Kitzbüheler Anzeiger

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Umstandsmoden - Baby- und Kinderartikel Seite 2 - - - - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Mai 1968 dienstherrlichen Krankenkassen ab- geschlossen werden konnten. Es handelt sich um die Verträge mit den Kranken- fürsorgeanstalten für die Gemeinde- beamten, die Lehrer und einer weite- ren Anstalt. Gemeinderat Gerhard R e s c h ersuchte den Bürgermeister, von Verträgen, welche dem Gemeinderat zur Beschließung vorgelegt werten, vor- her Kopien herzustellen, damit eine entsprechende Vorbereitung möglich sei. Stadtrat Walter Hirns berger klärte in dieser Beziehung auf, daß im Ge- meinderat nur Angelegenheiten zur Be- ratung kommen, welche auf der Tages- ordnung stehen. Diese gehe allen Ge- meinderäten zeitgerecht zu, so daß dem Studium der entsprechenden Kapitel nichts im Wege stehe. Gemeinderat Dr. W e n d ii n g sprach zum Kapitel „Planungsausschuß". Er brachte zum Vortrag. daß ein solcher Ausschuß notwendig ist, da in Kitz- bühel bisher viel versäumt wurde. Es sollte dabei auch der Bevölkerung Ge- legenheit gegeben werden, in diesem Ausschuß mitzuarbeiten und es sollten auch Themen zur Sprache kommen, die nicht in den Gemeindeausschüssen zur Behandlung kommen. Die Gemeinde- räte Zwicknagl und Resch unterstütz- ten die Ausführungen von Dr. Wend- ling. Stadtrat Peter Sieberer, der in die- ser Angelegenheit die Debatte anführte,, erinnerte daran, daß die Ortsumfahrung, Kitzbühels (Paß-Thurn-Straße) ur- sprünglich über den S o n n b e r g ge- plant war. Der Aufbruch einer neuen Straße entlang des Sonnbergs stieß in diesem Villenviertel auf unüberwind- liche Schwierigkeiten, die auch die Bun- desstraßenverwaltung als Erbauer nicht überwinden konnte. So kam es schließ- lich zur Legung der gegenwärtigen Trasse, die in der Gegend der Josef- Pirchl-Straße keinesfalls ideal ist, je- doch zwischen Ache und Bahn keines- falls stört. Was die Westumfahrung be- trifft (Brixentaler Straße), so ist auch hier die Trassenführung den gelände- mäßigen Gegebenheiten unterzuordnen und ein Abdrängen in Richtung Schatt- berg aussichtslos. Dabei ist vor allem festzuhalten, daß nicht die Stadtgemein- de, sondern die Bundesstraßenverwal- tung Bauherr ist und auch Zahler. Die Gemeinde kann nur mitarbeiten. Bürgermeister Reisch wies darauf hin, daß bei Ausführung der West- umfahrung im Mauringfeld ein drei- einhalb Hektar großer Parkplatz ein- geplant ist. Die Schaffung von Park- plätzen ist aber nicht nur eine Pla- nungsfrage, sondern in erster Linie eine Geldfrage. Im Stadtverbauungsplan ist sein Stall in der Franz-Reisch-Straße zu einem Drittel durch eine weiße Fili- ehe (Bauverbot) charakterisiert; aber auch an anderen Ortsteilen wären .‚weiße Flächen" notwendig. Zum Pla- nungsausschuß selbst wies er darauf hin, daß diesem ein genau umschriebe- nes Programm zugewiesen werden müßte, ansonsten solche Ausschüsse von vornherein als ‚totgeboren" abzu- schreiben wären. Im Vorjahr wurde nach jahrelanger Vorarbeit der Teil- verbauungsplan für das Gebiet zwischen Ehrenbach und Giinsbach ersieht. Ein Verhauungsplan wäre nun auch für das Gebiet zwischen Walsenbach und Schloß Kaps erforderlich. Gemeinderat Fritz T s chur t s c h e n - t ha 1 e r gab dem Wunsch Ausdruck, dem zu bildenden Planungsausschuß auch die Aufgabe zuzuweisen, mit wel- chen Mitteln der Sauerstoffarmut des Schwarzsees begegnet werden kann; dem Ausschuß müßten auch die Pla- nungsobjekte wie Bergbahnen, Ski- abfahrten und Belange des Fremden- verkehrs zugewiesen werden. Gemeinderat Josef Oberhauser er- innerte an den Plan von Hauptschul- lehrer Korn. eine Straße unter