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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. März 1967 00 und tiun.scne una osTerrelcnuscne bchuler diskutieren ihre Probleme Vier Professoren und 46 Schüler aus den obersten Klassen der Kathedral- schule Aarhus, einem angesehenen Gymnasium aus Dänemark, führten in Kitzbühel vom 12. bis 19. Februar 1967 einen interessanten Schulversuch durch. Es handelte sich um eine Art von Win- terschule, wobei am Vormittag dem Skilauf gehuldigt und am Nachmittag in Gruppenarbeit studiert wurde. Die Dänen waren im Gasthof Starig unter- gebracht. Ueber Einladung der österreichischen UNESCO-Kommission hielt Dir. Prof. Walter We i h s vor den dänischen Leh- rern und Schülern einen umfassenden Vortrag über Oesterreich, der den Dä- nen wertvolle Einblicke in die politi- schen und wirtschaftlichen Probleme ihres Gastlandes vermittelte. Nach dem Vortrag hatten die Studenten Gelegen- heit, Fragen zu stellen. Sie zeigten sich dabei nicht nur sehr aufgeschlossen, sondern auch erstaunlich gut informiert. Zwei Tage später besuchte die Ma- turaklasse des Bundesgymnasiums St. Johann unter Führung ihres Direktors Walter Weihs sowie der Professoren Ladislaus Lang und Wolfgang Ne t z er die dänische Schülergruppe zu einem Diskussionsabend. Der Kontakt war sehr schnell hergestellt, so daß die Dis- kussion einen überaus lebhaften Ver- Wie bereits berichtet, hielt der Kitz- büheler Straßenbaureferent Vizebürger- meister Peter S i e b e r e r bei der Ver- anstaltung der Oesterr. Jugendbewe- gung im Restaurant Chizzo ein aus- führliches Referat über die Straßen- und Verkehrsprobleme unserer Stadt. Anschließend entwickelte sich eine aus- führliche Debatte, bei welcher der Ob- mann der OeJB Felix Ku n s t o w n y einer Reihe von anwesenden Persön- lichkeiten das Wort erteilen konnte. Kurdirektor Baron Karl Menshen- gen: Provisorien zur Verbesserung des Stadtverkehrs sind bedeutungsvoll, ins- besondere bis zum Bau der Ostumfah- rung vom Brixental bzw. dem Bau der Brixentaler Einfahrt in die Stadt. Unbedingt müßte die Führung eines Einbahnverkehrs mit der Rückfahrt über den „Gries" erwogen werden. Herbert Kühr, Taxi: Die Innenstadt müßte für den Durchzugsverkehr ge- sperrt werden. Eine Linderung des Stadtverkehrs könnte auch mit der Vergrößerung des Gänsbachtunnels er- reicht werden. Roman Sieberer, Obmann des ATT: Der Straßenverkehr erreichte in den Weihnachtsfeiertagen seinen Höhe- lauf nahm und weit über die vorgese- hene Zeit hinausging. Verständigungs- schwierigkeiten tauchten nicht auf, weil die Mehrzahl der Dänen der deutschen Sprache durchaus mächtig war und wenn diese nicht reichte, beide Seiten englisch weiterdiskutierten. Die Studen- ten sprachen sich nicht nur über Schul- und allgemeine Lebensfragen aus, son- dern nahmen auch zu brennenden Pro- blemen Europas und der Weit Stellung. Die Diskussion bewies eine beachtliche Gründlichkeit und Reife der Teilneh- mer. Anschließend verbrachten die bei- den Gruppen noch eine gemütliche Stunde im zwangslosen Gespräch und bei fröhlichem Tanz. Dieser Diskussionsabend zeigte wie- der, wie wertvoll besonders für die studierende Jugend internationale Kon- takte sind. Die jungen Menschen lernen einander kennen, sie stellen bald fest, daß sich die Freuden und Sorgen hü- ben und drüben sehr ähnlich sind und sie lernen vor allem, vorurteils- und lei- denschaftslos miteinander zu reden und dabei den Gesprächspartner anzuhören und zu verstehen. So werden Mißver- ständnisse in einer sachlichen Atmo- sphäre geklärt, Freundschaften über Grenzen hinweg geschlossen und da- mit ein wesentlicher Beitrag für eine internationale Verständigung geleistet. punkt. Die Schneeräumung muß an sich als vorbildlich bezeichnet werden. Vom 25. auf 26. Dezember wurde sie aber doch verschlafen. Zur Lösung der Parkplatzfrage wurde über den Winter der Fußballplatz freigemacht. Es muß- te aber festgestellt werden, daß von dieser Parkmöglichkeit wenig Gebrauch gemacht wurde, ja daß sogar die Exe- kutivorgane von dieser neuen Park- möglichkeit nicht orientiert waren. Es hätte getrachtet werden müssen, das zentral gelegene Ruadlfeld zu einem Parkplatz auszubauen. Ein Parkverbot in der Innenstadt wäre sehr zu emp- fehlen, ebenfalls der Ausbau der Geh- steige. Die Geschwindigkeitsbeschrän- kung auf der St.-Johanner Straße müß- te im Hinblick auf den flüssigen Ver- kehr von 50 auf 70 km/h erhöht wer- den. Gend.-Postenkommandant Rayl. Her- mann Windprechtinger: Die endarme- ne war über die neue Parkmöglich- keit auf dem Fußballplatz bestens in- formiert. Das kann schon damit be- wiesen werden, daß es die Gendarmerie selbst war, welche den Antrag an die Stadtgemeinde auf Räumung des Fuß- ballplatzes gestellt hat. Die Autofah- rer benützten diesen Parkplatz aber wenig und zwar aus Gründen der Be- quemlichkeit. Der Regelung des Ver- kehrs während der Saison wurde größ- tes Augenmerk zugewendet und zu Stoßzeiten wurden kurzfristig Einbahn- wege geschaffen. Wichtig wäre eine Parkmöglichkeit für Fahrgäste der neuen Streifalmlifte und eine Rege- lung des Gehsteigproblems beim Hotel Weißes Rößl. Zum Abschleppdienst ist zu sagen, daß Kitzbühel kein geeigne- tes Fahrzeug hat, das einen schweren Pkw abschleppen könnte. Eine Ver- kehrsregelung durch Bestimmung von Einbahnstraßen wurde schon öfters er- wogen, aber ein möglicher Schlüssel noch nicht gefunden. Gemeinderat Sepp Zwicknagl: Wir leben vom Fremdenverkehr und daher sind alle Maßnahmen nach dieser Frage zu beleuchten. Eine Verkehrsregelung durch Aufstellen von Gebots- und Ver- botstafeln nützt nichts, da sich die Autofahrer nicht daran halten. Da müßte zu jeder Tafel ein Exekutiv- organ gestellt werden. Stadtrat Walter Hirnsberger: Kitzbü- hel steht vor der Eröffnung der Felber- tauernstraße und damit vor der Ge- fahr, durch den Verkehr überrollt zu werden. Verkehrshindernisse sind die Dauerparker auf Straßen und Plätzen. Ob die „Einbahn" eine Lösung bringt, soll eine gemeinschaftliche Kommission begutachten. Friedhelm Capellari: Ein Abschlepp- dienst von falsch parkenden Autos soll- te von der Freiwilligen Feuerwehr ein- gerichtet werden. Feuerwehrkommandant Peter Wie- ser: Es ist vorgekommen, daß der Ret- tungswagen von der Hahnenkammbahn eine halbe Stunde benötigte, um zum Krankenhaus zu kommen. In Kitzbü- hel geht niemand zu Fuß, alle Auto- fahrer parken vor jenen Häusern, in denen sie die Besorgungen zu machen haben. In Kulm zum Beispiel mußte man beim Skispringen acht Kilometer zu Fuß gehen. Die parkenden Autos in der Innenstadt sind für einen ver- antwortungsbewußten Feuerwehrmann ein Greuel. Bei Brandgefahr könnten diese eine weitere Katastrophe herauf- beschwören. Die Übernahme des Ab- schleppdienstes müßte die Feuerwehr ablehnen, da sie mit anderen Auf- gaben eingedeckt ist. Altnationalrat Max Werner, Obmann des Fremdenverkehrsverbandes: Die Schneeräumung müßte noch intensiver betrieben werden. Bedenklich ist die Verkehrsenge beim Hotel Weißes Rößl, da die Gehsteige fehlen. Vom Grand- hotel bis zum Postamtsgebäude müßte ein generelles Parkverbot verhängt werden. Hauptschullehrer Hans Wirtenberger trat für die Errichtung der Fußgänger- Vom'Stadtgesproch zum Stadtverkehr Rege Debatten zu den Kitzbuheler Straßen- und Verkehrsproblemen
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