Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Juni 1968 die Wahl des hauswirtschaftlichen Fach- ausschusses durchgeführt. Nach erfolg- ter Arbeit saßen wir noch gemtitlich beisammen mit frohem Sinn und hei- terem Gesang. Herr Ing. Schatz, dem wir auf diesem Wege noch einmal für seine gute Organisation danken, weilte mit seiner Frau und der Beraterin von Bruck a. d. M, unter uns. Am nächsten Morgen besichtigten wir den vorbildlich geführten Schul- betrieb. In der Umgebung von Kapfen- berg wurde uns ein weiterer Betrieb vorgestellt. Wir erfuhren von der Bäue- Die Bediensteten der Stadtgemeinde Kitzbühel machten heuer wieder, nach einjähriger Unterbrechung, ihre Be- triebsausflüge. In früheren Jahren wurden zwei bis drei Omnibusse be- nötigt, wodurch jedoch die Einheit et- was gestört war. Daher wurde heuer beschlossen, in Gruppen der engeren Wirkungskreise zu fahren. Wald und Säge erwählten eine Fahrt über den Achensee zum großen Ahorn- boden im Karwendelgebirge. Die Fahrt, an der auch Stadtrat Josef F o i dl teil- nahm, verlief sehr angenehm, und die Teilnehmer waren auch über den Chauffeur Andrä Hechenberger von der Autobusunternehmung Toni M a- riacher voll des Lobes. Bauhof fuhr in gewohnter Sicherheit mit Herbert P ankr a z von der Auto- unternehmung Martin Entstraßer in einer Zweitagesfahrt nach Leoben. Viele steirische Industriestätten waren Ge- genstand einer Besichtigung. Die Stadtwerke wählten heuer Prag als Reiseziel. Es wurde eine sehr schöne Dreitagesfahrt mit vielen Erlebnissen und bestens organisiert von Betriebs- leiter Hans He c h e n b er g er. In der Tschechoslowakei gab es viel zu sehen und zu hören und viel Schönes und Interessantes zu erleben. Das größte Erlebnis für alle war aber das Bewußt- sein, was wir alle an der Heimat besitzen. Rathaus fuhr über den Felbertauern Am Christi-Himmelfahrtstag, 23. Mai 1968, vollendete in Holzhausen bei Lamp- rechtshausen in Salzburg, wo er bei seiner Tochter seinen Lebensabend ver- bringt, der Altbürgermeister der Ge- meinde Kirchberg Bartlmä St a f f ne r, gewesener Kaufmann und Landwirt beim Frainer, sein 90. Lebensjahr. Am 23. Mai 1878 in Kirchberg ge- boren, entstammte Staffner einer der ältesten nordtirolisch-südbayerischen Bauern- und Wirtssippen. Eine Ver- rin, die uns durch das schmucke Gast- haus führte, die wichtigsten Daten des Hofes. Ihr ganzer Stolz war das schöne Wohnhaus, das echt bäuerlich mit altem, wertvollem Mobilar ausgestat- tet war. Mit vielen neuen Anregungen zur Verschönerung unserer Wohnhäu- ser traten wir die Heimreise durch das Ennstal an. Zum Schluß noch einen Dank an den Mann im Himmel, der uns durch schönes Frühlingswetter beide Tage froh sein ließ. WB. Leni Schermer nach Venedig. An dieser Fahrt nahm auch der Personalreferent Vizebürger- meister Hans Brett au er teil. Venedig ist wahrlich eine Reise wert. Diese Stadt mit über 300.000 Einwohnern ge- hörte fast 70 Jahre zu Österreich. Un- ter österreichischer Verwaltung von 1797 bis 1866 wurde die Bahn- und Straßenbrücke gebaut, welche die Stadt mit dem Festland verbindet, und es kehrten die vergoldeten Rosse, welche das Portal der St. Markuskirche schmücken, von Paris, wohin sie Na- poleon verfrachten ließ, nach Venedig zurück. Die Stadt ist ein einziger Häuserflecken, über den 150 Kirch- türme Wache halten. Niemand ver- säumte es, die St. Markuskirche und den Dogenpalast, das Wahrzeichen Ve- nedigs, zu besuchen. Beliebt waren auch Schiffsfahrten auf dem Canale Grande und gassenseitige Wanderun- gen. Die Kirchen, Paläste und Brücken, deren es an die 350 gibt, wechseln in ihrem Baustil