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Seite 10- - Kitzbüheler .Anzeiger Samstag, 31. August 1968 FUSSBALL ST. JOHANN Aus Innsbruck vorn Spiel gegen den ISK berichtet Werner Mitterer Vergangenen Samstag vor genau 18 Jahren spielte St. Johann das letzte- mal gegen den Innsbrucker Sportklub und verlor - 18:0! Diesmal ging es zwar keineswegs so schlecht wie damals 1950, für einen Punktegewinn reichte es aber doch nicht. Dafür sind in erster Linie nicht weniger als zwei Eigentore, eine technisch klare Ueberlegenheit des Geg- ners und eine gewisse Scheu (Nervo- sität) gegenüber dem Sportklub und sei- nen UEFA-Nachwuchstearnspielern ver- antwortlich. Daß dieses Match nach 80 Minuten noch 2:2 stand - der ISK. aiso bis dato kein erspieltes Tor schoß -‚ spiegelt die Möglichkeit eines Un- entschiedens wider. Allerdings, eine Punkteteilung wäre dem Spielverlauf entsprechend für St. Johann mehr als glücklich gewesen, zumal Spielmann und seine Stürmerkollegen vom ISK nicht weniger als vier, fünf „Hundert- prozentige" vergaben. St. Johann mußte de größere Landesligareife und Routi- ne seines Gegners neidlos anerkennen,, kam außer einige gefährlich vorgetra- gene Entlastungsangriffe (bei denen sich besonders Wachi auszeichnete) nie so richtig ins Spiel. Schließlich mußte man erkennen, daß der Gegner nicht nur technisch, sondern auch körperlich gut beschlagen war und so Treichis Drippeleien und Hanels, Adiers oder Schwei.beris tackling teils erfolglos blieb. Vor 200 Zuschauern und unter Lei- tung von SR Hauser begann das Match sehr spannend und abwechslungsreich: ein Lattenschuß der Innsbrucker ließ St. Johanns Anhänger erstarren. Post- wendend revanchierte sich Wachi mit einer ebenfalls scharfen Bombe an die Querlatte. St. Johann war wiederholt gefährlich, doch es blieb beim 0:0. Nach einer halben Stunde allerdings eröffne- te der ISK (unterstützt von Schweiberl) dcii Torreigen. St. Johann glich durch Flachschuß Waggers aus. Nicht lange dauerte die Freude der Gäste: noch vor dem Pausenpfif 1 brachte eine mißglück- te Abwehraktion Schi-amböcks die Inns- brucker erneut in Führung. Nach Sei- tenwechsel dominierte der ISK klar, St. Johann erhielt jedoch 10 Minuten vor Schluß das Geschenk eines Penal-- ties, der gefoulte Treichl schoß selbst in die Maschen zum 2:2. Schon glaubten die Grün-Roten an ein Remis. W. Kreis und Jara vom ISK waren jedoch ande- ren „Glaubens" und stellten einen kla- ren Sieg von 4:2 Toren sicher. Ruhm- reich war der Erfolg der Hausherren nicht, dagegen sprechen beide Eigentore, doch Tore sind Tore und wie sie zu und ewig singt der ISK: danke, dcrnke, danke Morgen, 1. Sept.: gegen Rattenberg -tandekamen, danach fragt am Meister- schaftsende keiner! St. Johann stützte sich einmal mehr auf Stopper Biegenzahn, Schramböck Walter, auf Wachl und Treichl Tabelle Landesliga l. IAC 2 2 0 0 7:3 4 2. RV Reutte 2 1 1 0 4:1 3 3. SV Fügen 2 1 1 0 5:4 3 4. SC Schwaz 2 1 1 0 4:3 3 5. SI( Imst 1 1 0 0 4:2 2 6. Wattens II 2 1 0 1 6:6 2 7. ISK 2 1 0 1 5:5 2 8. ESV Austria 2 0 2 0 2:2 2 9. SK St. Johann 2 1 0 1 5:6 2 10, 8V Kernaten 2 0 1 1 5:7 1 11. SV Hall 1 0 0 1 2:3 0 12. SV Rattenberg 2 0 0 2 3:6 0 13. SV Kirchbichl 2 0 0 2 2:6 0 Hall hatte spielfrei! Morgen, 1. September, 16 Uhr: RATTENBERG - KRAMSACH zu Gast Der Sportklub St. Johann empfängt in der dritten Meisterschaftsrunde den SV Rattenberg-Kramsach. Die Gäste sind noch punktelos und werden daher alles versuchen, den „Panorama"-Klub zu be- siegen. St. Johann