Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Dezember 1967 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Wolfgang Lichtenturn Bernd Klubert Friedrich Brünning Gernot Mayr Erich Hampl Harry Pichler Jack Kimes Arthur Türk Piro Guntram Grunwald Bernd Manfred Stättenfeld Damen: Erika Reese Renate Fritsch Birgit Wiesner A. Schuller Christa Wiedig Gitta Fuchs Maria Luise Linhart Bildstein vulgo Feuerwehr Sissi Hebenstreit Maria Brandl Veronika Groz Annemarie Hofbauer Sabine Henne Erika Volkart Reg.-Rat Franz Kaler: Uraufführung der „Feierlichen Marienmesse" von Frau Prof. Maria Hofer Unlängst bei der 150-Jahr-Feier der Akademie für Musik und bildende Kunst in Wien, an der unsere Kitz- büheler Künstlerin und Musikpädagogin Frau Prof. Maria H o f e r lange Jahre gewirkt hat, beantwortete ein Fest- redner die Frage: „Wo hat die Kunst ihren rechtmäßigen Platz?" mit der Feststellung, daß echte Kunst Wahr- heit im Gewande der Sc±iönheit, Charm der Ausdrucksform und innere Er- hebung ist. Die Uraufführung der „Feierlichen Marienmesse" am Feste Maria Emp- fängnis in der KapuzirLerkirche Kitz- bühel durch ein Soloensemble (Hugo Bonatti Bariton, Josefa Tonner Sopran, Brigitte Gräßle Alt) unter Leitung und Orgelbegleitung durch die Komponistin war ein künstlerisches Adventerlebnis schlichter Art. Das Werk atmet zarte Minne und trägt stellenweise feierliche Züge. Die einzelnen Teile haben eige- nes Profil und fügen sich zu einer ein- heitlichen modernen Komposition. Ent- sprechend den liturgischen freudvollen Gesängen dieses Festes erklingt in der Messe der Lobpreis Mariens. Und es öffnen sich die Herzen für die vor- weihnachtliche Erwartung. Jene Teile der Gemeinschaftsmesse, welehe im Choral einstimmig oder teilweise in Mehrstimmigkeit gesungen wurden (Proprium, Kyrie, Gloria, Sanktus, ge- sungenes Vater unser), ließen den li- turgischen Charakter des Werkes be- sonders hervortreten und gaben mit dem stilreinen Orgelpart das Kangbild erhebender Gregorianik. Höhepunkt war die Vertonung des „Gegrüßet seist Du, Maria" als Offertorium für Bari- ton und zwei Frauenstimmen. In stei- gernder Diatonik und bei weitgehender Eigenführung der Stimmen entfaltet sich teils mystisch versponnen, teils erhebend und jubelnd der Lob- und Preisgesang in einer schönen moder- nen Harmonik und findet einen zarten Ausklang. Mit dem Bariton-Rezitativ Am 15. Dezember wurde in Kitzbü- hel der Bäuerinnentag abgehalten. Die- ser Tag ist seit einigen Jahren schon eigentlich immer die erste große Ver- anstaltung in der Tenne. Der Besuch war auch heuer wieder gut, obwohl nicht so zahlreich wie 1966, was nicht zuletzt auf den späten Zeitpunkt der Veranstaltung zurückzuführen ist. Au- ßerdem sind heuer nur drei Advent- wochen und diese kurze Vorbereitungs- zeit war ebenso ein Grund des Fern- bleibens. Anfangs zelebrierte Geistl. Rat Johann Danninger eine hl. Messe in der Stadtpfarrkirche, wobei auch der ver- storbenen Bäuerinnen des Bezirks ge- dacht wurde. Sodann eröffnete LA Be- zirks - Obmann Oek.- Rat Bürgermei- ster Leonhard Manzl den Bäuerinnen- tag im Kinosaal und begrüßte alle Teil- nehmer herzlich. Besonders begrüßte er Kammeramtsdirektor Dipl.