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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. März 1968 Zur Wiedervereinigung von Kitzbüffiel Stadt und Land 2. Fortsetzung Die Debatten und Beschlüsse der Ge- meine Kitzbühel-Land unter den Büi- germeistern Georg Lau c h e r und Ni- kolaus Gasteiger. 1922, 117. April: Antrag der Stadt- gemeinde Kitzbühel betreffs Zusam- menschluß der Stadt- und Landgemein- de und Entsendung von vier Vertre- tern zur näheren Besprechung. Eröff- nung der Debatte. Der Bürgermeister gibt verschiedene Aufklärungen. Zur von der Stadtgemeinde erwünschten Vorbesprechung werden die Herren Bürgermeister Georg Lau c h er, Peter Rettenwander, Martin Koidl und Georg Ve i d e r entsendet. 1922, 28. Mai: Der Vorsitzende berich- tet über die stattgefundene Besprechung bezüglich des Zusammenschlusses. Nach längerer Debatte wird beschlossen, eine Versammlung der Steuerträger von Kitzbühel-Land einzuberufen. Zu die- ser Versammlung sollen auch Vertreter der Stadtgemeinde eingeladen werden. 1922, 9. Juli: Bezüglich der Frage des Anschlusses wird beschlossen, zur Ab- stimmung zu schreiten. Die Abstim-- mung ergab die Majorität für den Zu- sammenschluß. Der schon früher er- nannte Unterausschuß wurde beauf- tragt, die diesbezüglichen Verhandlun- gen mit der Stadtgemeinde weiter zu pflegen. Aber alle Verhandlungen scheiterten! Erst 15 Jahre später befaßte sich der Gemeinderat von Kitzbühel-Land un- ter Bürgermeister Nikolaus G a s t e i - g e r neuerlich mit dem Zusammen- schluß. Die Atmosphäre war etwas ver- giftet und zwar insbesondere wegen des Verlangens von Kitzbühel-Stadt über Grundabtretungen bzw. teilwei- ser Eingemeindung von Gebieten der Gemeinde Kitzbühel Land. Dies führte dazu, daß die Gemeinde Kitzbühel-Land in der Sitzung vom 23. April 1937 den seinerzeit gefaßten Beschluß über den Zusammenschluß einstimmig aufhob, nachdem vorher von der Landeshaupt- mannschaft erhoben wurde, daß der Beschluß vom 9. Juli 1922 noch Gültig- keit habe. Am 29. April des gleichen Jahres faßte der Gemeindetag (die damalige Bezeichnung) von Kitzbühel-Land fol- gende Beschlüsse: (Es stand wieder die unglückliche Angelegenheit einer Teil- eingemeindung ei1- eingemeindung zur Debatte.) Ein- stimmig wird beschlossen: Der Gemeindetag ist grundsätzlich g eg en eine gänzliche oder auch nur teilweise Eingemeindung. Sollte der Gemeinde Kitzbühel- Babyausstattung Kinderwagen bei do"ni Feauin S t. Johann Land durch Zwang ein Teil der Kata- stralgemeinde weggerissen werden, so stellt der Gemeindetag folgende Bedin- gungen. Die neue Gemeindegrenze ist von der Großache den Ehrenbach aufwärts bis zur Bundesbahnlinie km 159, der BB- Linie entlang bis zur BB-Uebersetzuug beim Bruckschmjecl (Schlosserei Haas) km 156,4, von dort den Feldweg entlang bis zur Liegenschaft Bruckschmied, über die Bruckschmiedbrücke den Weg ent- lang bis zur Bundesstraße und dieser entlang herauf bis zur alten Gemeinde- grenze Wegscheldgassc und J.-Pirehl-- Straße. Für diese Gebietsabtretung stellt der Gemeindetag von Kitzbühel-Land an die Verwaltung der Stadtgemeinde fol- gende Forderungen: a) Die Stadtge- meinde Kitzbühel muß die Kanzler- Dollfuß-Straße (Teil der heutigen Jo- sef-Pirchl-Straße vom Haus Dewina bis zum Erholungsheim der österr. Brau AG) zur Gänze beleuchten und reini- gen wie die Hauptstraßen der Stadt- gemeinde. b) Vollkommene Gleichstel- lung der Landgemeinde mit der Stadt- gemeinde in bezug auf die Licht- und Wassertarife. c) Für das eingemeinde- te Gebiet dürfen auf die Dauer von 20 Jahren die jeweils vorgeschriebenen Steuersätze der Landgemeinde nicht überschritten werden. d) Die Land- gemeinde verlangt den Oberlauf des Gänsbaches bergwärts und die Brixen- taler Konkurrenzstraße als Gemeinde- grenze. e) Die Landgemeinde behält sich alle Rechtsmittel gegen alle Be- schlüsse der Landeshauptmajmschaft betreffend reiner Eingemeindung aus- drücklich vor. 1937, 2. November: Auf Drängen der Landeshauptmarmschaft wurde in der Angelegenheit der Vereinigung (nicht mehr Teileingemeindung) ein vierglied- riger Ausschuß gebildet und diesem die Generalvollmacht erteilt. In diesen Aus- schuß wurden berufen: Bürgermeister Nikolaus G a s t e i g e r, Vizebürgermei- ster Josef Rettenwander und die Gemeinderäte Alois Abendstein und Josef Feller. 1937, 19. November: Vereinigungs- beschluß des Gemeindetages Kitzbühel, Land: Der Vorsitzende Bürgermeister Nikolaus Gas t e i g er brachte dem Ge- meindetag das Resultat der Verhand- lung vom 12. November 1937 betref- fend Vereinigung von Kitzbühel Stadt und Land, stattgefunden im Rathaus der Stadt Kitzbühel in Anwesenheit der beiden Landesräte Dr. Hans Pee r und Johann Ob e r m o s e r (heute Eh- renbürger der Stadt Kitzbühel) und der beiden viergliedrigen Verhandlungsaus- schüsse der Stadt- und Landgemeinde zur Debatte und zur Beschlußfassung zur Kenntnis. Nach verschiedenen Wechselreden und reichlicher Ueber- legung wurde einstimmig nachstehen- der Beschluß gefaßt: .‚Einer Teileingemeindung in der Grö- ße, wie bei der Besprechung am 12. November 1937 vorgeschlagen wurde, kann auf keinem Fall Folge gegeben werden, weil durch die Entnahme die- ses Teiles der Gemeinde Kitzbühel- Warum Liste Dr. Wendung? Die Killy-Affäre teilte die öffentliche Meinung in zwei Lager, ob mein Vorgehen richtig war oder nicht. Tatsächlich habe ich nur so gehandelt, wie es mir meine Pflicht als Mensch und Anwalt gebot, nach dem Grundsatz: GLEICHES RECHT FÜR ALLE. Eine Forderung, die auch für die Arbeit im Gemeinderat Gültig- keit besitzt. Unter diesen Umständen wollte ich als Gemeinderatskandidat keine andere Liste in diese Auseinander- setzung hineinziehen, sondern entschied mich, mit einer eigenen Liste von Leuten mit Zivilcourage zur Ge- meinderatswahl anzutreten. Mut zur Verantwortung, berufliche Tüchtigkeit und soziale Einstellung waren für mich bei der Aufstellung der Kandidaten bestimmend. Damit, daß die Liste meinen Namen als Listenführer trägt, bringe ich zum Ausdruck, daß Gemeinderatswahlen wie keine anderen politischen Wahlen Persönlich- keitswahlen sind. Nun sind die Fronten klar und niemandem wird die Wahl zur Qual. Dr. Wendung
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