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S.te 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. März 1968 Denn wir wissen aus der Erfahrung, daß Tiertransporteure gerne mit ihrer fachlichen Erfahrung auftrumpfen und einen Abtransport erzwingen möchten. Allerdings geht damit die Verantwor- tung zukünftig auf den konsultierten Grenztierarzt, Amtstierarzt oder be- stellten Bahntierarzt über. Auch über die Größen der Lüftungs- öffnungen der Waggons, je nach der Art der transportierten Tiere, sind ge- naue Vorschriften fixiert. Desgleichen über die Anzahl der unterzubringenden Tiere. Auch dazu entscheidet bei Mei- nungsverschiedenheiten zwischen Ab- sender und Bundesbahn der beigezoge- ne Tierarzt. Wie wichtig dieser Punkt für die Sicherheit der Transporttiere ist, wird die Zukunft lehren. Bisher be- stand immer Gefahr, daß sich die Trans- porteure mit ihrer Ueberredungskunst gegenüber den Beamten durchsetzen. Wie wichtig erscheint es, daß endlich festgelegt wird, Großtiere so an An- bindevorrichtungen zu fixieren, daß die Tiere die Möglichkeit haben, sich hin- zulegen. Welcher Unfug ist allein in diesem Punkt bisher geschehen. Oder: Der Absender hat den Boden des Wag- gons ausreichend mit Streu zu verse- hen. 0 der: Die Verpackung von Klein- Nach Jahren erfolgreicher Bemü- hungen der örtlichen Stellen in Joch- berg gelang es über dem Vorstand der Bergbahn AG Kitzbühel Dipl.- Kfm. Fritz Ts c h 011 und dem Vor- sitzenden des Aufsichtsrates Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Hans v. Tr e n - t i n a g 1 i a und unter Hinweis auf den schon seit Jahren propagierten Fremdenverkehrs-Großraum Kitzbü- hel die Mutter aller Bergbahnen, die Bergbahn AG Kitzbühel, für das Pro- jekt einer geteilten Liftanlage von Jochberg auf die Wu r z höhe zu in- teressieren. 1958 liefen die Verhandlungen an und am 6. Dezember 1959 wurde die erste Teilstrecke, ein Sessellift auf die Wag- stättaim, mit einem Höhenunterschied von 400 Metern und einer schrägen Länge von 1400 Metern, eingeweiht und in Betrieb genommen. Wegen ungenügender Frequenz der ersten Jahre, wofür insbesondere die allzugeringe Anzahl an zur Verfügung stehenden Gästebetten verantwortlich ist, wurde der Bau der zweiten Anlage auf die Wurzhöhe immer wieder, auch wegen anderer dringlicher Vorhaben, verschoben. Dafür gelang es 1963 die Bergbahn AG zu bewegen, den Schlepp- lift auf der Uebungswiese durch einen modernen Hochleistungsschlepplift, den „Hausleiten-Schlepplift" zu ersetzen. Dieser Lift beförderte z. B. am 31. De- zember 1967 über 3000 Personen. tieren in Käfigen, Kisten, Körben und dergleichen: diese müssen > luftig und so geräumig sein, daß die Tiere auf- recht uf- recht stehen können. Dabei erinnere ich mich an jenen Auftritt am Bahn- hof Kitzbühel, als man Kücken in Schachteln versandte, in welchen sie übereinander geschichtet lagen. Es gibt also keine Ausrede mehr. Weder für den Absender noch für die Bahn- verwaltung. Wir Kitzbüheler Tierschützer sind auf diese neue Verordnung besonders stolz, weil nicht zuletzt unser Tierschutzver- ein aktiv und mutig für die Transport- tiere eingetreten ist. Ich glaube, daß es für jeden Tierschutzfunktionär, für jeden Tiertransporteur wichtig sein wird, diese Verordnung zu beziehen und zu studieren. So mancher, welcher uns angegriffen hat, weil wir uns für den Schutz der Transporttiere einsetz- ten, wird im Vergleich zwischen der bisherigen Transportp'axis und der neuen Verordnung festL lien müssen, daß er uns bitter Unreci getan hat. Wie dem auch sei: Mehr wollten wir gar nicht! Endlich ein