Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 11. Mai 1988 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Karl Koller: Aspen, Colorado - Interski 1968 II. Bericht Auf der Startbahn in New York stehen wir Schlange. Sechs große Passagierflugzeuge sind vor uns an der Reihe. Jede Minute zieht, von ungeheu- rer Kraft angetrieben, eine Maschine aufheulend gegen den Himmel. Nach zirka vier Flugstunden kreisen wir über Denver. Dichter Nebel ver- hindert die Sicht. Leicht rüttelnd, als wollte er die Wolken abschütteln, stößt unser großer Vogel in Rich:ung Flug- hafen hinab. Als der Pilot, anstatt zu landen, die Maschine wieder hochzieht, zweifeln wir daran, daß wir das Ziel programmgemäß erreichen werden. Der Flugkapitän erklärt uns, daß die Start- bahn nicht frei sei. Wir hingegen glau- ben, daß er wegen des dichten Nebels nicht landen konnte. Damals wußten wir allerdings noch nicht, daß der Flug- hafen von Denver zu den modernsten Amerikas gehört und die Maschinen ab einer gewissen Höhe vom Boden aus gesteuert werden, so daß schlechte Sicht bei der Landung kiine Rolle spielt. Zum Empfang in Denver gibt es neben einem tüchtigen Schneesturm auch Musik und Blumen. Siegfried Faller jun., Direktor eines der feu- dalsten Hotels Amerikas, heißt uns und mit ihm prominente Persnlichkeiten aus Denver herzlich willkommen. Wir, und besonders die Kinder unseres Teams, sind aber so müde, daß die freudige Reaktion zu dieser freund- lichen netten Geste nur kurze Zeit an- hält. Neuerdings im Bus verstaut geht es ab nach Aspen. Wenn bei diesem Schneesturm alles gut geh:, sind wir nach sechsstündiger Fahrt am Ziel. In wachen Augenblicken merke ich, daß der Bus sehr schnell fährt. Ein Pkw nach dem anderen wird Überholt. Wir überqueren den höchsten, das ganze Jahr befahrbaren Paß Amerikas, in. 3600 m Höhe, den Lavelandpaß. Die weitere Strecke ist für mich „unbe- schreiblich". Der Schlaf hat sich auch meiner erbarmt. Um 23.30 Uhr - zu Hause ist es etwa 6.30 Uhr - kreischen die Brem- sen des Buses zum letzten Male auf. Nach 25stündiger Reise ab Zürich, Wartezeiten eingeschlossen, sind wir endlich am Ziel. In Aspen Aspen ist wie Kitzbühel ein alter Bergwerksort. Hier und dort wurde vorwiegend Silber gewonnen. Nur die Bergleute waren hier und drüben wohl sehr verschieden. Während bei uns die ehrbaren Knappen das kostbare Me- tall freilegten, waren es hier „fried- liche Indianer" und Abenteurer, die sich zu dieser Arbeit herbeiließen. Der Ort trägt noch teilweise den Charakter aus jener Zeit. In manchen Straßenteilen könnte man ohne künstliche Hilfsbau- ten einen Wildwestfilm drehen. Sogar Hauptdarsteller und Statisten in Ori- ginalkleidung wären in genügender An- zahl vorhanden. Aspen hat zirka 7000 Fremdenbetten' und ist im Sommer mindestens so gut besucht wie im Winter. Zur heißen Jahreszeit sind es vor allem Fischen, Jagen und die Musik, das Gäste und Künstler anlockt. Für Unterhaltung in jeder Art sind entsprechende Gebäude, BOUTIQUE TYROL TRACHTEN KOSTUME beste Lodenqualltät, ab S 480.- hervorragend ausgestattet, vorhanden. Allein die Mehrzweckhalle (Kunsteis- bahn etc.) hat mich ob ihrer einfachen, rationellen Konstruktion beeindruckt. Die meisten Hotels vermieten Zimmer ohne Frühstück. Auch bei uns ist es so, d. h. eigentlich nicht ganz so. Es ist nämlich eine Art Frühstücksraum vorhanden, wo man sich nach dem Prin- zip „do it yourself" bedienen kann. Hierfür sind vorhanden: eine Kaffee- maschine - der Kaffee ist nur zum Herunterlassen, eine Kakaomaschine man drückt auf einen Knopf, auf daß eine Portion herunterkomme - ver- gesse aber nicht den Pappdeckel-Becher darunterzustellen - heißes Wasser für Tee - die Teepackerl stehen daneben, dazu geschnittenes Toastbrot; auch die Toastmaschine steht eingeschaltet be- reit, Butter, Marmelade und eine Art süßer Buchteln oder Krapfen. Es ist eigenartig, wie schnell man sich, wenn man nichts anderes mehr sieht, an das „do it yourself-System" gewöhnt. Man wird auf alle Fälle satt. Denn niemand kümmert sich darum, wieviel man ißt oder trinkt. Personal ist eben teuer (Stubenmädchen 2 Dollar = 50 Schilling pro Stunde) und daher diese Großzü- gigkeit bei der Konsumation. Trotzdem möchte ich zu Hause auf einen schön gedeckten Frühstückstisch mit freundlichem Service nicht ver- zichten. Natürlich gibt es das in Ameri- ka auch. Nur ist es eben nicht allge- mein üblich. Bericht wird fortgesetzt! Fachkurse der Handelskammer Fragen der Lohnverrechnung und Be- triebsabrechnung im Gastgewerbe. Beginn: Montag, 20. Mai 1968, 8.30 Uhr. Dauer: 3 Tage ganztägig. Kursbeitrag: 150 Schilling. Kursleiter: Josef K o b in g e r. Ort: Handelskammer, Kitzbühel, Klo- stergasse 12. Unter dem Titel „NEUES AUS DER SOZIALVERSICHERUNG" finden im Bezirk Kitzbühel zwei Vor- träge vom Leiter der Beitragsabteilung der Tiroler Gebietskrankenkasse Herrn Karl Jan dl statt. Die Vorträge dauern zirka 2 Stunden und sind kostenlos. Tag: Dienstag, 21. Mai 1968 Ort: St. Johann, Gasthaus „Dampf 1- wirt", um 15 Uhr. Kitzbühel, Gasthaus „Eggerwirt", um 19.30 Uhr. Anmeldungen erbeten an die Bezirks- stelle der Tiroler Handelskammer, Kitzbühel, Klostergasse 12 (Tel. 24 25). Auch auf der Suche nach dem Hirsch - es schmecken SCHOKLI auf der Pirsch ... greif zu SC HOI(LI ®
< Page 4 | Page 6 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen