Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. August 1968 7. Juli Golfclub Pertisau Preis des Tiroler Landesverkehrs- amtes 1. Brutto-Preis Hans Egger. bis 14. Juli Österreichische Jugend- meisterschaft Golf club Innsbruck-Igls 2. Preis Hans Egger. Juli Golfclub Gastein Preis des Golfclubs 1. Netto- und 1. Brutto-Preis Klaus Rohrer v. Hasimayr. 21. Juli 1968 Golf club Pertisau Wanderpreis des Herrn Ernst Rainer Brutto-Preis Klaus Rohrer v. flasl- mayr. 28. Juli Golf club Gastein Preis der Kurverwaltung Klaus Rohrer v. Haslmayr. (Gleich am nächsten Tag, nach dem Kitzbüheler Wettspiel „Preis des Prä- sidenten"!) Johann Egger Gewinner der Silber- medaille bei den Nat. Juniorenmeister- schaften von Österreich 1968 Freitag 12. bis Sonntag, 14. Juli 1968 Am 14. Juli 1968 starb in Kitzbühel unerwartet nach einem Schlaganfall der letzte Statthalter von Klausenburg Dr. Ludwi4 Vargha von Nyujtod, zu- letzt stellvertretender Leiter des Lan- desreisebüros Kitzbühel, im Alter von 61 Jahren. Seit 1945 in Kitzbühel, konn- te er sich durch seine hohen Charakter- eigenschaften, seine Hilfsbereitschaft und sein bescheidenes Wesen viel Freunde erwerben. Bei seinem Begräb- nis gaben ihm viele Persönlichkeiten unserer Stadt, darunter auch Bürger- meister Hermann Reisch, die Ehre des letzten Geleites. Der Verstorbene er- lebte ein ungemein tragisches Schicksal. Dr. Ludwig Vargha wurde am Zl. Mai 1907 als Sohn des Rechtsanwaltes und Confraters der Minoriten in K&diva7 sarhely und dessen Gattin Vilma von Welnreiter in Siebenbürgen geboren.: Jenes Teiles von Siebenbürgen, der damals zu Ungarn und heute zu Rumä- nien gehört. Er besuchte an seinem Geburtsort das Gymnasium und legte 1925 in Kronstadt die Reifeprüfung ab. Anschließend studierte er an der Klau- senburger Universität sowie an der be- rühmten Sorbonne in Paris Rechts- wissenschaft und wurde 1932 zum Dok- tor der Rechtswissenschaften promo- viert. Eine glänzende Laufbahn stand ihm bevor. Schon während der Univer- sitätsjahre stand er als Präsident an der Spitze des ungarischen Studentenver- eins. Nach seinem Militärdienst als Ein- jährig-Freiwilliger beim 6. Kavallerie- Regiment in Ploesti, Rumänien, war er Anwaltskandidat in Klausenburg und fanden am Golfplatz Innsbruck-Igls die Nat. Juniorenmeisterschaften von Öster- reich 1968 statt. Johann Egger, der in den beiden ersten Tagen vor dem Vorjahrssieger Rudi Hauser, Golf-Club Salzburg, und dem vorjährigen Zweitplazierten A i gn e r, Salzburg, in Führung lag, mußte Sonntag morgen leider eine um einen Schlag bessere 18-Löcher-Runde von Hauser hinnehmen, so daß II a u- s er und E g g er nach 54 Löchern all square lagen. Nach einem spannenden Endfinal- kampf am Sonntag nachmittag sicherte sich Hauser schließlich auf dem letz- ten Loch durch ein Birdie den Öster- reichischen Junioren-Meistertitel und damit die Goldmedaille 1968. Die Bronze-Medaille gewann Hansi Aigner, Golf-Club Salzburg (Klesheim). Als nächste Veranstaltungen werden in Kitzbühel am 7. August der „Preis der Sparkasse Kitzbühel" (Gemischter Vierer mit Auswahldrive), vom 15. bis 17. August das Prinz-Auersperg/Edu- ard-König-Wettspiel und am 24. August ein Gästeturnier ausgetragen. erhielt 1936 das Rechtsanwaltsdiplom. In der Zeit, als Klausenburg (nach Hermannstadt die zweite Hauptstadt von Siebenbürgen) noch unter rumäni- scher Herrschaft stand (1936-1940), war Dr. Vargha Mitglied und Anwalt der ungarischen Partei von Siebenbürgen. Gleichzeitig wurde er zum ständigen Rechtsberater des röm.-kath. Bischofs und der röm.-kath. Kirche von Sieben- bürgen bestellt. Dr. Ludwig Vargha, letzter Statthalter von Klausenburg Photo Mairinger, Kitzbühel Als Klausenburg 1940 wieder an Un- garn angeschlossen wurde, wurde er zum ständigen städtischen Rechtsanwalt bestellt, bei Beibehaltung seiner Privat- praxis. Es folgte die Ernennung zum 0 b e r g e s p a n von Klausenburg (eine Stelle ähnlich dem früheren Statthalter von Tirol). Von 1940 bis zum Zusam- menbruch war Dr. Vargha Mitglied der Imrdy-Partei, der sogenannten Unga- rischen Erneuerungsbewegung, Mitbe- gründer und Präsident der ungarisch- deutschen Gesellschaft in Klausenburg sowie Mitglied bedeutender gesellschaft- licher Organisationen, nur nicht solcher kommunistischer Richtung! Schon während der drohenden Rus- sengefahr verlegte seine Familie den Wohnsitz an den Plattensee. Ende Sep- tember 1944 wurde auch er von dieser Gefahr abgedrängt. Budapest bestellte diesen fähigen Regierungsmann und Verwaltungsjuristen schon im Oktober des gleichen Jahres zum Regierungs- kommissär. Als solcher hatte er auch die Agenden eines Zivilgouverneurs bei der 1. Ungarischen Armee zu erfüllen. Der Operationsbereich dieser Armee erstreckte sich über das ganze von Vac nordöstlich liegende ungarische Gebiet mit dem Sitz von Ozd. Den Monat Jänner 1945 verbrachte er bei seiner Fa- milie in Ödenburg. Vom Februar 1944 bis zum Kriegs- ende wurde er als ungarischer Regie- rungsbevollmächtigter neben der 2. deut- schen Panzerarmee eingesetzt und war im Operationsbereich dieser Armee wie- derum als Zivilgouverneur tätig. Der Operationsbereich der deutschen Pan- zerarmee erstreckte sich über das Ge- biet von Steinamanger - Zalaegerszeg, südlich bis zur kroatischen Grenze und östlich bis zum Plattensee bzw. bis zur Linie Plattensee—Drau, mit dem Sitz in Alsolendva, später Nagykanizsa und zuletzt Perlak. Dem Druck der Russen ausgesetzt, verlegte er als Flüchtling mit seiner Fa- milie einige Wochen seinen Wohnsitz nach Leoben und von dort nach Kitz- bühel, das er am 14. April 1945 mit dem erst acht Tage alten Sohn Stephan er- reichte. Obwohl in Budapest noch als Obergespan pensioniert, waren alle Be- züge verloren; auch die Ländereien und Brauereien. Verloren auch der sonstige private Besitz und nur ein geringer Teil des Familienschmuckes konnte über die Grenze gerettet werden. In Kitzbühel leitete er mehrere Jahre ehrenamtlich im Rahmen des Roten Kreuzes die für dieses Gebiet angelegte soziale Anstalt für die damalige große ungarische Kolonie und wurde in der Folge zum Leiter der ungarischen Sek- tion des Sozial Service Kitzbühel be.L stellt. Mit 1. Mai 1949 wurde er al Dolmetscher und Sekretär bei der P. D. R. (Abteilung für versetzte Personen und Flüchtlinge) der französischen Mis-, sion in Innsbruck angestellt und arbei- tete dort selbständig im Durchgangs- Dr. Ludwig Vargha zum Gedenken
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