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Samstag, 16. März 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 xerbach im Süden, ausgeführt werden muß. Die Durchführung dieser Arbeiten - zumindest der Röhre - ist wegen der Verkehrsbelästigung durch die Mu- re dringend. Im Bereiche des Wendebogens ist eine Staublawine abgegangen, die das Dach des ungefähr im Bogenmittel- punkt stehenden Bauernhauses „Was- serfall" weggerissen hat. Eine Lawine in dieser Größe war bisher unbekannt. Als Schutzmaßnahme dürfte hier vor- erst das bergseitige Widerlager eines leichten Schneedaches, das hinterfüllt werden müßte, ausreichen. Diese Wand- mauer müßte etwa 90 bis 100m lang werden. Durch den sogenannten Oherreith- graben außerhalb des Anwesens „Papp" ist eine Grundlawine abgegangan und hat die Straße 2 m hoch auf etwa 40 m Länge überschüttet. Das letzternal ist hier im Jahre 1951 eine Lawine - da- mals angeblich viel größer - abgegan- gen. Der heurige erste Winter hat gezeigt, daß zur völligen Ausschließung der Gefährdung des Verkehrs dur2h La- winen und Treibschnee die Straße ab einer Meereshöhe von etwa 1500m zu überdachen wäre, wie dies am Großen St. Bernhard auf 17 km gemacht wurde. Würde man dieselbe Überlegung auch bei der Felbertauernstraße anstellen, würde das heißen, daß zwischen der Schacheralm im Norden und der Gschildalpe im Süden ein geschlosse- nes Dach bestehen müßte. Dies würde unter Abzug der bereits erbauten bzw. finanzierten Schutzbauten noch immer einen Aufwand von zusätzlich 120 bis 150 Mio Schilling bedeuten. Die Angelegenheit wird jedo2h sehr problematisch, wenn man den finan- ziellen Erfolg einer solchen fast 100- prozentigen Verkehrssicherheit der der- zeitigen etwa 94prozentigen gegenüber- stellt. Hiebei ist der Winter mi; 6 Mo- naten angenommen. Selbst bei Ver- gleich von Wintern mit nur 3 Monaten ergibt sich eine derzeit rund 90prozen- tige Befahrbarkeit der Felbertauern- straße, die sich nach Durchführmg der noch vorgesehenen Schneedächer un- schwer auf 96 bis 98 Prozent bringen läßt. Aus vorstehenden t)berlegungen ist unschwer abzuleiten, daß es unwirt- schaftlich und kaum vertretbar ist, die Verbauung gegen Lawinen und Schnee- verwehungen ins Uferlose zu steigern. Als oberste und letzte Forderung wäre anzustreben, daß Schneeablagerungen auf der Straße nur dort durch Bau- werke unschädlich gemacht werden, wo dies mit den üblichen, bei der Fel- bertauernstraße ausreichend vorhande- nen Geräten nicht mehr möglich ist. Ein besonderes Kapitel ist die Ein- hebung der Maut. Die Mautstelle am Nordportal liegt im Gefälle des Tun- nels, doch reicht diese Flachstrecke nur bis zur Amerbachbrücke. Zur Hauptreisezeit stauen sich die meist überhitzten Fahrzeuge oft bis weit in die 7 Prozent fallende Rampe ohne' Kriechspur. Die Folge ist, daß es hier oft zu Verkehrsschwierigkeiten kommt. Immer wieder wird angeregt und ge- drängt, die Mautstelle Nord in der Weitenau, anschließend an den Lawi- nentunnel „Rauchengraben", neu zu er- richten. Hier 'ist eine Flachstrecke der Rampe und talauswärts zusätzlich ei- ne Kriechspur bis zur Tairnerailpe vor- handen. Gedacht wäre, hier nur die Maut während der Hauptreisezeit ein- zuheben. In der übrigen Zeit würde die Maut wie bisher am Südportal ein- gehoben werden. Die bisherige Maut- stelle Nord wäre als unentbehrliche Kontrollstelle für beide Fahrtrichtun- gen zu verwenden. Der Aufsichtsrat bewilligte dann über Vorschlag von Vorstandsmitglied Dr. Kurt Schlick den Ausbau einer neu- en Mautstelle im Norden und zwar in der Weitenau mit einer Gesamtbreite von 27m mit fünf Abfertigungsspuren in Richtung Süden und einer ausrei- chend breiten Durchfahrspur aus der Gegenrichtung. Damit ist dann prak- tisch von der Taimeraim bis zur Maut- stelle eine dreispurige Bahn, die sich auf sechs Spuren verbreitert, gegeben und damit auch die Gewähr, daß selbst bei stärkstem Verkehr die Abfertigung der anreisenden Gäste reibungslos und wartefrei funktionieren wird. Der Aus- bau ist auf zwei bis drei Millionen Schilling Kosten veranschlagt. An sei- ner Planung wird zur Zeit gearbeitet, die Bauausführung sollte spätestens zu Beginn der Hauptsaison beendet sein. In der Abwicklung der Tagesordnung wurden die Aufnahme weiterer Dar- lehen beraten und beschlossen sowie betriebsinterne Abkommen und Rege- lungen getroffen. Der ‚Osttiroler Bote' vom 7. März 1968: Wenn auch in den Berichten darauf hingewiesen wurde, daß der Winter- verkehr trotz der aal 150 Schilling er- mäßigten Hin- und Rückfahrkarte un- ter den Erwartungen geblieben ist, so mußten wir am 14. Feber auf der Fahrt zum Felbertauern und während etwa einer Stunde Aufenthalt an der Maut- stelle-Süd erstaunt und erfreut fest- stellen, daß uns doch verhältnismäßig viele Wagen mit deutschen Kennzeich- chen begegneten und an der Maut- stelle sich mehrmals kleine Kolon- nen bis zu sechs Fahrzeugen, insbeson- dere im Rückreiseverkehr, ansammel- ten. Viele deutsche Kraftfahrer besaßen bereits beim ADAC vorgelöste Maut- karten. In 72 Verkaufsstellen des ADAC werden diese angeboten. Die Straße ist in voller Breite ge- räumt, ja die Schneeränder sind so scharf an die Leitpflöcke gefräst, daß diese ab und zu eine Schramme davon- trugen. Drei Allrad-Lastwagen, dar- unter einer mit Schneeschleuder, zwei Unimogs, beide mit einer kleinen Schneeschleuder ausgestattet, und ein Radlader stehen im Eigentum der Stra- ßengesellschaft für Räum- und Streu- einsatz, der den ganzen Straßenab- schnitt von Matrei bis Mittersill ein- schließt. Da im weit schwächeren Win- terverkehr nicht so viele Mautner ge- braucht werden, finden diese Beschäf- tigung als Fahrer bzw. Beifahrer der Räumfahrzeuge. Mit dem Ausbau des Verwaltungstraktes, der sich schwung- voll südwärts des Lüftergebäudes an den Berghang schmiegt, sind 10 Garcon- nieren eingerichtet worden, dazu im Untergeschoß neben dem Kommando- raum eine Küche und ein Aufenthalts- raum, im Obergeschoß eine Wohnung für den Hausmeister. Das Mautpersonal kann also an Ort und Stelle wohnen und schlafen. Am Lüftergebäude vorbei und nordwärts anschließend ist auch bereits die kreuzungsfreie Rampe als Zufahrt auf den 100 Wagen fassenden Parkplatz in Beton gebaut. Für die Brücke über den. Landeck- bach haben die Vereinigten Österr. Stahlwerke das Tragwerk vorgefertigt. Ende Februar wurde mit den Montage- arbeiten begonnen. Bis Mai-Juni soll es soweit sein, daß die derzeitige Umfah- rungsstrecke überflüssig ist und der Verkehr durchgehend auf der endgül- tigen Straßentrasse rollen kann. Ein idealer Frauenberuf Mutter im SOS-Kinderdorf Für die österreichischen SOS-Kinderdörfer suchen wir alleinstehende, mütterliche Frauen zwischen 23 und 40 Jahren. Wir bieten eine gesicherte Lebensaufgabe Unverbindliche Anfragen an SOS-Kinderdorf • 6021 Innsbruck, Staølcritr.IOa e erhalten genaueInforsnationen und Unterlagen
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