Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 - Kitzbüheer Anzeiger Samstag, 7. September 1968 um unsere Schule bestellt. Vergessen wir nicht, daß unser neues Schulgebäu- de nicht nur formschön ist, sondern sich auch funktionell außerordentlich gut bewährt hat und die Arbeit für Schüler und Lehrer wesentlich erleich- tert, ja zur Freude macht. Raumproble- me gibt es hei uns wenigstens vorläufig keine. Mit Genugtuung dürfen wir auch feststellen, daß es dem Idealismus der Lehrer. dem Verständnis und der Mit- arbeit der Eltern sowie der Aufgo- schlossenheit, dem Leistungswillen und der guten charakterlichen Haltung des weitaus überwiegenden Teiles unserer Schüler zu danken ist, daß sich unsere Schulgemeinschaft mehr und mehr fe- stigt. Das allein ist entscheidend und weist Angriffe auf die höhere Schule im allgemeinen und die von uns sehr wohl registrierten Versuche einer Diskrimi- nierung der Lehrer im besonderen in die Schranken. Wenn auch unser Gym- nasium noch als eine Insel des Frie- dens erscheint, so glaube ich, daß wir weder die große Ausnahme sind, noch daß es an Kräften in unserem Staate mangelt, die uns helfen werden, der Schwierigkeiten allmählich Herr zu werden und die Schule gegen schädi- gende Eingriffe von unberufener Seite abzuschirmen. Es gilt sehr wohl, die Zeichen der Zeit zu erkennen, positive Entwicklungen einzuleiten, Ueberholtes über Bord zu werfen, aber wir wehren uns dagegen, bedenkliche Modeerschei- nungen kritiklos oder aus Mangel an. Zivilcourage zu übernehmen und uns dem Diktat der Verantwortungslosigkeit zu unterwerfen. Mit Verständnis, Können, Herz, aber auch mit der notwendigen Konsequenz müßte auch in einer schwierigen Zeit zu erreichen sein, was wir uns als Ziel gesetzt haben: das Gymnasium als Hort einer Wertwelt, in der die Schüler ihr Wissen erwerben, mehren und sichern, in der durch Leistungsanspruch und Vorbild ihr Charakter geformt wird und die Zeit, die sie hier verbringen, zu einem bestimmenden und glücklichen Erlebnis wird. AUS UNSEREM SCHULLEBEN Die Schülerzahl ist von 263 am Ende des Schuljahres 1966-67 auf 311 am En- de dieses Schuljahres, also um rund 18 Prozent gestiegen. Auffällig ist das stetige Ansteigen der Zahl der Mäd- chen. Während im Jahre 1964 der An- teil der Mädchen noch 27 Prozent be- trug, steigerte sich ihr Anteil am Ende dieses Schuljahres auf 46 Prozent. Die Klassenzahl stieg von 11 auf 12. Neben der üblichen ärztlichen Unter- suchung zu Beginn des Schuljahres wurden die Schüler der 1. und 5. Klas- sen im Mai einer sehr eingehenden schulärztlichen Untersuchung unterzo- gen. Das Ergebnis war sehr befriedi- gend. Der Gesundheitszustand unserer Schüler ist gut, auch Haltungsschädenn, bleiben in erträglichen Grenzen. Epide- misch auftretende Erkrankungen haben in diesem Schuljahr Lehrer und Schü- ler verschont. Die im Verlauf des. Schuljahres vorgezeichneten Veranstal- tungen waren auf die ganze Schulzeit verteilt. Lan desschulinspektor Hofrat Dr. Herbert R ai n e r insoiziert--2 wiederholt den Unterricht, ebnso besuchten uns die Fachinspektoren. Die Schüler der Oberstufe, bgleitet von den Professoren Dr. IR i e dl, S c h o dl und Lang, erleb- ten regelmäßig Aufführungen des Lan- destheaters in Innsbruck. Die 6. Klasse besichtigte unter Führung von Profes- sor Till y einige Kunstausstellungen, davon eine in München, und hörte un- ter Führung von Prof. Sprenger ei- nige Konzerte. Die 2., 4. und 7. Klassen führten, wie seit vielen Jahren, auf der Steinberghütte im oberen Windau- tal ohne nennenswerte Zwischenfälle Skikurse durch. Leider waren wir heuer nicht sehr vom Wetter begünstigt. Die 7. Klasse beteiligte sich unter Führung von Frau Prof. D op p ii n g e r an der Wien-Woche der Aktion „Theater der Jugend". Die Aufnahmsprüfungen in die 1. Klasse legten im Juni 64 Schüler mit Erfolg ab. Die Zahl ist geringer als im Vorjahr. Wenn man bedenkt, daß eino der größten Volksschulen des Bezirks nicht einen einzigen Schüler zur Auf- nahmsprüfungen brachte, dann kann man bei uns keineswegs von einer Bil- dungsexplosion sprechen. Die Prozent,- zahl der Volksschüler, die an einer hö- heren Schule angemeldet wird, liegt in unserem Bezirk weit unter dem Lan- desdurchschnitt,vom Bundesdurchschnitt gar nicht zu sprechen. Von den außerschulischen Veranstal- tungen seien einige hervorgehoben. Der Schulchor und die Instrumentalisten unter Leitung von Prof. Sprenger so- wie Schüler der Unterstufe, die unter Leitung von Frau Prof. Dr. Riedl ein Hirtenspiel aufführten, gestalteten für die ganze Schulgemeinschaft eine stirn- mungsvolle Adventfeier, die zum ersten Male in der Aula abgehalten wurde. Einige Schüler beteiligten sich am Bezirksredewettbewerb und bewährten Der Schu1be1nn mit seiner Plage erinnert uns an Jugendtage. Wen packt da nicht Nervosität, weil's schließlich um die Zukunft geht. Die neuen Bücher, Hefte, Lehrer in jeder Klasse wird es schwerer. