Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. August 1968 Heimatbühne Kitzbühel 1 Nochmals „Wer zuletzt lacht" Nachdem die ersten vier Vorstellun- gen vollkommen ausverkauft waren und viele Theaterfreunde keine Karten mehr bekamen, wird dieser Lachschla- ger am Samstag, 10. und Sonntag, 11. August, jeweils um 20.30 Uhr im Kol- pingsaal, nochmals wiederholt. „Wer zu- letzt lacht" ist eines der besten Stücke des Tiroler Volksstückdichters Julius Pohl, wurde besonders von der unver- geßlichen Exlbühne, aber auch von vie- len anderen Bühnen erfolgreich auf- geführt und vom Theaterpublikum über- all begeistert aufgenommen. Wer also einmal zwei Stunden froh und ver- gnügt verbringen will, ist herzlich zu den Theaterabenden der Heimatbühne eingeladen. Kartenvorverkauf im Büro des Fremdenverkehrsverbandes (neben Kino); restliche Karten ab 19 Uhr an der Abendkasse. Lebensrettung am Schwarzsee L Wie wir erst jetzt erfuhren, ist der 17jährige Mittelschüler Arthur Harald Unterrainer, Sohn des Ehepaares Andreas und Martha Unterrainer aus Kitzbühel, am 6. Juli 1968 einem tragi- schen Ertrinkungstod entronnen. Frau Friedericke Laggner aus St. Johann, welche die gefährliche Situation beob- achtete, und mit ihrem Sohn, Dieter, 30 Jahre alt, Farbtechniker in Salz- burg, am Ufer des Schwarzsees zwi- schen den beiden Badeanstalten weilte, machte diesen darauf aufmerksam. Dieter Lagger gelang es nach zwei- maligem Tauchen den jungen Arthur Harald vor dem Ertrinkungstod zu retten. Die Familie Unterrainer dankt auf diesem Wege recht herzlich; auch jenen, die mitgeholfen haben, und ins- besondere auch dem Roten Kreuz, wel- ches die sofortige Einlieferung in das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel be- sorgte. Hochzeitsmesse für Walter Wrbka-Maria Baldassi Am Samstag, 27. Juli 1968, anläßlich der Hochzeit der Haustochter Maria B a 1 dass i, Kitzbühel, mit dem Maschi- nenbautechniker Walter W r b k a, Wien, fand in der Kitzbüheler Stadtpfarrkir- ehe eine bemerkenswerte Aufführung statt. Es wurde die neue Hochzeitsmesse von Maria Ho f er, gesetzt für zwei Trompeten mit Orgel, aufgeführt und vom Hochzeitspaar und den Verwandten mit Begeisterung aufgenommen. Professor Maria Hofer, die sich seit Jahren um eine mit den Konzilsbe- schlüssen von Rom konformgehend'e Neugestaltung der Kirchenmusik be- müht, ohne dabei in Modernismus so- weit vorzustoßen, daß eine theoretische musikalische Ausbildung zum Verständ- nis der Tonschöpfung beinahe zur Not- wendigkeit wird, strebt ihr Ziel nicht selten durch einen Griff in die volks- tümliche Ueberlieferung der Vergan- genheit an. Dazu gehört ihre (wie un- sere) Vorliebe für die Trompete als Soloinstrument, die sie auch diesmal in ihre neueste Tonschöpfung einführ- te und deren schöne Stimmführung der Weihe des kirchlichen Vorganges an- gemessen war. Allerdings sei auch das Verdienst des Solotrompeters An- dre F e 11 e r am hervorragenden Gelin- gen der Aufführung hervorgehoben. Jedenfalls wieder ein Beweis, daß in Kitzbühel ein fruchtbarer Boden für kulturelle Ereignisse besteht, der nur viel öfter beachtet werden müßte. W. Beratung und Hilfe für Maturanten Die katholische Hochschulgemeinde Wien ist bestrebt, den Maturanten, die im kommenden Herbst in Wien inskri- bieren werden, den Weg zum Studium, der meist mit dem Papierkrieg bei der Immatrikulation und Inskription, der Essens- und Zimmerfrage und der Um- stellung auf „studentisches Leben" überhaupt, recht dornenvoll beginnt, zu erleichtern und führt zu diesem Zweck in den Katholischen Studenten- häusern Wien 1, Ebendorferstraße 8, Wien 19, Peter-Jordan-Str. 29 (in der Nähe der Hochschulen für Welthandel und Bodenkultur) und Wien 4, Mozart- gasse 4 (für Technik- und Kunst- studenten) ab 23.' September 1968 eine kostenlose Inskriptionsberatung durch. Schriftlich ab sofort an obige Adressen, mündlich ab Ende September täglich von 9-12 Uhr, außer Samstag und Sonntag. All jenen Studenten, die Quartier und Unterstützung suchen, bietet das Refe- rat „Studentenfürsorge" der Katholi- schen Hochschulgemeinde Wien 1, Ebendorferstraße 8, Rat und Hilfe. Die Mensa der Katholischen Hoch- schulgemeinde ermöglicht jedem Stu- denten ein preiswertes Mittag- und Abendessen. Ebenso wie die Mensa ste- hen auch Aufenthalts- und Studierräu- me, Klubräume sowie eine Bibliothek allen Studenten zur Verfügung. Haussammlung der Tiroler Zivilinvaliden Die Tiroler Landesregierung bewilligte dem Landesverband Tirol des Österrei- chischen Zivilinvalidenverbandes auch heuer wieder für den Monat August eine Haussammlung. Die gesunden Spender sollen dabei zugleich auf das stille Heldentum der invaliden Mit- bürger hingewiesen und an deren Sor- gen eindringlich erinnert werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der beruflichen und gesellschaftlichen Ein- gliederung Jugendlicher gewidmet. Die erste Forderung in dieser Richtung wendet sich an die Erzieher. Sie mögen schon bei den jüngsten Pflichtschülern dafür sorgen, daß diese Verständnis für das harte Schicksal behinderter, Kinder, Jugendlicher und Erwachsener aufbringen. Mit jedem Schilling wird die gute Tat für die Tiroler Zivilinvaliden ge- fördert und vervielfacht, mit jedem Schilling die Brücke gebaut, über wel- che die Behinderten in ein lebenswer- tes Dasein gehen können. Weist kei- nen Sammler vor die Türe! Wer heute gerade Glieder hat, kann morgen ein Körperbehinderter sein! Spendet daher bei der Haussammlung für die Tiroler Zivilinvaliden! Spenden können auch bei der Tirolischen Landes-Hypothe- kenanstalt in Innsbruck, Meraner Straße 8, auf Konto 66.120, eingezahlt werden. Der Vorstand dankt namens aller Tiroler Zivilinvaliden herzlichst im voraus. Erschreckend ist die Bilanz eines jeden Jahres: Die Zahl der Unfälle, der Schwerverletzten und lebensläng- lichen Krüppel und die der Verkehrs- toten steigt. Sachschäden gehen in die Millionen. 90 Prozent aller Verkehrs- unfälle mit Verkehrstoten oder Ver- letzten beruhen auf menschlichem Ver- sagen. Schuld daran sind vielfach man- gelnde Rücksicht, Unachtsamk?it, Ge- dankenlosigkeit, Leichtsinn, Rücksichts- losigkeit und Gewissenlosigkeit. Auch übermäßiger Alkoholgenuß ist häufig die Ursache vieler Verkehrsunfälle. Die Verkehrsmoral zu verbessern müßte je- der als selbstverständliche Pflicht er- achten. Gottes Gebote gelten auch im Straßenverkehr. In Schaufenstern und Kinodiapositiven mahnt uns :as er- schütternde Motiv eines weinenden Kindes: Nimm endlich Rücksicht im Verkehr! (Die Aktion 365 in Kitzbühel dankt allen Firmen, die bereitwillig ihre Plakate affichieren, und dem Film- theater Kitzbühel für die Einschaltung eines Diapositivs, aufs herzlichste.)
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