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Seite 8 - - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Juni 1968 mend Schilfmähen) unter Gefährdung der Gesundheit (im Oktober) das Ge- wässer zu dem gemacht, was es heute ist: ein netter Badeteich. Niemand von den heute so zahlreichen Interessen- ten hat sich damals erboten, mir be- hilflich zu sein. Man hat es seit eh und je als eine Selbstverständlichkeit be- trachtet, daß ich nach Feierabend den Unrat des abgelaufenen Tages: Holz, Büchsen, Flaschen usw., aus dem Was- ser geholt habe. Es war natürlich auch klar, daß ich für die Beseitigung der Papierfetzen, Speisereste, Sonnenbrand- dosen und -flaschen u. dgl. am Ufer entlang gesorgt habe. All den Unfug aufzuzählen würde zu viel Zeit be- anspruchen. Es ist äußerst bedauerlich, daß man es auf Grund der heurigen Maßnahme nicht der Mühe wert gefunden hat, mit mir ein vernünftiges Wort zu reden. Stattdessen tritt man mit Forderungen an mich heran, wohl deshalb, weil Am Fronleichnamstag 1958, also vor 10 Jahren, rückte die Fieberbrunner Schützenkompanie „Blattl" zum ersten- mal nach langer Unterbrechung durch den zweiten Weltkrieg und seine Fol- gen in einer Stärke von 40 Mann aus und erregte bei diesem ersten öffent- lichen Auftreten bei der ganzen Be- völkerung großes Aufsehen. Die Kompanie, die erst 8 Wochen vorher neu aufgestellt wurde, hatte in diesen 2 Monaten fast Unmögliches ge- leistet und jeder einzelne Mann brachte dafür die größten Opfer. Nicht bloß die militärische Ausbildung mußte während dieser zwei Monate auf den nötigen Stand gebracht werden, daß ein öffent- liches Auftreten gewährleistet war, son- dern es gab auch organisatorische und vor allem auch finanzielle Probleme zu lösen, sollte der Erfolg gesichert sein. Vor allem die finanzielle Seite brach- te allerhand Schwierigkeiten mit sich. denn die Kompanie mußte vollkommen neu in die bekannte Winterstellertracht eingekleidet werden, abgesehen von allen anderen Unkosten, die eben mit einem derartigen Unterfangen verbun- den sind. Die große Begeisterung, die innerhalb der ganzen Kompanie herrschte, ließ aber mit allen diesen Schwierigkeiten fertig werden. Es ge- bührt somit heute noch allen diesen tapferen Männern die allergrößte An- erkennung und der aufrichtigste Dank. Besonders soll dabei des ersten Haupt- mannes der Kompanie, des auf so tra- gische Weise im Mai 1959 ums Leben gekommenen und allen unvergeßlichen Peter B u c h er gedacht werden, der vor allem die militärische Ausbildung durchführte und weder Zeit noch Opfer scheute. Aber auch der erste Obmann der Kompanie Pepi W ö r g e t t er, wie bekannt ein direkter Nachkomme des Freiheitshelden Rupert Wintersteller, es schon vor 30 Jahren, bei meinem Vater, Brauch war, unbemerkt in der Wiese zu lagern und die üblichen, wenig gefragten „Andenken" zu hinterlassen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, bemühte man noch das Ober- haupt des Bezirkes an Ort und Stelle. Ich habe, um den Leuten einen ge- mütlichen Aufenthalt zu ermöglichen, jahrelang Grund und Boden kostenlos zur Verfügung gestellt. Ich habe das Gewässer allein gepflegt und instand- gehalten in der Hoffnung, daß wenig- stens die nächste Umgebung sich an- erkennend und dankbar erweisen wür- de. Leider wurde ich eines Besseren be- lehrt. Und für jedermann, der die Oertlichkeiten einigermaßen kennt, wird es allzuleicht verständlich sein, daß man so die Lust und das Inter- esse für derartige Arbeiten gründlich verlieren kann. Hans Hechenberger, Vogelsberger darf nicht unerwähnt bleiben, der vor allem die organisatorischen Probleme meisterhaft erledigte und dabei auch die nötigen Vorfinanzierungen usw. persönlich trug. So trug jeder einzelne nach bestem Können, jeder auf seinem Platz, zum großen Gelingen seinen Teil bei. Es darf auch der