Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 6 6. Juli 1968 Größte Bogensperre des Unterlandes im Ehrenbachgroben Im Ehrenbachgraben wird gegenwär- tig an der größten Bogensperre des Ti- roler Unterlandes gearbeitet. Diese Sperre wird in einer Stärke von 3.21, einer Höhe von 17 und einer Breite von 80 Meter errichtet und ist mit die- sen Maßen die größte Sperre im Gebiet der Wildbachverbauung Wörgl, zu der auch das Kitzbüheler Gebiet gehört. Mit den ersten Baumaßnahmen wur- de noch während der Schneeschmelze am 4. März 1968 mit 13 Mann begon. nen. Das Fundament wurde 2,50 Meter tief in den gewachsenen Felsen in Stampfbeton eingelegt. Die Sperre wird taiseits an den Sichtflächen mit Laf- fererstein aus St. Johann verkleidet. Der umbaute Raum dieser Sperre be- trägt 1550 Kubikmeter. Die Arbeitspartie wird von Polier Anton Hochkogler aus Oberndorf geführt. Die Bauleitung liegt in den Händen von Forstrat Dipl.-Ing. Walter. Müller, Leiter der Wildbachverbau- ung Wörgl. Das erste Baulos ist, dank des günstigen Wetters, bereits fertig. Die Arbeiten waren bisher auch von keinem Hochwasser beeinträchtigt. Die Baustelle liegt auf zirka 1000 Meter über NN. Der Ehrenbach fließt hierin einem durch Kalklösung zu Breccie verkitteten Devonkalkfelsen. Der Be- schauer kann sich von der ausnagenden Wirkung des Wassers, das in den alten Verwerfungslinien die Kitzbüheler Schluchten und Gräben geschaffen hat, ein gutes Bild machen, aber auch von der gewaltigen Wirkung des Ehren- baches als Wildbach, wenn man die riesigen Kalk-, Porphyrit- und Sand- steinblöcke beobachtet. Das Alter der Kalkbreccien im Eh- renbachgraben (Stadtbuch Kitzbühel, Weg nach Innsbruck, bei Kundl. Streng, abstrakt-religiös betrachtet auch nicht unbedingt nötig oder allgemein üblich oder kirchlich motiviert. Weite ist aber ökumenischer katholischer (beides will ja sagen: für die ganze Welt geltend, allgemein) und christlicher als Enge und Intoleranz um jeden Preis. Schau oder Andacht? Nicht übersehbar ist der unange- fochtene religiöse Ernst, der beispiels- weise in dem lauten einsamen Beten der beiden letzten Reiter noch nach Stunden keine Notiz von der neugieri- gen Menge nahm. Diese stand diesem seltsamen und seltenen Geschehen doch in einer stummen Bewunderung wenn nicht gewissen Andacht und Be- sinnung gegenüber. Nur ganz gelegent- lich unter Tausenden wurde hie und da ein Eis gelutscht oder pendelte ein verirrter Osterluftballon empor. (Wie schon vormittags sinnigerweise 1. Band, Univ.-Doz. Dr. Georg Mutsch- lechner) ist noch nicht geklärt. In Er- mangelung von Fossilfunden stellte man sie bisher an den Beginn der Trias (185 Millionen). Sie können aber bereits im Perm (270 Millionen Jahre) ent- standen sein. Die neue Bogensperre, projektiert von Forstrat Dipl.