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Samstag, 25. Mai 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Sport für Millionäre oder Hochstapler. Die Zahl der Kitzbüheler aus allen Bevölkerungsschichten, die sich alljähr- lich beim Golfclub Kitzbühel einschrei- ben läßt, ist auch dementsprechend erfreulich! Denn auch der Vorwand gegen das sportliche Moment läßt sich leicht entkräften! Alle, die Golf aktiv ausüben -vom Jüngling bis zum Greis - empfinden Golf als eine echte sportliche Betätigung, im körperlichen wie im geistigen Sinne. Wie könnte es sonst möglich sein, daß so profilierte Sportler wie Toni und Rudi Sauer, Herbert Huber, Christian Pravda, Karl 1(011er, Konrad Staudinger, Raimund Wurzenrainer, die junge Monika Bo- denseer u. v. a, diese Sportart inten- sivst betreiben? Golf ist kein „Spa- zierengehen" oder Altherrenvergnü- gen". Schauen Sie sich einmal eine Turnier- runde mit internationalen Spitzenspie- lern an! Der Golf club Kitzbühel Uidt alle Kitzbüheler und Gäste herzhchst ein, an den Finalrunden der Qesterrei- chischen Meisterschaft am Samstag, 1. Juni und Sonntag, 2. Juni als Zuschauer teilzunehmen! Es wird ganztägig und bei jeder Witterung gespielr. Start je- weils zirka 10 Uhr! Eintritt frei!! Für mich als Presserefecenten des Golfclubs ist es natürlich auch ganz besonders erfreulich, daß Dr. Kurt J es c h k o (Fernsehen) und Ing. Edi Finger (Rundfunk) mit Aufnahme- teams sowie zahlreiche andere Jour- nalisten nach Kitzbühel kommen. Mit ihren Berichten und Sendungen tragen sie wesentlich dazu bei, diese schöne und edle Sportart in Oesterreich noch populärer zu machen. Der Name Kitz- bühel wird wieder in aller Munde sein. In Amerika ist Golf heute schon so populär, daß zu Wettspielen bis zu 20.000 (zwanzigtausend) Zuschauer korn- BOUTIQUE TYROL DIRN DLPARADIES Mieder-Dirndl mit Bluse und Schürze ob 5 300.— men! Wöchentlich werden Turniere im Fernsehen Life übertragen. Aehnlich ist die Situation in Kanada, England und Japan. Aber auch bei uns am Kon- tinent wächst das Interesse für Golf ständig! Golf ist heute sehen diejenige Sportart, die die meisten aktiven Spie- ler auf der Weit aufweist. Ein Sport, den man von früher Jugend bis ins hohe Alter ausüben kann. Wir in Kitz- bühel können uns glücklich schätzen, seit 1956 einen 9-Löcher-Platz zu be- sitzen. Zahlreiche Sommergäste sind nur wegen dieses Platzes in den Ferien- ort Kitzbühel gekommen. Aber die Konkurrenz ist nicht müde! Bad Ga- stein, Fuschl, Salzburg. Innsbruck-Igls, Bad Ischl, Dellach-Velden haben heute ebenfalls Golfplätze. In Seefeld hat man letzten Monat einen Golfclub ge- gründet, der sich sogar das Ziel ge- setzt hat, in Kürze einen 18-Löcher- Turnierplatz zu eröffnen. Gründe und Finanzierung sind bereits gesichert. Es ist nicht mehr aufzuhalten. Golf ist groß im Kommen! Sollten Sie sich daher für diese Sportart. wenn viel- leicht auch nur als Zuschauer inter- essieren, die bereits Millionen in ihren Bann geschlagen hat, so sind Sie noch- mals herzlichst eingeladen, am Sams- tag, 1. Juni und Sonntag, 2. Juni auf den Golfplatz Kitzbühel zu kommen. Lassen Sie sich im Sekretariat oder beim Caddymeister •Leo Bosin Aus- künfte geben. Golfer freuen sich bei Wettspielen über eine große Zuschauerkulisse, - das spornt zu hervorragenden Leistun- gen an! Anton Flecksberger: Konrad Nusko - ein Siebziger Der Pi nzgauer Mundartdichter Kon- rad Nusko wurde am 22. Mai 1898 als erstes von fünf Kindern des Holz- bildhauers gleichen Namens in Zell am See geboren. Nach dem Besuch der Volksschule verdingte sich Nusko bei einem Bauern in Goldegg-Weng. Dort auf dem Dorfer- hof erlebte er noch altes Bauernbrauch- tum, dessen Anwalt er später als Hei- matdichter wurde. 