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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. August 1968 gute Ansätze dazu aus rein privater Initiative gibt, möge der neue Schlacht- hof der Metzgerei Nothegger in St. Jo- hann zeigen. Beim Umbau wurde ein getrennter Betäubungsraum für die Schlachtschweine gebaut. Die Schweine werden in diesem trockenen Raum mit den Elektrozangen betäubt und dann mit einem Laufkran durch Schwing- türen in den Abstechraum gebracht. Gewiß werden sich solche und noch weitere Ideen bei Umbauten und Neu- bauten von Schlachthäusern einführen. Wir Tierschutzorganisationen dürfen jedenfalls nie ermüden, alle nur mög- lichen Ideen zur Humanisierung der Tiertötungen zu erwägen, zu entwik- kein und durchzusetzen. Aber auch für die Tierschutzorganisationen ist zuzugeben, daß sie erst in den letzten Jahren fachlich und sachlich richtiger sich zu entwickeln scheinen. Unter den aktiven Tierschutzfunktionären nehmen immer mehr Tierärzte, Biologen, Rich- ter und Rechtsanwälte Sitz und Stimme ein. Denn nur mit wissenschaftlich ge- schulten und in der akademischen Praxis stehenden Mitarbeitern wird die Tierschutzidee weiter an Boden ge- winnen. Mit Dilletantismus und mit Gefühlsduselei kann man in dieser Welt keine Durchbrüche zu neuen und fortschrittlicheren Zielen erreichen. Unser Tierschutzverein in Kitzbühel hat allein mit der praktizierten Eutha- nasie im Rahmen seiner Tierambulanz einen ganz entscheidenden Einbruch in das bisher geübte Brauchtum des Umbringens von Hunden und Katzen erzielt. Wir Kitzbüheler Tierschützer kommen damit lediglich einer Pflicht zum Schutze der Hunde und Katzen, unserer lieben Freunde, vor den Qua- len der Todesangst, der Todesqual und schlicht gesagt, der Schande einer mo- dernen Gesellschaft nach. Wir halten dieses qualvolle Umbringen unserer Hunde und Katzen als eine Schande, und wir haben alles getan, um diese Schande möglichst auszulöschen. Es ist auch unsere Pflicht, die Bevölkerung so wahr zu unterrichten, so wahr diese Dinge sind. Jene Mitbürger, welche trotzdem noch dazu neigen, etwa das Erschlagen eines Hundes entschuldi- gend lächelnd zu bagatellisieren, weil mit so einem Hackerle so a Hün- derle glei hin is und nix spürt", sol- che Mitbürger werden zumindest offen auftretend weniger. Heute wirkt sich schon unsere systematische Jugend- arbeit mit der Tierschutzidee aus. Wir haben hunderten Jugendlichen in un- serer Tierambulanz die Euthanasie vor- geführt, wenn sie mit unrettbar ver- letzten Tieren zu uns kamen. Und wenn unser Verein nur deshalb ge- gründet worden wäre, um diese Eutha- nasie, die sanfte Einschläferung breit in die Masse zu praktizieren, so hätte unser Verein schon seine Daseins- berechtigung erfüllt. Fahnenweihe und Gründung der Heimkehrerkamerndschaft Westendorf Dorffest unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Josef Schenacher Westendorf im Allgäu bei den Namensvettern in Tirol Nach fünfjährigem engem Kontakt, mehreren Besuchen und Gegenbesuchen (wobei besonders der Besuch des Ge- meinderates am 16. und 17. September 1967 von Westendorf im Allgäu in We- stendorf, Tirol, zu erwähnen ist) wur- den beim heurigen Westendorfer Hei- matfest wiederum offizielle Gäste herz- lich begrüßt. Es waren dies der Land- rat-Stellvertreter S e i t z von Kaufbeu- ren, der Bürgermeister von Westen- dorf im Allgäu Josef S ing e r mit der starken Musikkapelle unter der Lei- tung von Kapellmeister Schorsch F 1 e s c h hut. Die Gäste aus dem All- gäu wurden am Samstag nachmittag mit Musikgrüßen empfangen und in die Gastquartiere der Musikkameraden geführt. Wenn man oft von Schwester- städten und Partnerschaftsorien liest und hört, in