-Ing. Dr. Alois Pa r t 1, Bürgermeister Hermann Re i s eh, Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Dan- finger, den Referenten Dr. Entho - fer, Lanclesbäuerin Anna Hechen- b e r g e r, Fräulein Maier und Fräu- lein Putze sowie die Bezirks-Wirt- schaftsberaterin Leni S c h e r m e r und die bäuerliche Hausmusikgruppe zu Brand in Aura eh, den Mädchenchor der Landeslandwirtschaftsschule zu Spi- tal auf der Weitau bei St. Johann unter Singlehrer Hermann S e i b 1. Dr. Partl überbrachte die Grüße des Kammerpräsidenten und hielt eine kur- ze Ansprache an die Bäuerinnen, in der er unsere Landesbäuerin Anna Hechen- berger als die Gründerin dieser schö- nen Bäuerinnentage bezeichnete. Nach den Ansprachen der Festgäste referierte Dr. Enthofer über das Thema: „Die Bäuerin im kulturellen Leben unserer Zeit". In kurzen Worten schilderte er das kulturelle Leben früherer Zeit. Er erwähnte auch, daß die Weitergabe kulturellen Gutes früher nach anderen Gesichtspunkten geschah. Alles und je- „Wo die Liebe und die Güte wohnt, dort nur wohnt der Herr" und der mehrstimmigen Antwort schließt die Marienmesse. Sie ist ein weiterer Be- weis feinsinniger und erhebender mu- sikalischer Meßgestaltung in unserer Zeit. Frau Prof. Hofer, immer wieder bemüht, dem musikalischen Geschehen auch in einer Provinzstadt Impulse zu verleihen, weiß sich des Dankes ge- wiß. des zur rechten Zeit. Da aber die heuti- ge Zeit eine ganz andere ist und die Eltern dazu nicht immer fähig sind, muß das Kind der Kultur in der Schu- le begegnen. Es gibt keinen anderen Bildungsweg. Aber auch de Hast der Zeit, die Arbeitsüberlastung einer Bäue- rin und Mutter spielen eine große Rol- le. Er verglich auch die Arbeit einer Nur-Hausfrau und einer Bäuerin, warf Probleme um Probleme auf, wog Vor- teile und Nachteile gegeneinander ab Zu Ende seines Vortrages brachte der Redner einen kulturellen Speiseplan und versuchte damit einen Weg auf- zuzeigen, wie man dem jungen Men- sehen echte Kultur vermitteln könnte. Er endete mit dem Leitspruch des Ta- ges: Last uns an dem Alten, so es gut ist halten, aber auf dem alten Grunde Neues wirken jede Stunde. Bezirks- obmann Manzl dankte dem Referenten für seine Ausführungen. Nach einigen organisatorischen An- weisungen wurde in der Tenne zu Mit- tag gegessen. Das Nachmittagsprograrnm begann mit einigen Adventlledern, die von den Mädchen der Haushaltungsschule Weit- au gesungen wurden. Eine Schülerin trug das Gedicht „Frau ohne Beruf" vor. Dieses Gedicht charakterisiert die Vielseitigkeit einer Frau, besonders die Arbeit einer Mutter. Eine Frau ohne Beruf gibt es nicht, egal ob Stadthaus- frau oder Bäuerin am Hof. Und läßt es nicht die Frage offen, ob die Arbeit einer Mutter überhaupt gesehen und bestätigt wird. Anschließend folgte die Aufführung des Einakters „Der Bäue- rinnenhoangascht". Die Darbietungen wurden mit begeistertem Beifall auf- genommen. Ganz vortrefflich waren die schauspielerischen Leistungen. Der Abschluß des Tages wurde von der Familie Brandstätter gestaltet, die echte Volksweisen und -melodien er- klingen ließen. Diese Gruppe war ein B 00 auerinnentag 1967 in Kitzbühel
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