Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 25. Februar 1967 Kitzbükeler Anzeiger Seite 7 Kitzbühel, ein Weltbegriff in Ver- bindung mit dem Skisport, den Seilbah- nen und Liften besaß im Vorjahr Bahn- anlagen mit einer stündlichen Förder- leistung von 11.000 Personen. Verglichen mit den 6500 Fremdenbetten des Ortes eine Stundenleistung, die ausreichend erschien, um den Seilbahn- und Lift- betrieb ohne Wartezeiten abwickeln zu können. Engpässe waren jedoch die beiden großen Lebensadern, die Hah- nen.kammbahn und die Kitzbüheler Hornbahn, welche mit ihrer Kapazität von zusammen 1000 Personen pro Stun- ce nicht mehr in der Lage waren, den täglichen stoßartigen Fahrgastanfall zu bewältigen. Zur Abhilfe bestand nun die Möglich- keit, die Hahnenkammbahn durch eine parallel geführte Seilbahn zu verstär- ken oder eine andere Trasse und Be- förderungsart zu wählen. Ausschlag- gebend für die Entscheidung waren fol- gende Ueberlegungen: Eine zweite Seil- bahn würde auch als Großprojekt mit einer Förderleistung von ca. 600 Per- sonen pro Stunde begrenzt sein. Sie würde außerdem die Fahrgäste in ein bereits ausgelastetes Gebiet bringen, die Baukosten würden sich auf ein Vielfaches gegenüber den gewählten Anlagen belaufen. Die Bergbahn AG itzbühei entschloß sich deshalb zum mehreren Waffen den freien Mann cha- rakterisieren, Gräber mit nur einem „Sachs" zu Halbfreien und beigabenlose Gräber zu Unfreien gehören. Dabei hielten sich Freie und Halbfreie un- gefähr die Waage, während die Zahl der Knechte in Gegenden ohne größere Grundherrschaften, also wie etwa bei verhältnismäßig klein waren. Man sann sie mit durchschnittlich 20 bis 25 Prozent annehmen, wenn man die um diese Zeit noch bestehenden ge- schlossenen „Walchensiedlungen" unbe- rücksichtigt läßt. Besonders interessant erwies sich ein Fund im Rheintal, der uns in eindring- licher Weise und unmittelbar Aufschluß über das Naturell der damals im mit- teleuropäischen Raum lebenden und herrschenden Menschen germanischer Provenienz gewährt. Er sei von vielen markanten Entdeckungen dieser Art herausgegriffen: Während einer Gra- bungskampagne stieß man im Jahre Bau der beiden Doppelsessellifte 5 t reif a im und ließ sich von folgen- den Gesichtspunkten leiten: Die Förder- leistung der beiden Doppelsessellifte be- trägt jeweils 720 Personen pro Stunde. Mit der Aufgliederung der Strecke in, zwei Sektionen kann ein neues Ski- gebiet mit neuen Abfahrten erschlossen werden. Ueber allem stand jedoch die Forderung, die Gäste in den Skizirkus am Hahnenkamm zu bringen, was auch durch die Doppelsessellifte erfüllt wer- den konnte. Die Planung konzentrierte sich nun auf die Festlegung der Stationspunkte und die Trassenführung. Für die Lage der Talstation war maßgebend, daß sie in Ortsnähe liegen mußte, ihre Ver- sorgung aus dem großen Reservoir der Skiwiese erhalten sollte und am End- punkt der neuen Kampenabfahrt lag. Die Bergstation 1 mußte am „Seidlaim- kopf" liegen, so daß die Weiterfahrt zur 800 m entfernten und 200 m tiefer liegenden 2. Sektion und auch die Ein- fahrt in die Streif- und Kampenab- fahrten möglich war. Die Lage der Talstation der 2. Sek- tion war vorgezeichnet durch den Tal- kessel der „Brandseite", in den die Abfahrten von der 1. Sektion und von der Fleckalm einmünden. Auch für die Bergstation II fand man einen gün- 1955 auf die letzte Ruhestätte eines frän- kischen Adeligen. Der Edeling war eine Goldmünze im Munde, in einer großen eichenen Grabkammer beigesetzt, in der, angefangen von Schwert, Schild. Streitaxt und Ango eine überaus rei- che Beigabenausstattung