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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Dezember 1967 von allein, es sind lediglich die Früch- te härtester Trainingsarbeit. Für Spielertrainer Hermann Knoll galt es, am 2. November einen Trainingsrück- stand von drei Wochen auf alle ande- ren Bundesligamannschaften aufzuho- len. Dies war nicht leicht und brauch- te seine Zeit. Doch Knoll steckte nicht auf. Die ersten zwei Wochen wurde täglich zweimal, ab diesem Zeitpunkt täglich einmal zwei Stunden trainiert und dieses Training wird auch weiter- hin so geführt werden. Nur so konnte Knoll erreichen, daß die kleine Anzahl von Spielern Großes leisten konnte. Im Kader stehen zwar mit Hübner. Küchenmeister, Hölzl, Knoll, Mössmer, Messenlechner, Noichl, Bachler, Jöchl, Zimmermann, Brooks, Cameron, Stei- ner, Unterrainer, Knoll II und Mayer 15 Spieler, vier davon sind junge Spie- ler, die aus der Jugend kommen, in der Lehre stehen und nur schwerstens von den Chefs frei bekommen, wenn es gilt, unter der Woche wegzufahren; da- zu kam noch, daß Unterrainer beim Mi- WEIHNACHTSGESCHENKE Traditenwesten, Stutzen, Kinderdirndl, Strümpfe BOUTIQUE TYROL Kitzbühel und Kirchberg litär war und erst am 16. Dezember abrüstete und viele andere Schwierig- keiten. So verblieb für die schweren Spiele meist nur eine Zahl von Spielern, die unter normalen Umständen für diesen schnellsten Mannschaftssport der Welt einfach zuwenig ist. Alle anderen Mannschaften, die es zu bekämpfen gilt. Auf den hochgelegenen Höfen müssen die Leute schon um zehn geweckt wer- den. Auch wird vor der Mette dort und da ein Böller losgelassen, als Zei- chen zum Aufbruch zum Mettengang. Eines bleibt daheim „Haus hiat'n". Meistens bleibt der stärkste Mann zu Hause, denn oft gab es in der ge- heimnisvollen Heiligen Nacht ungeahnte Geschehnisse. Reich ist die Heilige Nacht an Sagen. Bevor man zur Mette geht, müssen die Obstbäume geweckt werden. Wird dies nicht getan, so ist eine schlechte Obst- ernte im Herbst zu erwarten. Auch die Tiere müssen geweckt werden. denn man hat weniger Glück beim Vieh, wenn man es unterläßt. In der Heili- gen Nacht können auch die Tiere laut sprechen. Lebte da ein fürwitziger Bauer im Brixental, der die Tiere sei- nes Stalles gern reden gehört hätte. Er blieb zu diesem Zweck in der Heiligen Nacht daheim, ging in den Stall und setzte sich auf den Melkstuhl. Als die Dorfuhr zwölf schlug, begannen die Tiere zu reden. - „Heuer sterben der Bauer und sein Sohn. Der Hof kommt in fremde Hand." Diese Worte hörte verfügen über drei komplette Sturm- reihen, vier Verteidiger und zwei Tor- leute; hingegen mußten die Kitzbü- heler meist mit zwei Sturmreihen, 2 Verteidigern und zwei Torleuten aus- kommen. Unter diesen Gesichtspunkten sind die Leistungen nicht hoch genug einzuschätzen, die Spieler wie Hübner. Knoll, Mössmer, Bachler, Jöchl, Mes- senlechner, Brooks, Cameron und Stei ner erbracht haben. Für die kömmende Saison wird es jedoch dringend nötig sein, nicht nur Zuerst sah es nach einem sicheren Sieg der Güssingerspieler aus. Bachler erzielte bereits in der 15. Sekunde das 1:0, erhöht in der 6. Minute auf 2:0 und schießt in der 14. Minute das 3:0. Dann wurden Chancen auf Chancen vertan, zwei Tore der Kitzbüheler nicht an- erkannt und Landsberg schießt das erste Tor. Alles noch im 1. Drittel. Im Mitteldrittel zieht Landsberg plötzlich gleich und geht sogar in Führung. Wie- der werden zwei Kitzbüheler Tore nicht anerkannt - die Scheibe ging durchs Netz. Im Schlußdrittel geht Landsberg sogar noch mit 5:3 in Führung. Doch dann erwachte der bis dahin vermiß- te Kampfgeist der Kitzbüheler und Tor auf Tor fällt bis zum 9:5-S1eg. Bachler