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Samstag, 20. April 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Hermann Reisch wieder Bürgermeister von Kitzbu""hel Fortsetzung von Seite 1 mit drei festzusetzen, wurde mit Stim- menmehrheit genehmigt. Der Antrag von Josef Foidl, die Zahl der Stadträte auf vier zu erhöhen, fand keine Mehr- heit. Zur Wahl des Bürgermeisters gab Stadtrat Peter Sieberer bekannt, daß die Freiheitliche und parteifreie Kitz- büheler Gemeindeliste und die Öster- reichische Volkspartei (OeVP), Liste Hans Brettauer eine Wahlgemeinschaft mit zehn (je fünf) Mandaten gebildet haben und für die Wahl zum Bürger- meister den bisherigen Bürgermeister Hermann Reisch vorschlagen. Die daraufhin vom Vorsitzenden angeord- nete geheime Wahl erbrachte elf Stim- men für Hermann Reisch; sieben Stimmzettel waren leer. Für die Wahl der Vizebürgermeister wurden zwei Vorschläge eingebracht. Stadtrat Sieberer schlug im Namen der Wahlgemeinschaft Hans Brett- au er vor und Stadtrat Foidl im Na- men der SPÖ den bisherigen Vize- bürgermeister Gebhart H ä r t ing. Auch dieser Wahlgang wurde in geheimer Wahl absolviert. Für Hans Brettauer wurden elf und für Gebhart H ä r t i n g sieben Stimmen abgegeben. Die Wahl der drei Stadträte erfolgte nach dem Hond'schen System. Der neue Gemeindevorstand der Stadt Kitzbühel setzt sich daher aus folgen- den Persönlichkeiten zusammen: Bürgermeister Hermann R e i s c h Vizebürgermeister Hans B r e t t au e r Vizebürgermeister Gebhart H ä r t i n g Stadtrat Walter Hirnsberger Stadtrat Peter Siebe r er Stadtrat Josef F o i dl Hierauf erfolgte die Angelobung der Stadträte und Gemeinderäte in die Hand des Bürgermeisters. Die Angelo- bung des Bürgermeisters selbst und der beiden Vizebürgermeister wird diese Woche durch den Chef der Ver- waltung Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia durchgeführt. Bürgermeister Reisch gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß so viele Kitzbüheler (insgesamt waren 94 Per- sonen anwesend) durch ihr Erscheinen das Interesse an der Wahl bewiesen haben. Er nehme die Wahl zum Bür- germeister an, jedoch nicht leichten Herzens und nur unter dem Eindruck, der Stadt Kitzbühel es schuldig zu sein, sich wiederum dieser schweren Arbeit zu widmen. Den ausgeschie- denen Gemeinderäten dankte der Bür- germeister, insbesondere Stadtrat Chri- stian E g g er, der durch 16 Jahre im Gemeinderat tätig war, weiters Stadt- rat Stefan Grub e r, der als Baufach- mann im Gemeinderat eine große Lücke reißt, und den Gemeinderäten Sepp Zwicknagl, Andreas Obern- auer, Anton Exenberger, Franz Feiersinger und Karl Grißmann. Er dankte aber auch den Ersatz- Gemeinderäten Josef C ull e k, Sieg- fried Pirchl und Johann Egger. Mit Freude erwähnte der Bürgermeister die gute Zusammenarbeit im bisheri- gen Gemeinderat, denn mit diesem war es eine Freude, Bürgermeister zu sein. Von den großen Problemen, die in der abgelaufenen Funktionsperiode ge- löst wurden, erwähnte der Bürgermei- ster den Vertrag mit der Transalpinen Ölleitung über die Führung der Öl- leitung durch den Halmenkammstollen, die Verträge mit der TIWAG, den Neu- bau und die Führung des Kranken- hauses und die im Bau befindliche Doppelhauptschule. Ein fleißiger und nur für das Wohl von Kitzbühel arbei- tender Gemeinderat habe diese großen Probleme mit den vielen anderen lösen können und er drückte die Hoffnung aus, daß auch der neue Gemeinde- rat, in welchem viele junge Leute auf- scheinen, solche Leistungen vollbrin- gen könne. Jeder, der guten Willens ist, hat die Möglichkeit, den Auftrag der Wähler zu erfüllen, sich voll und ganz einzusetzen und ernste Arbeit zu leisten. Worte des Dankes widmete weiters der Bürgermeister der gesam- ten Belegschaft der Stadtgemeinde. Die Arbeit des Bürgermeisters wurde durch den Fleiß der Beamten, An- gestellten und eines jeden Arbeiters leichter gemacht, und er hoffe, daß es auch in der Zukunft so bleibe. An ihm selbst solle es nicht liegen, zum Wohle der lieben Heimatstadt. Vizebürgermeister Hans Brettauer gratulierte Bürgermeister Hermann Reisch zu seiner Wiederwahl, die an diesem Tage zum vierten Male erfolg- te. Mit Hochachtung sprach Brettauer von der Tatsache, daß Bürgermeister Reisch alle seine Handlungen und Ent- scheidungen so fällte, daß er sie vor je- dem, auch dem eigenen Gewissen, verant- worten konnte. Brettauer anerkannte auch die großen Leistungen von Vize- bürgermeister Sieberer, der nun schon in der fünften Periode im Gemeinderat tätig ist. Zu den Mandataren der SPÖ gewandt sagte Brettauer, daß diese die besten Männer in den Gemeindevor- stand entsandt haben und er sich auf eine ehrliche Zusammenarbeit freue. Den Stadtrat Walter Hirnsberger bezeich- nete Brettauer als sein Vorbild. Hirns- berger sei nun schon vier Perioden im Gemeinderat, habe 1946 das Amt des Bürgermeisters bekleidet, damals unter einer hartnäckigen Besatzung und in einer schwierigen Wirtschaftslage, wo- für ihm der öffentliche Dank zukomme. Abschließend sagte Vizebürgermeister Brettauer, daß in den kommenden sechs Jahren viele Entscheidungen zu treffen sein werden, mitunter auch solche, die als unpopulär zu bezeichnen sind. Sei- ner Auffassung nach stehe der Mensch im Mittelpunkt aller Arbeit, der Bür- ger unserer Stadt und alle Arbeit ist nach diesem Gesichtspunkt auszurich- ten. Vizebürgermeister Gebhart H ä r t ing sprach dem wiedergewählten Bürger- meister ebenfalls in seinem Namen und im Namen der SPÖ die Glückwünsche aus. Er gratulierte auch Vizebürgermei- ster Brettauer und den Stadträten Sie- berer und Hirnsberger und insbesonde- Blumentöpfe -Kiste ri alle Größen günstig bei LUDWIG FUCHS Jochberger Tor, Tel. 2477 re dem neuen Stadtrat Josef Foidl. Härting versprach, daß er mit seinen Männern nach bestem Wissen und Ge- wissen für das öffentliche Wohl ar beiten werde und für eine gedeihliche Zusammenarbeit eintreten. Er dankte auch den ausgeschiedenen Gemeinde- räten, allen Bediensteten der Stadt und schloß mit den Worten, daß durch gute Kameradschaft und harte Arbeit der Erfolg für Kitzbühel nicht ausbleiben werde. Gemeinderat Dr. Otto Wendung gab die Erklärung ab, daß er erstens einmal den guten Willen für eine gedeihliche
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