den Pfarrerbühel zu führen. Dieser Plan konnte selbstverständlich aus Geldman- gel nicht zur Ausführung kommen. Wer denke auch heute nicht daran, die Lie- genschaft der Hansimühle zwecks Er- richtung von Parkplätzen zu erwerben. Wer aber dort Parkplätze schafft, schaffe auch eine neue Lärmquelle mitten in der Stadt und es werde vor- kommen, daß die dortigen Bewohner infolge der nächtlichen Huperei und Starterei nicht mehr zur Ruhe kom- men. Der Gemeinderat hat in all die- sen Jahren viel und ausreichend ge- plant, insbesondere in den vorhande- nen Ausschüssen, deren Mitglieder auch nicht auf den Kopf gefallen sind. Diese bisherige Planung muß auch für die Zukunft hinreichen und für Phanta- stereien und Dummheiten ist im Ge- meinderat kein Platz. Gemeinderat Z w i c k n a g 1 wandte neuerlich ein, daß dem Planungsaus- schuß keine Geldmittel zur Verwendung zukommen. Es sollen, die Projekte er- mittelt und das Entscheidungsrecht des Gemeinderates nicht geschmälert wer- den. Stadtrat S i e b e r e r stellte die Frage, was auf Planungswegen eigentlich über- sehen wurde. Schon 1938 wollte man auf dem Pianungswege die Eisenbahn- linie mittels eines Tunnels unter den Lebenberg nach Gundhabing führen und die gegenwärtige Bahntrasse zu einem Straßenverkehrsweg ausbauen. Der Plan blieb Plan. Vorplanungen auf Jahrzehnte hinaus sind zweischneidige Schwerter. Er erinnere dabei an die harten Widerstände der Ortschaften Ell- mau, Lofer, St. Johann usw. zwecks Errichtung von Umfahrungsstraßen. Vor zirka 15 Jahren wollte kein Ort um- fahren werden, heute wollen alle Orte eine Umfahrungsstraße. Die Planung ohne Berücksichtigung der Gegeben- heiten, die sich ja oft schon nach Jahr- zehnten ändern, aber unvorhersehbar. ist unverantwortlich. Stadtrat H i r n s b e r g e r gab seinen Standpunkt in bezug auf die Errich- tung von Hoch- und Tiefgaragen be- kannt: dies ist eine Angelegenheit des freien Unternehrnerturns! Er warnte vor einer jjeberplanung", denn Kitzbühel ist eine Stadt, die für Planungen äußerst empfindlich ist. wie wohl kaum eine andere. Gemeinderat Georg B e r g e r machte den Vorschlag, die Bildung dieses Pla- nungsausschusses auf Vereinsebene zu unterstützen. Auf dieser Basis könn- ten alle mitarbeiten, die daran inter- essiert sind und über eine Diskussion komme ein solcher Ausschuß doch nicht hinaus. Vizebürgermeister Gebhart H ä r t i n g wie auch Gemeinderat Ludwig Pfurt- s eh e 11 e r drängten auf Abbruch der Debatte. da diese sonst bis Mitternacht führen könne. Vor Namhaftmachung der Mitglieder sind aber noch Vor- besprechungen zu empfehlen. Vizebürgermeister B 1 c t t a u e r sprach sich für die Erfassung von Ideen aus Viele Angelegenheiten sind bereits in Planung. In einer außerordentlichen Gemeinde- ratssitzung sollen diese Ideen neu be- handelt werden. Wer jedoch glaubt, daß der Gemeinderat das Recht hätte, ganze Landstriche mit einem Bauver- bot zu belegen, der befinde sich im Irrtum. Auch die Aufschließung von neuen Baugründen diene, öffentlich behandelt, einer gewissen Grundspe- kulation, daher ist gerade auf diesem Gebiet Vorsicht und Zurückhaltung Pflicht der Gemeindevertreter. Stadtrat H i r n s berge r stellte sich zur Idee Bergers. Auf Vereinswege hätte der Planungsausschuß einen in- Vorteil, nicht von vornherein engagiert zu sein. Die Arbeit des Gemeinderates darf keinem Spekulantentum Vorschub leisten. Abschließend wurde der Vorschlag von Gemeinderat Tschurtschentha- 1 e r akzeptiert, den Bürgermeister zu beauftragen, in etwa z w e i Monaten eine außerordentliche Gemeinderatsit- zung einzuberufen, in welcher über die
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