macht noch drei Tore, Brooks schießt zwei und Cameron eines. So sichert Güssinger Kitzbühel im Schlußdrittel den mehr als verdienten Sieg, doch mußten die Kitzbüheler erkennen, daß man nie einen Gegner unterschätzen darf. Dies könnte leicht ins Auge ge- hen, denn nicht immer ist ein in solcher der Bauer. Er fiel ohnmächtig auf den Boden. Als man ihn fand, bettete man ihn in sein Bett. Schon in den nächsten Tagen war der Bauer todkrank. Bald starb er. Etliche Wochen nach dem Tode des Bauern starb der einzige Sohn, der Erbe des Hofes. - Nicht die Hälfte des neuen Jahres war ver- gangen, da war der Hof in fremder Hand. - Ein anderer Bauer hörte auch einmal in der Heiligen Nacht die Stim- me der Tiere. Als er hörte, daß sein Kind im nächsten Jahr sterben muß, wurde er schwermütig. Als sich die Prophezeiung erfüllte, da wurde er irre. Viele Geister durcheilen in der Christnacht die Lüfte; „guate und böse, aber ohne Kraft", sagt ein Spruch. Einmal sind bei einem Bauern drei aufgeblieben und haben Karten ge- spielt in der Heiligen Nacht. Um Mit- ternacht hatten sie auf einmal zwei Herz-As. Da packte sie ein Grausen, sie liefen sofort zur Mette und kamen erst während der Wandlung vom Schrecken. Einige Tage darauf wurden alle drei krank. Zwei bastelten ein Hexenbankl; Stal- lerschneider hieß einer davon. Das mit den aus der Jugend ins Kader auf- genommenen Spielern intensivst zu ar- beiten, sondern auch einige Verstär- kungen nach Kitzbühel zu holen. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn Gönner und Förderer in die Bresche springen. Vielleicht wäre hier die Zeit zu einem Anhängerverein, wie es an- derenorts auch geschieht. In Feldkirch war es nur der Anhängerk1ub, der Spieler wie Znenalilik, Bachura, Nind- lec - die Stützen der Mannschaft - nach Feldkirch brachte. Spiellaune befindlicher Bachler zur Stelle. Hübner wirkte an diesem Abend ner- vös, Mössmer und Knoll waren die Stützen der Hintermannschaft. Im Sturm brillierte der sechsfache Tor- schütze Adi Bachler, gut wie gewohnt Wolf Jöchl, die beiden Ausländer Brooks und Cameron kamen erst im Schluß- drittel richtig in Fahrt. Alles in allem ein verdienter Kitzbüheler Sieg, der Dank einer großartigen Torhüterlei- stung von Engelniederhammer lange aufgeschoben war. Erstmals in dieser Saison sah man nach dem Streik der Schiedsrichter in Tirol Tiroler Referees am Eis: Winden und Hofer machten ihre Sache brav. Interessante Vergleiche in der Eis- hockey-Bundesliga! KAC - 1EV 1:1 KAC - Güss.. 5 :4 Graz - 1EV 1:1 Graz - Güss. 2:7 WEVG - 1EV 3:2 WEVG - Güss. 3:5 1EV - KAC 3:3 Güss. - 1EV 3:0 Güssinger - KAC ? Bankl wurde aus neun Gattungen Nadelholz gemacht. Man stellte es zu hinterst in die Kirche, und wer sich daraufsetzte, sah während der Wand- lung die Hexen der Gemeinde. Selten aber kamen solche Hexenbeschauer mit dem Leben davon, denn sie wur- den meistens von unsichtbaren Hän- den zerrissen. Von den oben erwähnten kam der Stallerschneider davon, doch er blieb zeitlebens immer krank, und erst am Sterbebette machte er über diese Begebenheit eine Aussage, so daß diese Begebenheit weitererzählt wurde und bis zum heutigen Tage erhalten blieb. Zur Mette nimmt man auch Aepfel mit; diese werden während der Mette von unsichtbarer Hand geweiht und man verwendet sie deswegen zu ver- schiedenen Zwecken. Kommen die Mettcngänger heim, dann wird der Heilige-Nacht-Zelten ange- schnitten und warme Milch oder eine Fieischsuppe gegessen. In der Früh des Christtages gehen alle, die aus können, zu den Hirten- engelämtern, welche um fünf Uhr be- ginnen. Güssinger Kitzbühel schläg (3:1, v. t EV Landsberg 9:5' , 6:1)
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