-Ing. Per g t haie r vom Amt der Tiroler Landesregierung, wird SOMMERPAUSE Nach den ereignisvollen Wochen hat der Club offiziell eine Sommerpause bis 20. Juli angeordnet. Inoffiziell ge- hen natürlich in diesen Tagen die hei- ßesten Betriebsmatches in Szene. An die zehn Fußballmannschaften kämp- fen nach den Arbeitsstunden mit einem rw er sparen will, kauft Qualität, er Möbel braucht zu Huber gehtl Einsatz, als ginge es um eine kleine Weltmeisterschaft. - Anmeldungen sol- cher Spiele ausnahmslos über Zeugwart Wiggl Wieser. DREI KITZBUHELER JUGEND- SPIELER IN DIE TIROLER JUGEND- AUSWAHL BERUFEN Die drei Spieler Bernhard E g g er, zur Umrahmung der Kitzbüheler Fron- leichnamsprozession - Geschäft ist schließlich Geschäft!) An der Zielstation der Evangelien-. lesung und der Wettersegen und auf dem ganzen Weg die Segnung von Mensch, Tier und Haus und Flur ge- ben dem Brixezitaler Antlaßritt die kirchliche Weihe und führen zugleich zum historischen Hintergrund hin. Die Zielstation ist nämlich die sogenannte „Schwedenkapelle". Dichtung oder Wahrheit Urkundlich weist die älteste Kirchen- rechnung von Brixen 1. T. 1650 bereits eine Ausgabe von 33 kr anläßlich des „Antlaßrittes" aus - und ist ferner bekannt, daß während des Dreißig- jährigen Krieges dem Tiroler Unter- land mehrmals Schwedeneinfälle seit 1623 drohten. Zu Fronleichnam 1648 standen ihre sieggewohnten, gefürch- teten Truppen schon bei Wasserburg aber auch den größten Wi1dbachein- wirkungen standhalten. Hauptaufgabe der Bogensperre ist das Auffangen der Schlamm- und Schottermassen. Ein- schließlich des Rückstaues kann hier ein Vielfaches von Schlamm und Schotter aufgefangen werden, das dieser Bach beim Hochwasser vom 28. Juli 1967 in die Straßen und Häuser Kitz- bühels beförderte und 87 Haushalte. Privat- und Geschäftshäuser, darunter mehrere Großbetriebe, 11 Bauernhöfe sowie öffentliches Gut beschädigte. Die Gesamtschadenssumme wurde damals mit zehn Millionen Schilling errechnet. Edmund Strobl und Andi Koch wurden in den Auswahlkader des Ti- roler Fußballverbandes berufen und spielen heute in Kirchberg. Diese Be- rufungen sollen ein Ansporn für alle anderen jungen Spieler sein, weiterhin so gute Leistungen zu bieten. Lois Geisler - Tiroler Rangglermeister 1968 Die Tiroler Rangglermeisterschaft wurde heuer, verbunden mit einem Preisranggln, in Schwaz ausgetragen. Tiroler Rangglermeister wurde Lois Geisler, Schwaz, Vize Sepp Koller, Breitenbach. Das Preisranggln brachte folgende Er- gebnisse: Jugendmeister wurde Siegfried Gurt- ner, Elimau, und Vize Albert Ha- g er, Breitenbach. Klasse 1: 1. Josef Eberharter, Zell am Ziller; 2. Hans Ellinger, Breiten- bach. Klasse II: 1. Hans Pichler, Südtirol; 2. David Mauracher, Stumm. Klasse III: 1. Josef Kendlinger, Walchsee; 2. Thomas Huber, Ebbs. und Rosenheim, also nur noch 40 kiri nördlich. Entsetzt berichteten es hier- her geflohene bayrische Flüchtlinge. Bei Schloß Itter, der westlichen Pforte zum Brixental ließ der Salzburger Erz- bischof Paris von Lodron die Schwe- denschanze als Verteidigungswerk an- legen und rief Dekan Holzhauser von St. Johann zum öffentlichen Gebet auf. Eine Bedrohung auch dieser Talschaft bestand also offensichtlich. In solchen Notzeiten waren Bittprozessionen und Gelöbnisse durchaus naheliegend. Die 11 km östlich gelegene, befestigte miii-. tärisch wichtige Stadt Kitzbühel wurde nicht angegriffen, ebenso wenig das offen gelegene St. Johann 10 km nörd- lich. Aber ein Hochwasser im unteren Inntal und eine Überflutung des Chiem- seegebietes, also der direkten vorge- lagerten Zugänge zu dieser Gegend sind überliefert. Diese Naturereignisse dürften auch den Brixentalern rettend zur Hilfe gekommen sein und zum
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