ständig ab. Es gibt by- zantinische, romanische und gotische Bauten, Bauten im Renaissancestil und im Barockstil; auch der neuklassische fehlt nicht. Wer alle Kirchen und Pa- läste, Museen und Schulen besuchen wollte, müßte wahrlich einen ganzen Sommer in Venedig verbringen. Die Rückreise wurde über Misurina - Toblach angetreten. Nach Venedig wie auch nach Prag chauffierte Alfred Griesmeier von der Firma Toni M a r i a c h e r. Auch er erwies sich als sehr verläßlich, sicher und gewandt. wandtschaft der Nordtiroler Staffner- Sippe vom Staffnerhof in Kössen mit der Südtiroler Staffner-Sippe vom Stafflahof in Siffian liegt nicht vor, obwohl die Namen Staffen und Staffla auf „steilen Fels" zurückgehen. Die Staffner führen in ihrem Wappen einen Adler und ein Tatzenkreuz mit Stern, die Staftler hingegen einen Löwen und einen Dreifelsen. Der Großvater Bartlmä Staffner, ein Wirtssohn in Kitzbühel, heiratete 1832 die Paulwirtin (1832 Sternwirtin und 1852 Postwirtin) in Hopfgarten Anna A n g e r e r, Erbtochter des Schützen- leutnants von 1809 und Sensenschrnied- meisters Johann Angerer und der Gat- tin Anna Flecksberger aus der Kirchberger Müllerfamilie Flecksberger. Bartlmä Staffner errichtete 1852 in Hopfgarten eine Postmeisterei. Ueber 100 Jahre hatten die Staffner, und zwar Bartlmä Hans d. Ä. und Hans d, J. die Posthalterei in Hopfgarten inne. Der Vater Paul Staffner, Wirtssohn in Hopfgarten, heiratete 1870 die Pechl- wirtin in Kirchberg Therese Schroll, Erbtochter des ersten Tiroler Schwei- zers und Erzeugers von Emmentaler- käse Johann Schroll und der Gattin Anna P a ehe r aus der Kirchberger Wirtsfamilie gleichen Namens. Paul Staffner setzte 1886 die Anhal- tung der Schnellzüge am Bahnhof Kirchberg durch. Zum Pechlwirt ge- hörten damals zwei Zulehen, das Fuchs- bauerngut (erkauft 1870 von Alois R i e d m a n n) und das Janisbauerngut (erkauft 1882 von Thomas Flecksber - ger). 1ecks ber- ger). Der Name Jannis oder Jannes geht auf J(oh)annis Flecksberger zu- rück. Die Namen Janisfeld (Schatz- feld) und Janisgasse (Schatzfeldweg - die heutige Schlossergasse) erinnern Wer sparen will, kauft Qualität, wer Möbel braucht zu Huber geht! noch an die Malhauser (Pöll-) Müller Johannes Flecksberger 1., II. und III, Der Familientradition getreu hat auch unser Jubilar Bartlmä Staffner 1902 beim „Frainer" eingeheiratat. 1786 vom Schlosser Thomas 5 eh w a i g e r erbaut, wurde in den letzten Jahren Werkstatt (unter den Frainer und Staffner Kauf- laden) und Haus aufgestockt. Seit 1908 im öffentlichen Leben ste- hend, versah Staffner von 1908 bis 1914 das Amt eines Gemeindekassiers, von 1914 bis 1919 die Funktion eines Ge- meinderates. Von 1918 bis 1920 führte er das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr, deren Gründung einige Tage nach dem Dorfbrand am 30. Mai 1886, der in seinem Vaterhaus beim Pechiwirt ausbrach, erfolgte. Durch volle 12 Jahre, von 1919 bis 1931, war er Bürgermeister. Als solcher schuf er nach dem ersten Weltkrieg das Ge- meinde-Elektro- und Sägewerk durch Ankauf des Elektro- und Sägewerkes „Pöllmühle" und des Elektrowerkes „Herrenmühle". Das Werk Pöllmühle wurde von Anton R a f f 1 und Konsor- ten, Josef 5 eh je 111 und Stefan P öl 1, das Werk Herrenmühle von Anton Schwaiger errichtet. Möge der Frainervater, der heute noch am Zeitgeschehen sehr interessiert ist, noch weitere Jahre in geistiger und körperlicher Rüstigkeit verbringen. A. F. Von Venedig bis Prag Von den Urlaubsfahrten der städtischen Betriebe Altburgermeister 00 Bartlmä Staff ner — ein Neunziger
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