vorgefunden wurde. Aber was war das für ein Mann! Eine Gestalt aus der Nibelungensage, einen Siegfried oder Hagen hätte man sich kaum besser vorstellen können. Unser Held ragte zu seinen Lebzeiten beinahe 1,90 m empor, war breitschult- rig, reitschult rig, von starkem Knochenbau und ist im Alter zwischen 30 und 50 Jahren gestorben. Nebst seiner Körpergröße mußten ihm die hohe adelige Stirn, die energischen Ueberaugenschwülste und sein tadelloses Gebiß ein imposantes Aussehen verliehen haben. Verletzun- gen an der rechten Stirnhöhle und über der rechten Schläfe und der von wuch- tigen Schwerthieben gezeichnete pracht- stigen Platz, der höhenmäßig 40 Meter über der Bergstation der Hahnen- kamrnbahn liegt und der jede Möglich- keit für die Einfahrt in den Kitzbühe- 1er Skizirkus offenläßt. Die Vermessungsarbeiten: Mitte Februar 1966 hatte sich der Aufsichtsrat der Bergbahn AG Kitz- bühel zum Bau der beiden Doppel- sessellifte entschlossen. Es konnte also unverzüglich mit den Vermessungs- arbeiten begonnen werden. Die Ver- handlungen mit den Grundbesitzern waren inzwischen soweit vorange- schritten, daß die grundsätzliche Zu- stimmung für das Projekt gegeben wurde und das Betreten der einzelnen Grundstücke für Vermessungszwecke gestattet war. Eine Vorarbeit, die nur mit dem guten Willen und der Auf- geschlossenheit sämtlicher Parteien möglich war. Erwähnt sei auch noch die Vielzahl der Anrainer, welche vom Privatbesitzer bis zu staatlichen Insti- tutionen reichte. Eine Bedingung muß- te jedoch in Kauf genommen werden: Es durften vorläufig keine Veränderun- gen in der Natur und besonders am Waldbesitz vorgenommen werden. Eine Bedingung, die sich für die Vermessung besonders schwierig gestaltete. Ein intensives Studium von Land- karte, Lageplänen und Photographien grenzte die vorhandenen Möglichkeiten rasch ein. Es wurden nun die optima- len Geländepunkte für die Stations- plätze festgelegt und durch Signal- kreuze markiert. Zwischen diesen Punkten bestand keine direkte Sichtverbindung. Es muß- te also ein günstiger Hilfspunkt gesucht werden. Für die I. Sektion lag er in der Nähe der Hornhahn-Mittelstation, für die II. am Kirchberger Sonnberg. Immerhin Punkte, die bis zu 5 km von der Lifttrasse entfernt liegen. Von volle, vergoldete Spangenhelm vermit- teln das deutliche Bild eines jener Hau- degen, für die Gefahr ein Dauerzustand schien, Krieg und Kampf die Würze des Daseins bildete und der Tod auf der Walstatt ein Bagatellfall war. Die- sen Recken der damaligen Epoche, ge- härtet und efzogen in einer wilden Zeit, in der der Lebensraum der Bevölke- rung in verschiedenen Kampfzonen oft nur mehr eine Speerwurfweite oder eine Schwerteslänge reichte, war ei- gentlich nur eines ein Schrecknis, näm- lich der „Strohtod", das unrühmliche Ende in einem Bette. Not lehrte das Gebot, tapfer und wehrhaft zu sein, oder unterzugehen. Und daran hat sich bis in die Gegenwart herauf noch lange nicht alles geändert. (Fortsetzung folgt) Kitzböheler Heimatmuseum Erinnerungen an den Bergbau Frau Gertrude Karg, Wien XIX.. Herr Alois Sedlacek, Wien X., Neu- Muthgasse 2; Redaktion „Die Presse". setzgasse 9; Photoreporter. Herr Karpf, Wien XIX., Muthgasse 2; Herr Wohischab, Wien VIII., Strozzi- Redaktion „Expreß". gasse 2; Redaktion „Volksblatt". Herr Dr. Puch, Wien III., Rennweg Herr Josef Adamek, Bundespresse- 12-16; Wiener Zeitung. dienst - Bundeskanzleramt. Das Projekt der beiden Doppel- sessellifte Streifalm in Kitzbühel Von Betriebsleiter Ing. Hubert Gröbner - Die Planung
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >