Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. ‚Juli 1968 Erlesene klassische und zeitgenössische Kunst in der Galerie Laurenzi Unter diesem Titel bringt die Galerie Laurenzi eine außerordentlich interes- sante Zusammenstellung altmeisterli- cher, seltenster Werke, gleichzeitig aber auch, für sich abgeschlossen, eine Aus- wahl unleugbarer Belege moderner schöpferischer Expansion. Zeitgenössische Künstler stellen ihre Arbeiten aus. Künstler, international anerkannt. Sie alle verraten intensiv- stes Einfühlungsvermögen und eine Sprache in Linie und Farbe zusammen- gefaßt, einen Dialog zwischen Traum und Wirklichkeit, der stets Gültiges zu bestimmen weiß. Der köstlichen „Paysage intime" ähn- lichen, so ungemein reizvollen Land- schaftsmalerei scheinen Professor Erich Miller-Hauenfels und Professor Georg Pevetz nahe zu stehen. So wäre auch Oscar Gawell in diesem Zusammenhang zu nennen: ein Künstler, vor wenigen Jahren früh verstorben, einmalig in sei- nem meisterhaften Schaffen, der soviel von wahrem Kolorit und aufgelocker- ter Komposition in seinen Bildern aus- zusagen hatte. Mit diesen Malern kommt Wien zu Wort. Erich Miller-Hauenfels mit seinen in diskret gehaltenen Farb- nuancen schönen Aquarellen; Georg Pevetz, expressiv in seiner Dramatik; und Oscar Gawell. Sie alle symphoni- stisch aufeinander abgestimmt, schenken mit ihren inhaltsvollen Blättern dem Beschauer den Anblick ausgewogenen Könnens. Nun gibt es auch Gelegenheit, Hein- rich Heuer, der 1963 mit dem Ehren- preis der Stadt Wien als Maler und Graphiker ausgezeichnet wurde, ken- nenzulernen. In Pommern 1934 gebo- ren, studierte Heinrich Heuer an der Wiener Akademie der bildenden Kün- ste, wo er auch sein Diplom ablegte. Man sieht eine kleine, jedoch die Auf- merksamkeit auf sich ziehende und hervorzuhebende Auswahl mystisch an- mutender Radierungen. Dem Surrealis- mus durch seine, mit dunkler Hinter- gründigkeit geformten Motive nicht un- fern, geht Heuer dennoch andere We- ge als zum Beispiel jene Maler, die dem Kreis der „Wiener Schule" ange- hören. Weiters wird man mit einer Auslese bemerkenswerter Gemälde von Margot Uetvar, der in Lugano lebenden, aus Ungarn stammenden Malerin, konfron- tiert. Margot Uetvar, die ehemalige Bühnenbildnerin, versteht es, die At- mosphäre einer oft einsam anmuten- den Gegend mit so eindrucksvoller Wir- kung und fast sparsamen Mitteln der- artig festzuhalten, daß man sich ihrer gestalterischen Leistung schwer zu ent- ziehen vermag. Mit zeichnerischem Können und zar- ter Strichführung ihrer Landschaftsbil- der gliedert sich die Wiener Malerin Irmgard Brunmayr den in der Galerie Laurenzi ausstellenden Künstlern an. Irmgard Brunmayr strebt nach einer klaren Aussage, nach der Wiedergabe des Geschauten, gegenwartsnah, um nicht zu sagen, unkonventionell in der ganzen Auffassung. Für eine Ausstellung in den USA be- stirnn-xt, zeigt, einer Welt des Phan- tastischen, einer magischen Helligkeit erfüllten Irrealität entnommen, Reny Lohner ihre letzten Werke. Auch aus der Schaffensperiode des Jahres 1961 bringt die Künstlerin, die zur Zeit an der Wanderausstellung der „Vienna School of, Fantastic Realism" in den Vereinigten Staaten Amerikas mit ei- nigen ihrer Gemälde beteiligt ist, meh- Seit 1. Jänner 1968 werden die öster- reichischen Spielcasinos von der Spiel- banken Aktiengesellschaft geführt. Im Gegensatz zum früheren Unternehmen befindet sich die Spielbanken Aktien- gesellschaft zur Gänze in österreichi- schen Händen. An ihrer Spitze steht Dr. Leopold Wall ne r, ein junger und agiler Generaldirektor, der die Auf- gaben von Spielbanken im Gesamtkon- zept des Fremdenverkehrs richtig er- kannt hat und mit viel Erfolg daran- geht, den Casinos zu neuem internatio- nalem Ansehen zu verhelfen. So wer- den durch neue Wege in der Werbung künftig neue Kreise angesprochen wer- den, die als Gäste eines österreichischen Casinos in Frage kommen. Es soll nie- mand zum Glücksspiel verleitet werden; und wer sich die Teilnahme am Spiel nicht leisten kann, soll von den Spiel- sälen ferngehalten werden. Wer aber Mittel und Lust zum Spiel hat, soll wissen, daß man in Oesterreich Urlaub mit Unterhaltung, Sport und Spiel reiz- voll verbinden kann und daß es über- all dort, wo Oesterreich am schönsten ist, auch staatlich konzessionierte und kontrollierte Spielbanken gibt, in denen der korrekte Spielablauf garantiert wird. Die Institution von Spielcasinos in Oesterreich ist noch nicht sehr alt, genau genommen 34 Jahre. Im Jahre 1934 nämlich würde auf dem Semme- ring das erste und wenige Wochen spä- ter in Baden bei Wien das zweite öster- reichische Casino eröffnet. Bis Ende vorigen Jahres war die Be- rechtigung zum Betrieb von Spielban- ken im Besitz der Oesterreichischen Casino AG, deren Aktien zu 95 Prozent in unbekannten ausländischen Händen lagen. Wegen verschiedener Vorkomm- nisse und deshalb, weil die Eigentümer rere sehenswerte Arbeiten. Eine von diesen war mit damals zehn weiteren Werken bei der Tokyo Biennale 1961 ausgestellt. Das Phantastische, fast müß- te man sagen aus dem Unterbewußt- sein Entstandene, Visionäre führt uns mit Reny Lohners Bildern in das Unbe- kannte, Ungreifbare, das uns in man- chen Ahnungen begegnet. Ein kurzer Satz sei nur ausgesprochen, aus der „Proportionslehre" Albrecht Dürers mit seinem „kunsttheoretischen" Problem: .....Doch hüte sich jeder, daß er nichts unmögliches mache, das die Natur nicht leiden kann. Es wäre denn, daß einer Traumwerk wollte ma- chen, in solchem mag er allerlei Krea- tur durcheinandermischen . . ." Die Ausstellung in der Galerie Lau- renzi ist jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag von 16 bis 19 Uhr bis Mitte September geöffnet. dem die Konzession verleihenden Fi- nanzminister trotz Aufforderung, sich zu deklarieren, unbekannt waren, hatte das Finanzministerium die 1966 abgelau- fene Konzession nur um ein Jahr ver- längert. Inzwischen bildete sich eine österreichische Gruppe, bestehend aus dem Oesterreichischen Verkehrsbüro (das zu 76 0/0 dem Bund, zu 24 cvo den Bundesländern gehört), dem Bankhaus Schelhammer und Schattera und eini- gen Privaten. Diese Gruppe gründete die Spielbanken Aktiengesellschaft, der dann mit Wirkung vom 1. Jänner 1968 die Berechtigung zum Betreiben von Spielbanken in Oesterreich erteilt wur- de. Mit der starken Beteiligung des Ver- kehrsbüros, des größten Reisebürounter- nehmens in Oesterreich, ist nunmehr die erforderliche enge Bindung der Casinos an den Fremdenverkehr ge- geben. Die Leitung der neuen Spielbanken Aktiengesellschaft ist um eine strenge Auswahl der Casinobesucher bemüht. Seit der Laufzeit der neuen Konzession wird für Casinobesuche ein wesentlich schärferer Maßstab als früher angelegt So gelten nach mehrmaligen Besuchen besondere Einkommensvorschriften. Da- mit wird aber der Besuch einer Spiel- bank zu einer für viele Menschen er- wünschten Prestigeangelegenheit; man- che Leute stellen die unbeschränkte Be- suchsmöglichkeit eines Casinos der un- beschränkten Kreditfähigkeit der be- treffenden Person gleich. Die Werbung wird künftig neue We- ge gehen, und zwar in der Zusammen- arbeit mit den Reisebüros und vor al- lem mit dem Oesterreichischen Ver- kehrsbüro. So soll etwa ein Arrange- ment in Kitzbühel unter dem Motto „Wintersport mit Casino" angeboten werden. Osterreichs Spielccasinos im Dienste des Fremdenverkehrs
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