wird nicht in stärk- ster Aufstellung spielen. Stopper Ble- genzahn ist niht dabei. Gerade deshalb, sollten St. Johanns Fnßbailanhänger tmcl alle Anhänger aus dem Bezirk -- wie beim ersten Heimspiel gegen Kirchbichl - die Elf anfeuern und so als Rückgrat für einen möglichen Er- folg fungieren. Anf die Mannschafts- stützen der Gäste, Ehrensberger, Ge- brüder Knoll, Mund und Mühlbacher, wird man besonderes Augenmerk legen müssen, will man er[olgreich sein! Mit folgendem Aufgebot ist zu rechnen: Schramböck Fischer Hanel Schramb. Schweiberl Adler Wacht Wagger Treichl. Gurschl. Jank Die weiteren Ergebnisse der Landes- liga: ESV Austria - Schwaz 1:1 (0:0). Kirchbichl - Reutte 0:3 (0:0), Kerna- ten - Fügen 3:3 (1:1), Imst - Wattens Il 4:2 (1:2), Rattenberg - IAC 2:4 (2:2). Die zweite Runde brachte gleich mit 29 Treffern einen neuen Rekord. Die Torschützenliste führt nun an: Heinz (Imst) und Wetscher (Fügen) mit je 3, vor Jank und Treichl (St. Johann), Nie-- derstätter (Wattens), Saxer (IAC), Engl und Ostermann (Kematen), Trenkwal- der (Reutte) und Hattenberger (Wat- tens) mit je 2 Treffern, 1 Tor Wagger. VOLL ERBLUHT! Vor einigen Jahren weilte Ober- förster Rudolf Fissel aus Hannover in Kltzbühel auf Sommerurlaub. Als aufmerksamen Beobachter entging ihm der exotische Strauch im Garten der Bäckerei Vittur nicht. Nach einigem Umfragen erhielt er die Auskunft, daß es sich hier um eine Vittoresia handle. Da dem Herrn Oberförster dieser Name unbekannt war (trotz seiner Vorbildung als Botaniker), kam er auch in unsere Redaktion und erbat sich Auskunft. Unser Zeitungsmann konnte ihm diese auch geben: „Herr Oberförster, wir wußten lange nicht, welchen Namen Blüte bzw. Strauch haben. Da faßte ein Bürger unserer Stadt, ein nie ver- legener und allseits profilierter, der Kaufmann und Gastwirt Carl Pla- ner 1 ner den Entschluß zur Namen gebung. Dabei kam er von der Botanik auf die Genealogie. Die Besitzerin des Hauses und des Gartens, somit auch des Strauches, führt den Vornamen R e s i und den Familiennamen Vit- tur. it- tur. Frei nach Planer: ‚Ja dann heißt diese schöne Blume Vittoresia', und der Taufakt war geschlossen!" Oberförster Fissel meldete sich wie- der: Er habe im Botanischen Institut der Gartenbauhochschule Hannover Blüte, Blatt und Zweigstengel vor- gelegt. Die Wissenschaft sagt von die- ser Vittoresia: „Sargents Hortensie Hjdrangea sargentiana, aus Mittelchina stam- mend. Und die Legende: Strauch bis zu 3 Meter Höhe. Blätter eiförmig länglich, 15 bis 25 Zentimeter breit, oberseits dunkelgrün, samtig behaart, unterseits rauh und grauweiß, un- gleichmäßig kerbig gesägt. \ 7 crtile Blü- ten, 12-20 Zentimeter, flach, hell- lila. Wenig zahlreiche sterile weiße Randblüten. Blütezeit Juli/August. Stark buschiger und verzweigter Strauch." Der Strauch wurde etwa 1953 von Gärtnermeister N i t s c h e gepflanzt. Nitsche gibt an, die Pflanze aus Hol- land bestellt zu haben. Er habe eine zweite Pflanze für seinen Hausgarten in der Jochberger Straße behalten, je- doch der „Jochberger Wind", der durch die Eisenbahnunterführung zog, ließ die Pflanze eingehen. Oberförster Fissel gibt an, in ganz Mitteleuropa keine solche Pflanze angetroffen zu haben und gibt der Kitzbüheler Art einen Seltenheitswert. Wer die Blüten und Blätter sehen will, soll in diesen Tagen den Garten der Bäckerei Vittur am Bäckenbühel besuchen. Es lohnt sich für jeden Blu- men- und Gartenfreund!
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