klares und ent- schiedenes, fachlich richtiges Gesetz zum Schutz der Tiertransporte auf der Bahn. Nach weiteren vielen Bemühungen wurde nun endlich der Weiterbau auf die Wurz zugesagt. Heuer wird mit dem Bau begonnen. Der Aufsichtsrat der Bergbahn AG Kitzbühel hat be- schlossen, den Bau so voranzutreiben, daß mit der Inbetriebnahme des neuen Liftes zu Beginn der Wintersaison be- gonnen werden kann. Die zweite Teil- strecke wird als sogenannter ‚Kombi- nations-Schlepp- und Sessellift" er- richtet. Höhenunterschied wiederum 400 Meter; Länge 1600 Meter. Von der TAL Einige effektive Zahlen, die unter- streichen, daß alle Verhandlungsmög- lichkeiten mit dieser „Weltgesellschaft" zum Erfolg der Bevölkerung geführt werden konnten. Für die Einräumung der Servitute wurden 2,7 Mio Schilling bezahlt; für das Recht der Kreuzung öffent- lichen Gutes 40.000; von der Arbeitsgemeinschaft „Hah- nenkammstollen" wurden 1965 54.000 und 1966 158.000 Schilling an Lohnsum- mensteuer bezahlt; die Arbeitsgemeinschaft „Nordlos" be- zahlte 1966 39.000 und 1967 15.000 Schil- ling; an Gewerbesteuer ging bisher eine Million Schilling ein; die Betriebsstätte Jochberg der TAL entrichtet monatlich eine Lohnsummen- steuer von 2500 Schilling; für Wegbenützungen wurden 400.000 Schilling bezahlt; das Gewerbesteueraufkommen der Gemeinde Jochberg erhöhte sich von 170.000 auf 1,6 Millionen. Diese Ergebnisse wurden nicht zu- letzt durch geschickte Verhandlungs- führung, sondern auch durch das ent- gegengebrachte Verständnis der Bali- führungen erzielt! Jungbauern. FunktionirsschuIungs- kurs in Schwendt Vom 17. bis 19. März fand im Land- arbeitererholungsheim in Schwendt ein Schulungskurs für die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Jungbauernfunk- tionäre des Bezirkes Kitzbühel statt. 40 Mädchen und Burschen folgten der Einladung des Bezirksvorstandes. Be- zirks - Jungbauernobmann Alois Auf- schnaiter eröffnete die Veranstaltung und leitete persönlich den Schulungs- kurs. Am 1. Tag referierten der Landes- jungbauernobmann Georg Eder über „Die Aufgaben der Jungbauernschaft im Dorf", Fortbildungsreferent der Lan- des-Landwirtschaftskammer Ing. Scher- mer zum Thema „Die außerschulischen Bildungsmöglichkeiten", „Schwerpunkte des Landjugendberatungsdienstes" und über den „Aufgabenbereich des Vereins Dorfbildung". Weiters sprachen Dr. Sonnweber zum Thema „Die landw. Genossenschaften als bäuerliche Selbst- hilfeeinrichtungen" und die Landjugend- referentin Frl. Putz über „Die Auf- gaben der verantwortlichen Mitarbeite- rin in der Ortsgruppe. Der zweite Schulungstag diente der Rede- und Diskussionsschulung. Fach- lehrer Ing. Hermann Gstrein verstand es ausgezeichnet, den Teilnehmern die Kunst der Sprache in Theorie und praktischer Schulung näherzubringen. Zum Abschluß des dreitätigen Schu- lungskurses referierten Vikar Moises zum Thema „Stellung und Auftrag der christlichen Bauernjugend in der dörf- lichen Gemeinschaft", NR Paul Land- mann über die „Schwerpunkte der Bundespolitik unter der Regierung Klaus" und Bezirksobmann LA Oek.- Rat Leonhard Manzl und Ing. Wörgöt- ter über „Die Schwerpunkte der Land- wirtschaftsförderung auf Landes- und Bezirksebene. Nach den ausgezeichneten Referaten fand jeweils eine intensive Aussprache statt. Bei der Zusammenfassung des Kurs- ergebnisses dankte Bezirksj ungbauern- obmann Auf schnaiter nochmals allen Referenten und den Teilnehmern für ihre interessanten Diskussionsbeiträge. Jochberg fahrt heuer auf die Wurz Erfolgreiche Verhandlungen mit der TAL
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