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Samstag, 17. August 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Weil sich Bauer und Händler, die zwoa Herrn, sonst übern Preis fit einig wearn.. Mit den Schlachtviehpreisen ist's zum Schrein, da nimmt der Bauer sehr wenk ein. Weil der Metzger sagt: Das kost amal nit viel und deshalb schier nix zahlen will. Zum Viehmensch sein g'hört was dazua, da gibt's no koa Vierzgstundenkuah. Die fit mehr Arbeit braucht als wö- chentlich vierzg Stunden, Die ham's iatzt no nit erfunden. Deshalb ist's sehr leicht zu verstehn, daß die Jungen ungern zu den Bauern gehn und die Bauernarbeit niemand mehr liebt, weil's Vierzgstundenkuah no koane gibt. Toan's von der Landwirtschaft lieber flüchten, als Bauer wern und Vieher züchten. Was manchen Bauern nit gelingt, eher zum Verzweifeln bringt Und außerdem a wahre Plag ist auch s' Milchkühlen jeden Tag. Da hört man oft den Bauernjammer, wir sollen haben eine Milchkammer, Ohne Milchkammer ist's nicht gfierig und s' Milchkühlen a bissl schwierig. Kimmt d' Milch in der Sennerei sauer an, hängen's an die Kanne an Zettel dran. Schaust auf diesen Zettel a wenk genauer, Am 3. August begann in Kitzbühel ein 19tägiger Lehrgang der Foreign Language League Schools, Salt Lake City, für 150 amerikanische Ober- schüler und 21 Lehrpersonen. Die jungen Studenten wollen hier in Kitz- bühel ihre deutschen Sprachkenntnisse verbessern und Land und Leute kennenlernen. Es ist bereits das dritte Jahr, in dem Schüler der Foreign Lan- guage League unter der Leitung von Prof. Nowosad hier in Kitzbühel einen Teil ihrer Sommerferien ver- bringen. Während der Morgenstunden drücken die jungen Leute die Bänke der Kitzbüheler Hauptschule. Neben dem Sprachunterricht werden auch Vor- träge über österreichische Kultur und österreichische Geschichte abgehalten. An Wochenenden veranstaltet das Tiroler Landesreisebüro für die Gruppe Fahrten zum Chiemsee, nach Salzburg, München, Innsbruck und auf den Großglockner. Am Montag, 5. August fand in der Tenne ein Empfang des Bürgermeisters für die jungen Studenten und ihre Lehrer statt. Nach Abspielen der öster- reichischen und der amerikanischen Nationalhymnen begrüßten Bürgermei- ster Hermann Reisch und B. Kaa- serer aa- serer vom Tiroler Landesreisebüro die Gruppe. Prof. Nowosad übermittelte anschließend die Grüße der Leitung in Salt Lake City im Staat Utah hoaßt's: Ihre Milch war ansauer. Wir müssen den gesetzlichen Qualitäts- abzug vornehmen, das sind für die Bauern unangenehme Themen. Noch was Erfreuliches steht dabei und zwar: Keimprobenote 2 oder 3, zuletzt hoaßt's: mit genossenschaftlichen Gruß, Bauern, is das nit alls a Verdruß? Kriagts für d' Milch eh wenk bezahlt, dann noch den hohen Keimgehalt und den Abzug der Qualität, wie etwa das noch weitergeht. In der Sennerei sagen's, das muaß enden, die ansaure Milch können's nit ver- wenden. Verwendbar wär die ansaure Milch am besten in Kirchdorf unten zum Kälbermästen. Da haben's an großen Kälberstall, der ist bekannt schon überall Und ist eingerichtet ganz modern, da könnt die ansaure Milch verfüttert wern. Der Bauer ist samt seine Rinder heutzutag ein armer Sünder. Das hat sich schon längst erklärt, was er hergibt, is nix wert. Was er kaufen muaß, is z'teuer für seinen Stall voll Wiederkäuer. Eine unwillige Arbeit, wie i schon sag, is bei den Bauern d' Rinderplag. Johann Wurzenrainer und dankte dem Herrn Bürger- meister, dem Tiroler Landesreisebüro, den Vermietern und der Bevölkerung von Kitzbühel für die Hilfsbereitschaft und die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren und auch in die- sem Sommer. Auch eine junge Schü- lerin dankte im Namen aller Studenten in ihrem besten Deutsch für die freundliche Aufnahme der Gruppe hier in Kitzbühel. Als tberraschung für die Kitzbüheler Gäste, unter denen sich auch viele Vermieter, bei denen die Schüler untergebracht sind, befanden, hatten die amerikanischen Jungen und Mädchen ein kleines Unterhaltungs- programm vorbereitet, in dem unter anderem verschiedene Tiroler Lieder, ein österreichischer Volkstanz, ver- schiedene amerikanische Volkslieder und Klavierstücke vorgetragen wurden. Zur Erheiterung der Gäste wurde auch ein „Ballett", getanzt von Jungen, die sich als Mädchen verkleidet hatten, aufgeführt. Anschließend überreichten die ein- zelnen Gruppen, die aus 13 verschie- denen Staaten der USA kommen, dem Herrn Bürgermeister und Herrn Kaa- serer kleine Geschenke aus ihrer Hei- mat. Dem Herrn Bürgermeister wur- den ein Schlüssel der Stadt Baltimore im Staat Maryland sowie Bilder und Bücher über Land und Leute der ein- zelnen Staaten überreicht. Herr Kaa- serer wurde mit Büchern und einer Vase aus amerikanischer Manufaktur bedacht. Nach abschließenden Worten von Bgm. Hermann Reisch, Bernhard Kaa- serer und Prof. Nowosad trennte sich dann die Gruppe. Die jungen Studenten und Lehrkräfte werden bis zum 21. August hier in Kitzbühel bleiben und das Lehr- personal hofft, daß die Kitzbüheler mit den Schülern einen herzlichen Kontakt bekommen werden und die Schüler so Gelegenheit haben, ihre deutschen Sprachkenntnisse wesentlich zu verbessern. Die Gruppe reist von Kitzbühel dann noch für eine Woche nach Berlin und wird am 28. August nach den USA zurückfliegen. LKLEINE ANZEIGEN Wortgebühr normal 2.— S, fettgedruckt 4.— S. Worte ab 15 Buchstaben normal 4.— S, fett 8.— S, bis 15 Worte Mindest- gebühr 30.— S. Raumanzeigen unter den „Kleinen Anzeigen" (schwarze Fläche 65 mm) pro mm 3.50 S. Chiffre geb. 10 S. 3 Sonniger Grund in schöner Lage zu kaufen gesucht. Zuschriften unter Nr. 353 an die Verwaltung des Blattes. Schönes Geschäftslokal (Eckhaus),, Größe ca. 50m2, beste Lage sowie Büro- raum od. event. Lagerraum ab 1. Sep- tember zu vermieten. 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