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chores fand auch bei den zahlreichen des tieten Dankes. In auen tteuen karn Seelsorgern aus der ganzen Diözese zum Ausdruck, daß ein Nachfolger es großen Anklang. sehr schwer haben wird, es dem güti Beim anschließenden Festakt im Ho- gen Vater der Gemeinde und seiner, tel Post, wohin der Dekan von den For- Mitbrüder gleichzutun. mationen geleitet worden war, sprachen In seiner bescheidenen Art dankte nochmals Bürgermeister Mariacher na- Dekan Ehrendomherr Josef Ritter und mens der Gemeinde, Prof. Gappmayer wies alle Ehrung seiner Person als für die ehemaligen Kooperatoren, die Uebertreibung zurück. Sein herzlicher gerne nach St. Johann kamen und und inniger Dank galt den treuen Mit- schwer von ihrem väterlichen Freund arbeitern und allen, die ihm auf seinem Dekan Ritter Abschied genommen ha- Lebensweg durch Rat und Tat zur, ben, der jüngste Pfarrer des Dekanats Seite gestanden sind. Geistlicher Rat Johann Danninger von Kitzbühel, Prof. Walter Weihs, Direk- Mehrere Redner erwähnten in herz-, tor des Bundesrealgymnasiums St. Jo- licher Verbundenheit die umsichtige hann dankte namens der Lehrerschaft und aufopfernde Arbeit der Schwester und der Schüler. des Jubilars, Traudl Ritter. Sie ist die Höhepunkt des Festaktes war die gesamte Zeit, in der ihr Bruder als. Ansprache von Altlandtagspräsident Pfarrer tätig ist, seine treue Begleite- Kommerzialrat Johann Obermoser, der rin und die gute Seele seines Pfarr- den Jubilar einen echten Freund und haushaltes. Schweres'- Unwetter in Jochberg Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Juli 1968 Teil mit dem Höhepunkt, der Mesm persönlichen Ratgeber nannte und mit In der Gästebetreuung zu gehen ver- in der Dekanatsklrche. Der Kirchen- tränenerstickter Stimme für all das Gu- mochte. chor führte die Krönungsmesse von te, das er von Dekan Ritter einpfan.- Außer den beiden Bächen traten auch Mozart auf, die Predigt hielt Domkapi- gen konnte, dankte. Für die Gemein- die Kitzbüheler Ache und andere Bäche tular Dr. Ritter. Die Aufführung des den des Dekanats sprach Bezirkshaupt- an mehreren Stellen aus dem Ufer und von Hermann Seibl geleiteten Kirchen- mann Hofrat Dr. Trentinaglia Wort richteten Schaden an Am Donnerstag, 4. Juli 1968 ging über dem Raum Bärenbadkogel—Rup penau und Tennerau, Gemeindegebiet Jochberg, ein schweres Gewitter, ver- bunden mit Hagelschlag, nieder. Von den Almen Im Horngebiet wurde die Zusammenballung der Gewitterwolken mit Sorge beobachtet. Eine Gewitter- front drängte über den Bischof nach Osten und die zweite raste über den Rettenstein heran. Genau über dem Bärenbadkogei prallten beide Wolken- bänke zusammen und entluden gewalti- ge Wassermassen. Die Hagelkörner er- reichten auch den Weiler Astach und die Schössen türmten sich fast einen viertel Meter auf. Auf der Elimauer Wirtsairn (benachbart mit der Joch- berger Wirtsaim), im Besitz der Bau- ern Hochfilzer und Hager aus Elimau, erschlug ein Blitz zwei Kühe; zehn Kälber gerieten in ihrem „Angstlauf" in einen Graben, wurden von einer Mure erfaßt und mitgerissen. Ein Kalb wurde später aus dem Schlamm auf der Paß-Thurn-Straße ausgegraben, die anderen neun wurden von der Groß- ache fortgeschwemmt. Das Gewitter begann um 18,40 Uhr. Die Paß-Thurn-Straße wurde etwa 400 Meter oberhalb dem Gasthof AlteWacht an drei Stellen vermurt. Die Straße wurde teilweise bis zu einer Höhe von fünf Meter verlegt und 15 Autos, darunter ein Omnibus mit 43 deutschen Ferienreisenden, wurden eingeschlossen bzw. verschüttet. In diesen 15 Fahr- zeugen befanden sich schätzungsweise an die 200 Personen. Diese flohen, so- weit sie ihre Fahrzeuge verlassen konn- ten, in den Wald hinauf und hielten sich an den Fichtenbäurneti fest, um nicht abgeschwemmt zu werden, Die Freiwilligen