Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 K.itzbühel.r Anzeiger Saristag, 16. März 1968 hen Zahl zeigt der Skifahrerboom kein Zeichen des Nachlassens. Mit Beginn der Skisaison im Dezember erweitern die größeren Warenhäuser Japans ihre Wintersportabteilungen und halten ei- gene Werbekampagnen ab. Alle Arten von Wintersportartikel finden vor al- lem unter der Jugend reißenden Ab- satz. In den letzten Jahren konnten japanische Warenhäuser sogar im Zuge von Sonderverkäufen von Skiausrü- stungen im Sommer wachsende Um- sätze erzielen. Der durchschnittliche jährliche Absatz von Skiern beläuft sich in Japan auf 600.000 bis 700.000 Paar. Seit etwa 1950 setzten die Japani- schen Staatsbahnen Sonderzüge ein, die die Skisportler in die Wintersportgebie- te bringen. Obwohl die Zahl dieser Sonderzüge von Jahr zu Jahr gestei- gert wurde, konnten diese Züge die wachsende Zahl der Wintersportler nicht mehr bewältigen. Aus diesem Grund haben zahlreiche private Bahn- und Autobusgesellschaften sowie Frem- denverkehrsorganisationen Sonderfahr- ten für die Skifahrer eingerichtet. Die Skigebiete sind bereits derartig mit Wintersportlern überfüllt, daß z. B. bei den Skiliften Wartezeiten bis zu dreißig Minuten auftreten. Während auf Shikoku und Kyushu im Südwesten Japans selten Schnee fällt, weist die nördliche Insel Hokkaido fast sechs Monate im Jahr - von An- fang Dezember bis April - genügend Schnee für den Wintersport auf. Im TRACHTEN KOSTUME I!4IIjj[Ij1;j'j•1i westlichen Teil der Insel Honshu liegt gewöhnlich von Mitte Dezember bis März Schnee. Der Skisport wird wei- ters auch durch die Tatsache begün- stigt, daß die westlichen schneebedeck- ten Teile Japans am japanischen Meer von den schneefreien Großstädten an der pazifischen Seite in wenigen Stun- den per Eisenbahn erreichbar sind. Obwohl Skifahren heute zu den po- pulärsten Sportarten Japans zählt, wur- de es erst 1911 in Japan bekannt. Am 5. Jänner 1911 traf Major Theodor Ed- ler von Lerch, ein Stabsoffizier der österreichischen Armee, auf Einladung des japanischen Kriegsministeriums beim 58. Infanterieregiment der japani- schen Armee in Takada ein. Damit be- gann die Geschichte des Skifahrens in Japan. Major Lerch war Schüler des Schöp- fers des alpinen Skilaufs, Matthias Zdarsky, und selbst ein erstklassiger Skifahrer. Lerch brachte zehn Paar Ski von der Art, wie sie bei der öster- reichischen Armee in Gebrauch waren, mit, und begann nur zehn Tage nach seiner Ankunft in Takada mit der in- tensiven Skiausbildung japanischer Ar- meeofflziere. Nach einjährigem Auf- .;J onald S. EJyeno mit seinem Skilehrer enthalt in aada übersiedelte Lerch zur Asahikawa Infanteriedivision in Hokkaido t:---d trug dami zur Entwick- lung und Verbreitung des Skifahrens auf der Nordinsel bei. Dur± die Tätigkeit vn Major Lerch begann der Skisport auch Eingang in den z:vilen Bereich zu finden. In ver- schiedenen Gegenden wurden Skisport- vereine gegründet und bald fanden die ersten kleineren Wettbewerbe statt. Im Jahre 195 wurde die Ski Asso- ciation of Japan gegr indet und :m folgenden ii3hr in die International Ski Federatbn zfufgenommen. Damit hatte Japan Anschluß an die internationale Skiwelt geund€n. Während bis vor dem zweiten Welt- krieg der Skisport in Japan in erster Linie von Wohlhabenden oder vcn Ski- klubs der Universitäten ausgeübt wur- de, so entwickelte sich das Skifahren nach Ende des Krieges langsam zum Masser.sport. Um 1950 wurden in zu- Man redet viel vom flleßendenVerk&nr, Aba in da Gänsbachstraß is a 1\r-a1hir. Es geht halbwegs beim alten Spital, Nur der Durchlaß is zu schmal. Das Loch is viel zu kloan, Aha hei dem Löchl will ma nix toan. - c. K. - nehmendem Maß Skilifte errichtet und neue Sidgebiete erschlossen. 1951 wurde die reakivierte Skiasscdation of Japan wieder in die International Ski Federa- tion aufgenommen. Im folgenden Jahr entsandte Japan bereits eine Delegation zu den Olympischen Winterspielen in Oslo. Während der 7. 0.ympischen Win- tersp:ee in Cortina dAmpezzo 1956 errang der Japaner Chiharu Igaya eine SilbermedaiLe im Slalom und brachte damL die erste clympische Medaille für Photo Lit Korn, Etziühe1 Klaus Haidacher, Skischule KJzbiiItel einen Skisieg nach Japan. Deses Er- eignis trug weiter zur Pooularisierung des Skisports in Japan bei. In der Folge kam es in zunehmen- dem Maße zum Austausch von Ski- sortlern mit anderen Ländern. Der österreichische Olympiasieger Toni Sal- 1er besuchte Japan im Jahre 1957, Ru- di Matt, ein weiterer esterreichischer Skiexperte, kam 1953. Die öserreichi- sehe Skifahrtechnik fand seither in Japan zunehmende Verbrei:ung. Seit ahren werden alljährlich einige pro- minente österreichische SkiasEc aus Kitz- bilhel: Olympiasieger Ernst :-iinterseer, Brigitte Tengg und Rainer Kolb, nach Japan eingeladen, um in den bedeuten- den japanischen SkiebLeten Kurse ab- 2:lhalten. Seit Ende des Krieges wurden in Japan enorme Summen in die Auf- schließung von Skigeb-eten investiert, vor allem für die Errchtung von Ho- tels und Skiliften. Von Hok.kaido im Norden bis zu den Küstengeft.eten am Japanischen Meer verfügen die Ski- sjortler über etwa 100 Skigebiete mit modernsten Elnrichtur.gen, dazu korn- raen noch einige hundert lokale Pi- sten kleineren Ausmaßes. Besonders populär sind vor allem drei Skigebiete, das Sh]ga-Piaeau und der Happo-One-Rücken, 1:-ekle in den Gebirgsgegenden Zentraljaans, und die Zao.-Berge im Geb-e von T-:'hukii im Nordosten Japans. Das Shiga-Plateau und die Zao-Ber- ge waren bereits vr dem Krieg so- wohl wegen ihrer ausgezeichneten Pi- sten, als auch wegen ihrer heißen Quellen bekannt. Seit dem Kriege wur- den dort modernste Anlagen errichtet. Das Gebiet von Happa-One wurde erst n.ch dem Kriege zu einem kifa.i-irer- zentrum ausgebaut und wurde mit sei-
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