allverehrte Bezirksmajor Hans E m b a c h e r aus Kirchdorf nicht ver- gessen werden, der der jungen Kom- panie stets mit Rat und Tat zur Seite stand und so sehr zum großen Erfolg beigetragen hatte. Ihm gebührt eben- falls der Dank der Kompanie! Als dann am Fronleichnamstag des Jahres 1958 bei herrlichstem Sonnen- schein die ersten Salven geschossen wurden und der Generalmarsch bis zu den Höhen des Wildseeloders und des Kitzbüheler Horns erklang, schlug wohl jedem Fieberbrunner, vor allem aber den Schützen selber, das Herz höher und gab dem an sich schon festlichen Gepräge dieses Tages einen ganz be- sonderen Glanz. Die Kompanie in ihrer schönen Tracht und dem strammen militärischen Auftreten wurde fast zum Mittelpunkt des Tages. Es war dies der Lohn für die mühevolle vor- ausgegangene Arbeit, für die vielen und großen Opfer und eine Genug- tuung, daß nun der Erfolg sich in so eindrucksvoller Weise eingestellt hatte. Der Ruf der Kompanie festigte sich schnell. Sie wurde bereits beim großen Treffen der bayerischen Gebirgsschüt- zenkompanie in Inzell als Ehren- kompanie verpflichtet, welches im August 1958 stattfand. Im September fuhr die Kompanie im Verbande des Wintersteller Schützenbataillons zum Oktoberfest nach München und im sel- ben Monat noch zur großen Gedenk- feier nach dem bekannten Dolomitenort Kreuzberg in Südtirol! Seitdem stellt die Kompanie stets ihren Mann, sobald der Ruf an sie er- geht, sei es nun zu örtlichen Aus- rückungen verschiedenster Art oder sei es im Rahmen des Wintersteller-Schüt- zenbataillons. Möge nun im zweiten Jahrzehnt die- ser alte Tiroler Schützengeist weiter- hin so agil bleiben und möge es die besten Erfolge für die gesamte Kom- panie bringen. Wir wünschen der gan- zen Kompanie weiterhin das allerbeste, vor allem viel Glück und Erfolg. Osterreichische Staatsmeisterschaften im Sportkegeln in Mittersill Im Sportcasino Mittersill wurden am vergangenen Wochenende, Samstag und Sonntag, 25. und 26. Mai 1968, die öster- reichischen Staatsmeisterschaften im Mannschaftswettbewerb der Sportkeg- ler ausgetragen. An diesem Bewerb haben acht Herren- und fünf Damen- mannschaften teilgenommen. Die Ergebnisse: Herren: KSK Hellos Wien 4942 Holz SV Innsbruck 4805 Holz KSK Sportkasino Linz 4780 Holz Union Tabakregie Leoben 4747 Holz ESV Vorwärts Krems 8. ESV Salzburg-Ost 4645 Holz Damen: Union Tabakregie Leoben 1553 Holz KDK Rot-Weiß Innsbruck 1513 Holz ESG Linz II 1489 Holz ESV Schwarzweiß Westbahn Wien KC Kongreß Salzburg 1419 Holz Zum Abschluß der Meisterschaften wurden durch den Präsidenten des österreichischen Sportkegelverbandes Herrn Brandau, Wien, an die einzelnen Mannschaften die erworbenen Aus- zeichnungen übergeben, und dieser dankte in herzlich gehaltenen Worten den Besitzern des Sportcasinos Mitter- sill für die Bereitstellung der sechs Kegelbahnen und hob die gute Funk- tion und Schönheit der Anlage selbst besonders hervor. Herr Brandau wies außerdem darauf hin, daß der öster- reichische Kegelsport sich einer im- mer größeren Beliebtheit erfreut. Der Bürgermeister der Markt- gemeinde Mittersill Josef G ran i hob die fremdenverkehrswerbende Tätig- keit dieser Veranstaltungen im beson- deren hervor und lobte die Bemühun- gen der Besitzer des Sportcasinos Mit- tersill für die Errichtung und Erhal- tung des Sportcasinos, welches sich seit dem Bestehen zu einem Fremdenver- kehrsknotenpunkt der Gemeinde ent- wickelt hat. Das Sportcasino ist weit über die engeren Grenzen Mittersills hinaus durch seine bisher abgehaltenen sportlichen und folkloristischen Ver- anstaltungen bekannt. Der Bürgermei- ster überreichte sodann einen von der Marktgemeinde Mittersill gestifteten Ehrenpokal an die Sieger des Bewerbes. Zehn Jahre wieder Schützenkompanie „BIattI" in Fieberbrunn
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