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Samstag, 1. Juni 1068 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Vom ersten Kitzbugheler Volkslauf und Volksmarsch Turnverein Kitzbiihei bestand erste Prüfung für die Hundertjahrfeier Am Sonntag, 26. Mai 1968, führte der Turnverein Kitzbühel, gegründet 1869, den ersten Volkslauf und den ersten Volksmarsch in Kitzbühel durch. Start und Ziel befanden sich be:m Bauern- haus „Tiefenbach", auch „Einfang" ge- nannt. Ab 9 Uhr erfolgte der Start zum 1200- bzw. 4000-m-Lauf und ab 14 Uhr jener für den 10-km-Volks- marsch. Alle Läufer bzw. Marschierer haben die vorgeschriebenen Sollzeiten spielend erbracht. Es war Ziel des Ver- anstalters, nicht Rekorde zu brechen, sondern jedem die Möglichkeit der Sportsleistung zu geben. Trotzdem freute man sich an den Sitzenzeiten und diese wurden, aber auch die an- deren, vom zahlreichen Publikum mit großem Beifall empfangen. Die Ver- anstaltung verlief unfallfrei und die Einsatzgruppe des Roten Kreuzes brauchte nicht eingreifen. Für das Er- scheinen dankt jedoch der Turnverein herzlich. Die Organisation klappte mustergültig und es gab keine Start- verschiebungen. Hier gebührt neben den Funktionären des Turnvereins vor al- lein Herrn Hans B e r an e k vom Ski- klub das allergrößte Lob und die An- erkennung für die Uebernahme der Zeitnehmung. Schreibgewandte Turn- schwestern meisterten auch die stärk- sten „Felder" im Zieleinlauf. Die Siegerplaketten in Gold, Silber und Bronze für die jeweils ersten drei sowie die silbernen Volksla.ifabzeichen wurden vom Sportreferenten Gemeinde- rat Heinrich G r an d e r und Gemeinde- rat Gerhard Resch übergeben. Ge- meinderat Dr. Otto W e n dli n g nahm aktiv am Volksmarsch teil. Drei Stimmen aus dem Vjlk: Günther Huber: „Vielen herzlichen Dank für die bestens organsierte Ver- anstaltung am Sonntag. Der erste Kitzbüheler Volkslauf und Volksmarsch hat gezeigt, wie sport- begeistert die Kitzbüheler aller Alters- klassen sind. Die erstklassigen Leistun- gen verschiedener Teilnehmer geben mir Anlaß u einer Anregung: vielleicht könnte man noch zusätzlich eine Mei- sterklasse schaffen, damit der Name ‚Volkslauf' seine Berechtigung behält. Hoffentlih haben Sie im nächsten Jahr schon den neuen Sportplatz in der Langau zur Verfügung, um den auswärtigen Teilnehmern einen besse- ren Eindruk von der bekannten Sport- stadt Kitzbühel mit auf den Heimweg zu geben. Die Anwesenheit der Herren Gemeinderäte Grandner und Resch und die Teilnahme von Dr. Wendling scheint mir dafür ein gutes Omen zu sein." Gemeinderat Gerhard Resch: „Ich möchte dem Turnverein Ktzbühel zu dieser gelungenen Veranstaltung gratu- lieren. Ich bin davon überzeugt, daß man das K:tzbüheler Sportleben dann noch weiter beleben kann, wenn man den Breitensport forciert. Diese Ver- anstaltung war dafür ein Beginn und ich glaube, daß beim nächsten Volks- lauf und Volksmarsch noch mehr Leute mitmachen werden. Vielleicht kann man für solche Veranstaltungen auch die Schulen interessieren und für die Kinder einen eigenen Wettbewerb aus- schreiben. Ich persönlich hoffe und werde mich dafür einsetzen, daß baldmöglichst die Sportanlagen in der Langau zur Ver- fügung stehen, um eine Trainingsmög- lichkeit für die Kitzbüheler Sportjugend zur Verfügung zu haben". Ein SchusportLehrer: „Es war ein ermutigendes, erfreuliches Bild sport- licher Betätigung und den Veranstaltern wird uneingeschränkte Anerkennung ausgesprochen. Unter den Zuschauern und auch unter der Bevölkerung, die von dem begeisternden Anfang nur vom Hörensagen weiß, sind viele, die gerne nächstes Jahr mitmachen würden. Es ist nur in der Absieht der Förde- rung dieses Volkssportes, daß einige Beobachtungen als Anregung verzeich- net werden. - Wettkampfgeist und Leistungssport hatten alle Teilnehmer gepackt und im Bann gehalten. Das ist natürlich und durchaus erwünscht für den trainierten Jugendlichen, es führte jedoch zur Ueberforderung von Kindern und älteren Teilnehmern und könnte zur Schädigung der Gesundheit führen. Das wünscht niemand. Es zu vermeiden, sollte die Grundidee der körperlichen Betätigung innerhalb or- ganisch gegebener Grenzen heraus- gestellt werden. Diese Grenzen waren durch die Zeiten gewahrt. Es müßte nur klargemacht werden, es gehe nicht darum, diese Zeiten so weit als möglich zu unterbieten, sondern so weit es die körperliche Verfassung er- laubt, froh und entspannt mitzumachen. Von selbst würden sich zwei Gruppen bilden: einerseits die trainierten Sport- ler, die natürlich vorwärtsstürmen soll- ten; anderseits die Kinder und die älte- ren Leute, die aus der Teilnahme selbst Anregung empfangen und Freude daran haben sollen. Dieser Geist würde unter- stützt, wenn in jeder Gruppe ein trai- nierter, erfahrener „Schrittmacher" wäre - vielleicht in einer auffallenden, grellroten Jacke. Der „Schrittmacher" würde so laufen und gehen. daß er die vorgegebenen Zeiten einhält, aber nicht wesentlich unterbietet. Die in die zweite Gruppe sieh Einreihenden würden ler- nen, die Leistung auf Herz und Uhr abzustimmen und würden vor mißver- standenen Ambitionen bewahrt. Auch die in der vorwärtsstürmenden Gruppe sehen, nicht mithalten zu können, würden in die zweite Gruppe zurückfallen, ohne sich in mißverstandener Ambition zu überfordern. - Auch die Zuschauer sollten aufgeklärt, vorbereitet werden. daß sie Zurückbleibende nicht bespöt- teln, sondern anerkennend verstehen sollten. - Alle Interessierten sollten sich jetzt sagen, so eine Manifestation sei ein gesellschaftliches Ereignis und eine Anregung für die, die sich das gan- ze Jahr hindurch in angemessener Weise sportlich betätigen". Ertd Der Turnverein hofft, im nächsten Jahr wieder eine so schöne Veranstal- tung aufziehen zu können und wünscht, daß noch mehr Kitzbüheler die Ge- legenheit zu einem Start beim Volks- marsch bzw. Volkslauf 1969 wahrneh- men. Rührend waren die Brandstätter- kinder, die Hand in Hand über die Strecke marschierten und in guter Zeit ins Ziel marschierten. Die Ergebnisse: VOLKSLAUF Männliche Jugend (Jahrgang 1950 und jünger), 1200 m, Limit 6 Minuten Prügger Franz, Westendorf 3.26,0 Urbanowicz Gerhard, Wörgl 3.30,2 Wörgötter Andi, Kitzbühel 3.36,1 Stemberger Karl, Kössen 3.46,0 Weingärtner Peter, Kössen 3.52,1 Diechtler Andreas, Waidring 3.59,1 Laiminger Hans, Rattenberg 4.00,0 Schipflinger Joh., Westendorf 4.01,2 Geiger Reinhard, Wörgl 4.02,0 Leitzinger Wilfried, Kitzbühel 4O8,4 Taxer Johann, Kitzbühel 4.17,2 Böck Ulrich, Kitzbühel 4.19,4 Salvenmoser Franz, Kitzbühel 4.22,3 Niederstraßer Otto, Kitzbühel 4.24,0 Frauenschuh Kaspar, Kitzbühel 4.25,0 Hofer Hans, Kitzbühel 4.31,1 Strobl Phillip, Kitzbühel 4.35,2 Tschallener Klaus, Kitzbühel 4.35,8 Engl Erich, Kitzbühel 5.12,0 Allgemeine Klasse Männer (Jahr- gänge 1937-1949), 4000 m, Limit 25 Min. und Tagesbester Braunegger Erich, Kufstein 12.35,1 Klingler Florian, Kössen 13.11,2 Moser Manfred, Breitenbach 13.26,1 Fuchs Simon, Kössen 13.29,2 Huber Peter, Breitenbach 13.33,1 Fesche Bademoden, Frotteekleider, Bademäntel
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