Westendorf war die Ver- schwisterung ausgenommen herzlich und einmütig. Das Dorffest, in dessen Mittel- punkt die Feier der Wiedergründung der Heimkehrerkameradschaft mit Fahnen- weihe stand, gab für die Erneuerung des Freundschaftsbundes einen herr- lichen Rahmen. Die Namensvetter aus dem Allgäu wurden bestens betreut, und es war erstaunlich, welche Kon- dition die Gäste nach den „aufreiben- den" Festzeltstunden am nächsten Tag noch erbrachten. Die Allgäuer Musik hatte nämlich die ehrenvolle Aufgabe, am Sonntag bei der Feldmesse am Hauptplatz die musikalische Umrah- mung zu geben, und sie entledigte sich dieser Aufgabe mit der Intonierung der deutschen Messe von Schubert glänzend. Auch beim Frühschoppen- konzert im Festzelt erzielten die musi- kalischen Darbietungen stürmischen Beifall. Der Abschied vom Tiroler We- stendorf dürfte auf beiden Seiten das eifrige Verlangen nach einem Wieder- sehen hervorgerufen haben. Nun ist ja wieder Westendorf in Tirol für einen Gegenbesuch dran. Die Gründungszeremonie und Fahnen- weihe war am Sonntag, 25. August 1968 von sehr gutem Wetter begünstigt. In einem sehr schön organisierten Auf- marsch zogen die Festgäste und Ver- eine auf den Dorfplatz, wo Geistl. Rat Pfarrer Heinrich T ha 1 er die Feld- messe zelebrierte. Bei seiner Predigt, die von den Kameraden mit beson- derem Ernst verfolgt wurde, zitierte der Pfarrherr auch ein eigenes Erlebnis aus der Kriegsgefangenschaft und wies darauf hin, daß es leichter ist, von Kameradschaft zu reden als diese zu halten. Bei der Fahnenweihe sah man viele Frauen im Korsettl. Die Fahnenpatin Anna Fuchs, Leandlbäuerin, die Spen- derin des Gründungsbandes Anna R ab 1 von der Stockermühle und die vielen Fahnenspenderinnen. Die Fahne ist ein Werk der Fabrik Gärtner in Mittersill. Auf grünem Tuch das Eiserne Kreuz; in den Ecken die Insignien der drei Waffengattungen und in der vierten Ecke das Kreuz. Im Revers, weiß-rot geteilt, das Wappen der Gemeinde We- stendorf mit dem hl. Nikolaus als Schutzpatron der Westendorfer Kirche, die nach Dr. Mayer als uralte Grün- dung Regensburger Bischöfe und nach Brixen die zweitälteste im Brixental ist. Nach der Fahnenweihe erfolgten kurze Ansprachen und zwar vom Vertreter des Tiroler Kameradschafts- bundes Karl L e i p e r t und vorn Landes- obmannstellvertreter und Bezirks- obmann Josef Oberhauser, Kitz- bühel. Der große „Kirchplatz" konnte diese vielen Besucher kaum fassen. Man tat der neuen Kameradschaft in Westen- dorf die hohe Ehre durch zahlreichen Besuch an. So wurde auch der Fest- zug in großer Gestaltung formiert. Die- ser setzte sich wie folgt zusammen: Gruppe: Musikkapelle Westendorf im Allgäu, Heimkehrerkameradschaft Westendorf, Schützenkompanie We- stendorf, e- stendorf, die Heimkehrerkamerad- schaften Brixen und Kundl,Krieger- kameradschaft Jochberg und Heim- kehrerkameradschaft F i e b e r b r u n n. Gruppe: Musikkapelle K i r c h- b e r g ‚die Heimkehrerkameradschaften Kitzbühel und Going, Veteranen- verein Wörgl-Kirchbichl, Kaiser- ägerbund und Heimkehrerkamerad- schaft Hopfgarten und die Heim- kehrerkameradschaften von M itt e r- sill und Brixlegg. Iii. Gruppe: Musikkapelle Brixen, die Heimkehrerkameradschaften von Schwoich und Kirchberg, der Krieger- und Soldatenbund N je der n- d o r f, die Heimkehrerkameradschaft Neukirchen, die Wildschönauer Veteranen, der Veteranenverein W a 1 c h- s e e, die Heimkehrerkameradschaft S c h w e n d t, die Fahnenabordnung der Freiwilligen Feuerwehr Westendorf und als Abschluß der Trachtenverein ‚Sturmkompanie Andreas Hofer", W e- st e n dorf. Während der Feldmesse fungierte die Schützenkompanie Westendorf unter
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