Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 20. April 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Neue Zahlungsgewohnheiten setzen sich durch Uberweisung und Scheck erfreuen sich zunehmender Beliebtheit Während in den Vereinig-,en Staaten und auch schon in einigen europäischen Ländern die Konsumenten einen Groß- teil ihrer Zahlungen durch tberweisung oder Scheck abwickeln, wurde in Öster- reich in der privaten Konsumsphäre bisher beinahe ausschließlich mit Bar- geld bezahlt. Durch den Ubrgang vie- ler Betriebe zur bargeldlosen Entloh- nung und die zunehmende Vertraut- heit der Österreicher mit wirtschaft- lichen Fragen scheint sich nun eine Änderung der Zahlungsgewohnheiten anzubahnen. Diese Entwicklung ist auch wesentlich durch die Zunahme der Privatkonten - bei den österreichischen Sparkassen gibt es derzeit bereits 335.000 Gehalts- und Pensionskonten - und die von den Geldinstituten eingeführten und ange- botenen neuen Zahlungsformen gekenn- zeichnet. Das Einzugsverfahren und der Dauerüberweisungsauftrag sind dabei zwei Zahlungsarten, die s:ch in den letzten Jahren für die Begleichung der privaten Verbrauchsausgaten immer mehr durchsetzen konnten. Der Einzugsverkehr geht vom Zah- lungsempfänger aus und setzt voraus, daß sich der Zahlungsleistende durch einen Auftrag einverstanden erklärt, bestimmte Ausgaben von seinem Kon- to abbuchen zu lassen. In Österreich wird der Einzugsverkehr, insbesondere bei der Begleichung von Fernsprech-, Rundfunk- und Fernsehgebühren, Kran- kenkassenbeiträgen, Gas- und Strom- rechnungen, Garagenmieten, Bauspar-, Darlehens- und Kreditraten verwendet. Die zweite neue Zahlungsform, der Dauerüberweisungsauftrag, geht vom Zahlungspflichtigen aus und eignet sich insbesondere für die Begleichung regel- mäßig wiederkehrender Zahlungen in gleicher Höhe wie Bausparraten, Ver- sicherungsprämien und Mitgliedsbeiträ- ge. Die steigende Beliebtheit dieser Zah- lungsform für die Einzahlung von Bau- sparraten ist aus der Statistik der Bau- sparkasse der österreichischen Sparkas- se ersichtlich. Im Jahre 1965 wurden bei diesem Institut 14,3 Prozent der Bausparraten über ein Girokonto mit Dauerüberweisungsauftrag beglichen. Im Jahre 1968 wurden bereits 20,8 Prozent der Bausparraten von Girokonten über- wiesen. Modern leben mit einem Gehalts- oder Pensionskonto bei der Schecks werden zur Begleichung von privaten Verbrauchsausgaben in Öster- reich derzeit nur in geringem Ausmaß verwendet. Die Domäne der Scheck- zahlung für den Konsumenten wären die privaten Einkäufe, die derzeit noch größtenteils bar beglichen werden. Al- lerdings scheint sich mit der Zunahme der Gehalts- und Pensionskonten auch bei der Einstellung des Österreichers zur Scheckzahlung eine Umstellung zu vollziehen. Bei einer Großsparkasse wurden im Jahre 1961 rund 400.000 Schecks zum Inkasso eingereicht, im Jahre 1967 belief sich die Anzahl der, eingereichten Schecks bereits auf 2,1 Millionen. Der Übergang zu neuen Zahlungs- formen ist eine Erscheinung, die als Zeichen eines modernen und wirtschaft- lichen Verhaltens in der persönlichen Abwicklung der Geldgeschäfte zu wer- ten ist. Der Private bedient sich in zu- nehmendem Maße bei der Begleichung der Verbrauchsausgaben jenes Weges, den der Geschäftsmann schon lange als den rationellsten und damit besten erkannt hat. Es ist zu erwarten, daß in Zukunft Mitgliedsbeiträge aller Art, die Wohnungsmiete, die Rundfunk- und Fernsehgebühren, aber auch die Mo- natsrechnung vom Lebensmittelhändler an der Ecke oder vom nächstgelegenen Supermarkt über ein Girokonto oder mit einem Scheck beglichen werden. Sparkasse der Stadt KI*tzbühel mit Zweigstelle St. Johann in Tirol Günstige Wirtschaftslage im Oberpinzgau Raiffeisenkosse Mittersill gibt Rechenschaftsbericht Wie gewohnt, war die Hauptver- sammlung der Raiffeisenkasse Mitter- sill-Hollersbach-Stuhlfelden auch in diesem Jahre am 30. März ausgezeich- net besucht. Im vollbesetzten Bräurup-Saal wur- de nicht mit Prozenten operiert, son- dern durch exakt e Ziffern die gün- stige Wirtschaftslage im Cberpinzgau, welche nicht zuletzt durch den Frem- denverkehr getragen wird, demon- striert. Der stolze Rechenschaftsbericht, von Geschäftsführer Dir. Steger vorgetra- gen, konnte 38,5 Millionen Gesamtem- lagen ausweisen. Von den 33,8 Millio- nen Spareinlagen sind allein 1,65 Mil- lionen von der Schuljugend eingelegt. Im Jahre 1967 konnte ein Zuwachs von 2,1 Millionen an Spareinlagen ver- zeichnet werden. Von diesem Zuwachs brachte die Schuljugend 200.000 Schil- ling. Der Gesamtumsatz betrug auf einer Seite 810,5 Millionen und die Bi- lanzsumme 43 Millionen (-H 3 Millio- nen). Bei voller Einhaltung der gesetz- lichen Liquidität konnten Kredite und Darlehen aus eigenen Mitteln vergeben werden an: Gewerbe und Handel 12,4 Mio, Landwirtschaft 9,5 Mio und Pri- vate 3,9 Mio. Besonders vermerkt wurde der Va- luten- und Devisenumsatz von 16,9 Mio mit einer Steigerung von 1,3 Mio. Den Schuisparreferenten Oberschul- rat Dir. Lauth und Fachlehrer Plötzen- eder, wie dem Inhaber des örtlichen Reisebüros Germann wurde für die gute und fruchtbare Zusammenarbeit öffentlich gedankt. Die Versammlung wurde vorn Ob- mann, Hans Steger, welchem tei die- ser Gelegenheit noch nachträglich zum 75. Geburtstag gratuliert wurde, in alt- bewährter Weise geleitet. Den Bericht des Aufsichtsrates brachte Matthias Gassner, Bräurup in Mittersill. Der Raiffeisenverband Salzburg war durch Direktionsrat Dr. Schi] eßlber- ger vertreten, welcher ein schr in- struktives Referat hielt. Die Versammlung verlief harmonisch und die vorgetragenen Berichte boten einen erfreulichen Einblick in die Ar- beit eines gut geführten Geldinstitutes. fg
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