Feuerwehren von Kitzbühel, Aurach und Jochberg eilten mit der Exekutive und dem Roten Kreuz In das bedrohte Gebiet. Von der TAL, der Baufirma Montana (Mit- tersill) und der Firma Paul St ö c k 1 (St. Johann) wurden unverzüglich gro- ße Erdbewegungsmaschinen eingesetzt. Besonders viel Schlamm, Schotter, schrankgroße Felstrümmer, entwurzel- te Bäume und Wassermassen wurden von den beiden Bächen Knappen- und Klammeriingbach zu Tal getragen. Von den 43 Insassen des deutschen Auto- busses wurden 18 verletzt, darunter ein Insasse schwer. Die Mure schlug das Dach des Omnibusses ein und drang in das Innere, so daß die Insassen bis über die Sitze hinauf eingesandet wur- den. Den Verletzten galt das erste Augen- merk und Rettungsarzt Dr. Weitlaner leistete mit dem Rot-Kreuz-Personal an Ort und Stelle Erste Hilfe. Die Ver- letzten wurden mit Rot-Kreuz-Autos in das Krankenhaus der Stadt Kitzbü- hel gebracht. Auch hier stellte sich das ganze Haus in den Dienst der Nächsten- hilfe. Die Hilfe ging über die normale ärztliche Versorgung hinaus, denn auch die Kleider wurden zur Reinigung ge- bracht. Der Großteil konnte nach ärzt- licher Versorgung und Schockbetreu- ung schon am Samstag das Kranken- haus verlassen, wobei ihnen die gerei- nigten und gebügelten Kleidungsstücke übergeben wurden. Viele konnten es dabei nicht fassen, wie weit Kitzbühel, Vom Au b a c h wurde das Haus beim „Gsodinger" beschädigt. Die süd- und ostseitige Grundmauer des Hauses wur- de eingerissen und die Bewohner Mag- dalena, Margaretha und Maria Hechen- berger mußten evakuiert werden. Wäh- rend das Rindvieh gerettet werden konnte, kamen 12 Junghennen im Schlamm um. Der Holzieltenbach vermurte die Felder des Schawizbauern Andreas Hechenberger und drang In die Kellerräume des Marcherbauern ein. Der Künstlerbach vermurte die Erdgeschoßräume des Hauses Nr. 403 und das Bauernhaus Künstler. Der T a x erbach zog das Haus Nr. 396 in Mitleidenschaft und Wasser und Schlamm drang vom P o s t g r ab e n in das Forsthaus Astach, zerstörte dort den Trinkwasserbehälter und beschä- digte Wasserleitungen. Beim Holzleitenbach trat auch die Kitzbüheler Ache mit Macht aus den Ufern und verschlammte die Schmiede- werkstätte und das Wohnhausdes Ru- dolf Etnbacher. Im Gebiet des Sau - k a s e r g r a b e n s wurden besonders Vie- le geschlagene Stämme abgetragen; die Kitzbüheler Ache führte nach Augenzeu- genberichten viele Hölzer und entwur- zelte Bäume im Bett. Die Hölzer und Stämme lagen so dicht beieinander, daß man hätte meinen können über diese hinweg zu Fuß das andere Ufer errei- chen zu können. Die Rettungsarbeiten wurden dadurch erleichtert, daß von der Exekutive die Zuschauer abgedrängt wurden Die schweren Raupen wurden mit Sorgfalt eingesetzt, da niemand wußte, ob sich nicht unter den Schlamm- und Schot- termassen Fahrzeuge befinden. Klei- dungsstücke wurden ausgebaggert, Kof- fer, Reisetaschen, ja sogar eine Brief- tasche mit 2000 DM Inhalt. Diese Ge- genstände kamen dadurch an die Au- ßenwelt, weil vom Schlamm Autofen- ster eingedrückt wurden. Vom Schlamm wurden die an den Haken befindlichen Kleidungsstücke erfaßt und ins Freie befördert. Auch Koffer und Reisege- päck wurde in dieser Art von den Autodächern abmontiert. Zur Unwet- terzeit befand sich auch der Chef des Katastrophenfonds Landesrat Rein- hold Unterweger auf dem Weg über den Paß Thurn. Unterweger unterrich- tete den auch im Einsatz befindlichen Bezirkshauptmann Horat Dr. Hans v. Trentinaglia, daß die Verwaltungsbe- hörde bzw. die Stadt Kitzbühel (Kran- kenhaus) alles unternehmen soll, um den verletzten Sommergästen die größt- mögliche Hilfe angedeihen zu lassen und die Straße wieder in einen befahr- baren Zustand zu versetzen. Zur Klärung des Ausmaßes der Kata-
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