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Das Waldschwimmbad der Gemeinde Jochberg Das reizende, einmalig schön inmitten harzduftender Tannenwälder gelegene Schwimmbad, welches durch sein filtriertes Moorwasser schon vielen heilend zugute kam, wird ab Mitte Mai bis Mitte Oktober durch eine moderne Heiz- anlage erwärmt. Im Hintergrund das Waldbüfett Feiersinger. Photo Sochor, Zell am See Seite 28 - Ätzbüheiar Anzeiger Samstag, 18. Februar 1967 Kapelle gezwungen, sich von auswärts Aushilfe zu beschaffen, um ausrücken zu können. Die folgenden Jahre waren eine Zeit großer, Opfer, bis wieder jun- ge Kräfte herangebildet waren. Inzwi- schen mußte auch mancher Musik- kamerad zu Grabe geleitet wurden. Zur Jochberger Musiktracht 1884, bei der zweiten Gründung, trug die Jochberger Musikkapelle die glei- che Tracht wie die Jungmusik von Kitzbühel in den dreißiger Jahren. Ende 1885 gab es eine andere: braune Blusen und runde grüne Hüte mit Geierfeder. 1891 wurde erstmals die Bergmannsuniform getragen. 1909 muß- te wieder eine andere angeschafft wer- den. Nach dem Krieg hatte die Musik bis 1926 weder eine Tracht noch eine Uniform. 1926 aber erhielt sie: braune Röcke mit grünen Krägen, Turnerhut mit Adlerkiel. Dessen Heimat und Geburtsort ist der Jochberg im Landgerichte Kitzbühel. Er trat in die Welt im Jahre 1753. Aus eigenem Genie und ohne allen Unter- richt ward Filzer durch sich selbst ein Künstler. In seiner ersten Jugend diente er als Bergknappe und nach dieser war er ein Müller. In den Ruhe- stunden seines einsamen Lebens und an den Feyertagen studierte der junge Mann die Geographie, die Globus- lehre lobus- 1ehre nach den Autoren Anseim De- sing und Phil. Cluverius. Als Künstler hat er bearbeitet vier originelle Sonnen- Globen aus Marmor, Zinn oder Hart- holz. Einen für das bayerische Stift Rott am Inn und dieser kam nach Mün- chen, drei von verschiedener Größe für Landpfarrer. Der größte und schönste Bei der Gründungsfeier 1935 (diese mußte von 1934 auf 1935 verschoben werden, da 1934 der Kapellmeister und auch andere Musiker auswärts in Ar- beit standen) wurden folgende Musi- ker dekoriert: Robert M a y r sen. mit der goldenen Medaille und mit Ehrenmitglieddiplom als Gründer und für 50jährige aktive Zugehörigkeit; Bergoberkontrollor in Ruhe Peter , L e c h ne r, Bergaufseher in Ruhe Michael Jordan, Tischlermei- ster Georg Mitte r er (Lofer) und Jo- hann N o ich 1 das Diplom als Grün- der und langjährige Musiker; August Pl e t z er die silberne Medaille und das Diplom für 25 Jahre, Robert Mayr jun. für 17 Jahre, davon 10 Jahre als Kapellmeister, Bundesförster August Wachte r Diplom für 17 Jahre, Josef Fröhlich und Matthias Hechenber- g er für 15 Jahre. war aus Marmor, welchen er im Jah- re 1810 für den Herrn Dekan von Kuf- stein vollendete. Er hatte 6 Zoll im Diameter. Alle Globen von diesem Kunstmanne sind schön und methe- matisch richtig gebaut, der Aequator, wie der Meridian sind gut bearbeitet. Die Zonen und alle Linien richtig aus- getheilt und man kann auf jeden dieser Globen sehen, wie viel Uhr es in der ganzen Welt ist. Dem Copernikanischen Planetensystem widersprach dieser Mann aus starken Gründen und hat, nach seinen eigenem Entwurf zu einem anderen System gezeichnet. Sehr gute Sonnenuhren bei Kirchen und Häusern hat er viel bearbeitet. Ferner ist Georg Filzer gewesen auch ein Steinmetz, Zeichner, Graveur und auch ein E i s e n a r b e i t e r. Als Steinmetz hat er mehrere Denksteine und Monumente bearbeitet. Ich nenne den Grabstein des Dekans Mathias Wieshofer (St. Johann). Dieser ist ein Ovalit von rothem Mar- mor mit der Jahreszahl 1819. Das Mo- nument des Grafen Johann Künigl im Kirchof der Pfarre Söll mit der Jah- reszahl 1815. Dieses Monument ist eine freiflächige Pyramide, das Postament ist ein Viereck, darauf sein gräfl. Wap- pen und Armatur als militärische Eh- renzeichen gegraben sind. Die ganze Pyramide mißt in der Höhe sechs Schu- he, ist von grauem und schwarzem Marmor und weißen Kugeln geziert. Die höhere Architektur verstand Georg Filzer sehr gut. Dieses zeigen alle seine Handzeichnungen zu Altären, Säulen und Kapitälen, deren er viele gemacht hat, aber selten in das Reine gezeichnet. Die Stechkunst auf Kup- fer, Eisen und Messing hat er von und durch sich selbst erlernt und hat in diesem Fach viel gearbeitet. Besonders merkwürdig ist die von ihm 1800 aus Pfundleder gemachte kleine K a n 0 n e samt der Lafetten und dem Ladstabe. Das Pfundleder war fünfmal überein- ander gelegt. Die ganze Kanone war mit Eisenreifen gebunden und schön vergoldet. Die Kanone war einen Schuh lang und hatte im Diameter des Lau- fes bey, 3 Zoll. Inwendig war sie mit Eisen gefüttert, gab einen starken Knall und man konn- te sie hoch und niederschrauben. Georg Filzer ist auch der Erfinder von der- jenigen Kanone, welche man abschrau- ben und teilweise über alle Berge tra- gen kann. Gemalt hat dieser Mann auf die Behausung der Wintersteller in Kirchdorf über das steinerne Haupt- portal auf die Mauer mit Mineralfar- ben den Kaiseradler mit seinen golde- nen Reihen, Schwert und Zepter in der rechten Klaue, in der linken den Reichs- apfel, in der rechten den Apfel haltend. Aus seiner Brust steiget im silbernen Felde der einfache Tyroler Adler her- vor. Grell aber gut für die Entfernung ist die ganze Figur gemalt. Für die Pfarrkirche zu Kirchdorf hat Georg Filzer vollendet eine Nische von Stuk- katurarbeit, darin der Taufstein ist. Sie stellet vor eine Muschel, die Kapitäler auf den Seitenpfeilern im jonischen Baustil und dieses im Jahre 181.6. Mit Wahrheit kann man angeben, der Kunstmann Georg Filzer aus Joch- berg hat von allen Fächern des mensch- lichen Wissens einige Begriffe und Kenntnisse gehabt, darum ward er auch von den Gelehrten geehrt und heim- gesucht. Als verehlicht und arm lebte er in seinen letzten Jahren zu Kirch- dorf in einem hölzernen Häuslein. Als edler Patriot und wahrer Menschen-, freund ist er es auch würdig, daß sein. Namen den Nachkommen seines Va- terlandes nicht unbekannt bleibet. Georg Filzer ward siebenzig Jahre alt und starb im Jahre 1823. Georg Filzer - ein Jochberger „Peter Anich"" Nach Aufzeichnungen von Kooperator Peter Stamer, St. Johann
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