2. Folge Als Beteiligter ist es sehr schwer. einen objektiven Bericht zu verfassen. Trotzdem, ich will es versuchen. Der internationale Skilehrerkongreß. dessen Präsident Prof. Kruckenhauser war (er wurde, nachdem er sein Amt in Aspen zurücklegte, zum Ehrenpräsi- denten auf Lebenszeit gewählt), hat vor allem die Aufgabe. den letzten Stand der skitechnischen Entwicklung im Ski- lehrwesen aufzuzeigen. Es darf ohne Uebertreibung gesagt werden, daß seit Bestehen der Kongresse die treibende Kraft auf diesem Gebiet Oesterreich war. Wir müssen aber auch bekennen, daß seit der großen Revolution von Val d'Isere 1955, wo Kruckenhausers Bein- spieltechnik (ein kurzer Schwung geht um die Welt) als sensationelle Neuerung im Skilauf wie eine Bombe einschlug, keine grundlegenden Aenderungen ein- getreten sind. Gerade das aber wollten verschiedene Skinationen nicht wahr- haben. Es ging ihnen um das Prestige, um die Vormachtstellung im Skisport schlechthin, und dieser Kampf wurde bei jedem Kongreß deutlicher spürbar. Verbesserungen im Skiunterricht wur- den groß aufgemacht, als letzter Schrei Einundzwanzig Jahre alt entschloß sich Nusko noch in die Lehre zu tre- ten und wurde Bäcker. Als solcher arbeitete er in Tirol (Kössen) und Kärn- ten (Spittal), wo er nebenbei das Volks- tum dieser Landsleute studierte. So regte ihn seine dichterische Begabung durch die Liebe zum Brauchtum für das Heimatspiel an. Es kamen seine Frei- lichtaufführungen der Heimatspiele: Spittaler Heimatspiele: Kärntens Treue- gelöbnis 1920; Krimmler Heimatspiele: Anton Wailner; Hochzeit am Erbhof; Bauernkönig; Stunde der Heimat; eine ganze Reihe Muttertags-, Nikolaus- und Hirtenspiele und viele Sprechstücke für Festfeiern (Mütter-. Heimkehrer-, Bau- ern-und Dienstbotenehrungen und dgl.). Ganz besonders trat Nusko als Mei- ster des Spruches hervor und sein Name wurde durch sein Spruchgedicht „Unter der Haustür", das in vielen Vorhäusern des Pinzgaues und weit darüber hinaus (auch im Bezirk Kitz- bühel) schön eingerahmt seinen Ehren- platz bekommen hat, bekannt. Von seinen Erzählungen und Romanen seien (und Ort der Handlung) genannt Schüt- zen-Liseri (Kössen). Bauernkönig (Wal- ehen bei Piesendorf), Hagmoarhof (Alm und Hundsstein). Rosenschmied (Alm. Hütten bei Leogang und Inzing bei Saalfelden). Nusko lebt mit seiner Familie in Saalfelden und widmet sich im Ruhe- stand seinen Brauchtumsgruppen im Pinzgau. und „Allheilmittel" in der Skimethodik aufgezeigt. Als moralisches Rückgrat zu dieser „neuen Weltanschauung" im Skilauf wurden stets die jeweiligen Sieger herangezogen. Diskussionen gab es wenig, denn über „Weltanschauun- gen" läßt sich schwer debattieren, zu- mal, wenn sie von Siegern untermauert sind. Vielen Kongreßteilnehmern war es seit Badgastein klar, daß sich die Kon- gresse in dieser Form und unter die- sen Gesichtspunkten abgehalten totlau- fen müssen. Brachte Aspen eine Wendung? Ja und nein. Ja, was die allgemeine Auffassung, nein, was die Demonstrationen und den Verlauf des Kongresses betraf. Die meisten Nationen, mit Ausnahme der skandinavischen, bedingt durch die nordischen Disziplinen Lang- und Sprunglauf, und Oesterreich, waren für Amerika auf Show eingestellt. Der De- monstrationsreigen spannte sich von der .,wedelnden Sonne" Japans bis zum Kopfstand auf Skiern, der unter an- deren vom schweizerischen Akrobaten- Team aufgeführt wurde. Fortsetzung folgt.' KARL KOLLER Interski 68 in Aspen - Colorada
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