum Skier erzeugte. Solche Skier wurden dann auch gratis an Jugendliche ver- teilt. Die erste Skikonkurrenz in St. Jo- hann fand zwischen dem Kitzbüheler Sebastian Monitzer und dem St. Jo- hanner Johann Unterrainer, der später eine Wagnerei in Elimau gründete, statt. Als Preis wurden 200 Kronen ausge- setzt. Den Sieg trug Monitzer davon. Dieser fuhr damals mit einem zusam- menlegbaren Stock. Diese erste Ski- konkurrenz wurde wie ein nationales Ereignis betrachtet. Es hieß, wie später oft wieder, hie St. Johann - hie Kitz- bühel. Der Vorfahre des heutigen St. Johan- ner Skiklubs, der Wintersportklub St. Johann, wurde im Jahre 1908 gegründet. St. Johann kann daher im nächsten Jahr ein seltenes Jubiläum feiern. Die Ein- tragung in das Vereinskataster der Be- zirkshauptmannschaft Kitzbühei erfolg- te am 24. November 1908. Als Vorstän- de sind Apotheker Eduard Angerer und Kaufmann Josef II i 1 s c h e r einge- tragen. Als Vereinszweck wurden .‚Ski- sprungsport und Tourenfahren" ange- geben. Die Gründungsversammlung fand beim „Bären" statt und als Klublokal wurde beim „Klausner" eingerichtet. Als Gründungsmitglieder sind Fritz K 1 aus- ner, Josef Fischer, Ing. G. Lochs, Sepp Hellensteiner, Fahrdienstlei- ter J. S eh n e t z er, Johann Wie s h o- fer, Alfred Brunner, Sepp Sciioif, Lehrer S i b e r (Jodlerschule), Magister B er tief f (bei Angerer) und Kaplan Willi S mit h, ein Amerikaner, bekannt Mit der Gründung trat der Winter- sportklub St. Johann auch dem 1905 in München gegründeten österr. Ski- verband bei und 1914 dem Tiroler Ski- verband als Gründungsmitglied. Im Jahre 1909 scheint Ing. Gustav Lochs, Landesbauleitung St. Johann. als Vosritzender auf; Stellvertreter und Schriftführer Fritz Klausner. In die- sem Winter wurde eine „ganz ver- rückte" Skikonkurrenz ausgetragen und zwar ein Geländelauf von der Bauern. - alm über den Mieheigraben, dem Hirsch- berggraben nach Hirschberg-Hochfeld und durch den Nasnerleitgraben mit dem Ziel in der Nähe des heutigen Hil- scherparks. Sieger der Seniorenklasse wurde Fritz Miii er, Innsbruck, der spätere Präsident der Tiroler Handels- kammer, und in der Juniorenklasse der St. Johanner Sepp Hellensteiner, der als erster Olympionike Tirols die Landesfarben bei der Olympiade als Rad- fahrer in Stockholm vertrat, jedoch eigentlich als Skisportler Skigeschichte machte. 1909 fand auch ein Skikurs statt, den Dr. T s eh o n aus Innsbruck leitete. Eng mit der Entwicklung des Ski- sports in St. Johann war auch Major Jakob Ts c h o f e n, dessen Tochter hier als Lehrerin wirkte, verbunden. Tscho- fen war auch Mitbegründer des Ver- schönerungsvereins. Auf seine Initia- tive kam 1910 die Debiitzschule Mün- chen unter der Leitung von Riko Quan- tes nach St. Johann und hielt hier Ski- kurse ab. Im Jahre 1911 wurde Sepp Hellensteiner, angeregt von Fritz Klausner, als Skilehrer für die Volks- schule verpflichtet. Die weiteren Obmänner des Winter- sportklubs St. Johann: 1910 Ing. Gustav Lochs, 1913 Josef Fischer, 1917 Bahnhofvorstand Nikolai. 1918 Fahrdienstleiter Appeit, 1919 Dr. Ekkehart Vo gl. Mit Dr. Vogi wurden Fritz Jäger, Sepp Grander, Rudolf S ehe ide r und Hans Karl in den Ausschuß gewählt. Dieser blieb bis 1929 in Amt und Würden. Dabei wurde be- sonderes Augenmerk auf den Winter- Fremdenverkehr gelegt. Damals ent- stand der erste Wintersportprospekt un- ter Mitwirkung der Sportphotographen Berktold und Kienpointner und in Wiener, Münchner und Hamburger Zeitungen erschienen ausführliche Be- richte über das Skigebiet von St. Jo- hann. Dabei wurden auch die Erfah- rungen und Gutachten des berühmten Kaukasus-Forschers Willy R i c k m er - R i c k m er s ausgewertet. Die winter- liche Erstbegehung des Kalksteinmassivs auf Skiern fand 1911 statt und an die- sen Exkursionen nahmen die meisten damäligen prominenten Skifahrer teil. die hier in unserem Bericht bisher ge- nannt wurden. Dr. Vogi und sein Ausschuß gaben auch eine Skitourenkarte von St. Jo- hann und Umgebung heraus sowie Er- gänzungen für das Gelände zwischen Saalbach und dem Inn, erschienen im Verlag Brunn, München. Es folgten Beiträge über St. Johann im Skiführer von Tirol von Ing. 0. S eh r i g und im Skiführer durch die Kitzbüheler Alpen von Prof. Tu r s k y. Es erfolgten die Eröffnungen der Skihütten An g e- rer Alm, Stangl Alm und der Obing Alm sowie der Bau der Ski- hütte am Kalkstein bei der Rohr- moosalm. Gräfin Walterskirchen wurde bei der Erbauung des Berggast- hofes Adler s po in t durch den Klub unterstützt. Auf sportlicher Ebene wur- den jährlich Schülerskirennen mit ei- ner Beteiligung von 110-130 Schülerin- nen und Schülern durchgeführt. Zur finanziellen Unterstützung der Vereins- kasse fand in jedem Jahr ein „Kränz- chen" statt; andere Unterstützungen gab es damals aus Mangel an Interesse der Wirtschaft und der Öffentlichkeit nicht. Die weiteren Obmänner: 1930 Sepp Grander 1936 Franz Rainer mit folgendem Ausschuß: Hans G au s c h, Klaus F 1- s c h e r, Fritz W i e s er, Peter R a ß und Simon Staffner. 1937 Hans Gausch 1938 Franz Schneider als Sport- beauftragter 1945 Dr. Fritz Trenker (als Leiter der Ski-Sektion des Sportklubs) 1953 Dr. Ekkehard Vogl 1954 Karl Hanel 1957 Franz Wilhelm 1962 Karl Rainer 1966 Günther Karl Zu den besten Skifahrern nach dem II. Weltkrieg zählten Hansjörg Moser, Karl Karl, Karl Wie ser, Helmuth W i e s e r, Stefan Jäger, Richard Dürnberger, Peter Raß, Franz Leichter, Fritz Gogl, Emil Egger und vom St.-Johanner Winkl El im e- r e r Hans. Hansjörg Schlechter war Tiroler Turngaumeister. Auch Wetti Klausner war eine schneidige Ski- fahrerin. Franz Leichter, der bei einer Tiroler Turngaumeisterschaft als Langläufer Bestzeit lief, wurde damals aus Mangel an völkischem Wissen disqualifiziert. Die seinerzeitigen Diplome wurden von den Malern S i e b er (von ihm stamm- ten auch die alten Fresken beim Gries- wirt), Max Blachfeilner und Au- gust Fuchs kunstvoll ausgefertigt. Sepp Grander, der erste Skifahrer, der im Badekostüm fuhr, wurde durch seine Bergauf rekorde bekannt. Die frühere Skihütte Rohrmoosalm wurde unter . Obmann Franz Wilhelm auf die Waldschneise oberhalb der An- gereralm-Schußfahrt verlegt und dient heute noch als beliebter Ausflugsort der Klubmitglieder. Die Ehrenmitglieder: Eduard Angerer Sepp Hellensteiner Josef Hilscher Rudolf Scheider Dr. Ekkehart V o g 1 Die berühmtesten Rennläuferinnen des heutigen Skiklubs St. Johann: Helga Hanel Grete Grander Christi Ha a s Noch viele interessante Einzelheiten gäbe es zu berichten, jedoch fehlt uns. hier der Raum! Der gute Film Am 5. und 6. Februar 1967 wird im Filmtheater St. Johann der mit dem Prädikat „Besonders wertvoll" ausge- zeichnete Film „ER, SIE UND ES" auf- geführt. Zwei junge Menschen leben frisch und verliebt scheinbar problem- los miteinander. Wie sehr sie in Wirk- lichkeit nebeneinander allein sind, wird offenbar, als das Mädchen mit einer Abtreibung allein fertig werdep will. Mit Sabine Sinjen.
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