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Samstag, 4. Mai 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Brunnen herum ist weiters eine jeder- mann zugängliche Gartenanlage mit Ruhebänken vorgesehen, die zusammen mit dem Zierbrunnen der Ortsverschö- nerung dienlich sein wird. Der Ge- meinderat genehmigte einstimmig den Wasseranschluß. Einstimmig wurde auch der Vertrag mit der Bundesbahndirektion in bezug auf die Errichtung des Unterführungs- bauwerkes bei Vordergrub genehmigt. Die Kosten der Stadtgemeinde betragen für diese Unterführung 209.500 Schil- ling. Das Bauwerk wird von Baumei- ster Dominikus Widmoser ausgeführt. Die lichte Weite der Unterführung be- trägt vier mal vier Meter. Das Bau- werk wird auch von der Bundesbahn- direktion erhalten; der Bau der Straße geht selbstverständlich zu Lasten der Stadt. Vizebürgermeister Gebhart H ä r t ing wies den Straßenreferenten auf die Gefährlichkeit der neuen Leitschiene bei der Straßenkurve Felseneck hin. Stadtrat Walter Hirnsberger er- suchte, die Park- und Gartenanlage beim neuen Moorbad zu errichten. Stadtrat Sieberer antwortete Vizebür- germeister Härting, daß er sich dies- bezüglich beim Baubezirksamt Kufstein verwenden werde. In der Angelegen- heit der Parkanlage beim Moorbad sag- te Stadtrat Sieberer, daß der Straßen- ausschuß unverzüglich zu einer Sitzung einberufen wird, in welcher alle derar- tigen Vorhaben zur Beratung kommen und eine Reihung nach Wichtigkeit und Dringlichkeit vorzuschlagen ist. Eine lebhafte Debatte entwickelte sich zur Anfrage des Referenten im Ausschuß für Jugend und Sport Ge- meinderat Heinrich G r a n d n e r in be- zug auf die Arbeiten beim neuen Sportplatz. Grandner beantragte die Bestellung der nötigen Randsteine für die Befestigung des Platzes, da sonst heuer auch die Einsaat des Rasen- platzes vorzusehen ist. Er beantragte auch die Abstellung eines Bautrupps der Stadtgemeinde, die Anstellung eines Sportwartes und die Fertigstellung der Aschenbahn. Für das Sportheim beim Tennisplatz ist der Ankauf eines Durchlauferhitzers dringlich sowie die Vergrößerung der Duschanlage und die Sanierung des Daches. Eine Besichti- gung des Sportheimes ergab, daß von der gegenwärtigen Leitung streng auf Sauberkeit geachtet wird. Stadtrat Siebe r er wandte ein, daß den Bautrupp vor Mitte Juni niemand entbehren kann. Dieser ist für Straßen- reparaturen einzusetzen, für den Geh- steig bei der Auffahrt Grandhotel und für den Gehsteig in der Jochberger Straße. Die Versorgung dieser Straße mit einem Gehsteig ist so wichtig, ins- besondere nach Einsetzen des Verkehrs zur Felbertauernstraße, daß keinesfalls eine Beeinträchtigung dieser Arbeit zu- gelassen werden kann. Vor Mitte Juni könne er keinen Mann entbehren. Stadtpolier Gasteiger hat gegenüber dem Vorjahr um fünf Stadtarbeiter weniger; auch der Stadtgärtner benö- tige dringend einen weiteren Gärtner. In der weiteren Debatte wurde er- sichtlich, daß ohne die Einstellung von Stadtarbeitern die Arbeit beim Sport- platz nicht in dem gewünschten Tempo vor sich gehen wird. Der Ju- gend- und Sportausschuß wurde dazu verhalten, sich für die Anwerbung ge- eigneter Arbeitskräfte einzusetzen. Was das Sportheim betrifft, wurde vom Bürgermeister eine Generalbesichtigung vorgeschlagen, zu welcher Ing. Cufer vom Stadtbauamt beizuziehen ist. Was gemacht werden muß, soll auch ge- macht werden; auch würde der Ge- meinderat für den Einbau einer Oel- 0 Hundert Jahre M 1,923 Im Jahre 1928 fand in Kitzbühel das 3. Kreisturnfest statt. Aus diesem An- laß wurde vom Festausschuß eine Bro- schüre herausgegeben, welche auch die Geschichte des Kitzbüheler Turnvereins erwähnt. Dem Verfasser dürfte jedoch damals der Vortrag von Josef Herold, den dieser anläßlich einer Sitzung des Tiroler Turngaues im Jahre 1901 in Kufstein gehalten hatte und der in seiner „Ur-Handschrift" erhalten ge- blieben ist, nicht bekannt gewesen sein. Herold gab bei der Gausitzung in Kufstein eine eigenartige Erklärung ab, die sich auf einen Beschluß des Turn- vereins Kitzbühel bezog. Diese Erklä- rung lautete: „Bei meinem Besuche des Fahnen- weihe-Festes vom deutschen Turnver- ein Innsbruck wurde mir von einem glaubwürdigen Mitglied des Innsbrucker Turnvereins gesagt, daß in den Reihen des Innsbrucker Turnvereins die Äuße- rung gefallen sei, der Tiroler Turngau könnte nicht an einen übertritt zum deutschen Turnerbund denken, wegen der Gesinnungsverschiedenheit der klei- nen Vereine im Tiroler Turngau, und da sei besonders der Turnverein Kitz- bühel itz- bühel wegen seiner sozialdemokrati- schen Gesinnung in Betracht zu ziehen. Der Turnverein Kitzbühel erklärt hier- mit, daß er unter seinen ausübenden Turnern keinen einzigen Sozialdemo- kraten hat. heizung zu gewinnen sein und es könnte dabei der jetzt dringend notwendige Durchlauferhitzer eingespart werden. Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r gab sodann bekannt, daß die Umbau- arbeiten beim Heimatmuseum in den nächsten Wochen beendet sein werden. Zur gegebenen Zeit werde er den ge- samten Gemeinderat zu einer Besich- tigung einladen. Abschließend berichtete Bürgermei- ster Reisch über die Arbeiten an der Ehrenbachverbauung. Trotz der großen Wassermengen ist die Arbeitspartie unter Dipl.-Ing. Müller fest beim Zeug. Die neuen Gemeinderäte haben in dieser ersten Arbeitssitzung reges Interesse gezeigt und sich ohne Bangen an der Debatte beteiligt. Turnverein Kitzbühel Es war im Jahre 1868, als sich meh- rere freigesinnte Männer zusammen- fanden und der edlen Turnerei in un- serem Städtchen Eingang verschafften. Geräte gab es wenig oder gar keine, ein Paar Sprungständer, ein Brett da- zu, zwei Pfähle wurden eingeschlagen und eine Stange darübergenagelt, das war das Reck und Schluß war's. Aber neben dem Turnen hatten sie noch einen edlen Zweck zu erfüllen und das war des Turners heiligstes Ziel vom Anfang an. Es galt den freien Sinn deutscher Männer zu pflegen, es galt sich loszumachen und loszusagen von jener Gesellschaft, die jeden freien Gedanken verpönten. Und daß sie es taten, ist unleugbar. Wenn Sie den ei- nen oder anderen von den älteren Her- ren, die bei der Gründung unseres Ver- eines waren, fragen würden, so könnte Euch mancher ein Stückchen erzählen, das wir zur heutigen Zeit ziemlich, unglaublich finden. Die erste große Tat unseres Vereins war die Gründung einer Feuerwehr. Wer vielleicht glau- ben würde, mit der Gründung dieser edlen, jedem zugute kommenden Ein- richtung sei auch das Entgegenkom- men der Bevölkerung gewachsen, der täuscht sich gründlich. Die unter dem Namen Turn-Feuerwehr-Verein verei- nigten Mitglieder mußten Monatsbeiträ- ge von 50 Kreuzern zahlen, um nur einigermaßen bestehen zu können. Unverzagt, wie alle freien Männer, WIR PRÄSENTIEREN eine hochaktuelle, sommerliche Auslese 1 uendlicher Schuhmode BUNT - VIELFÄLTIG - CHARMANT modisch führend Ihr
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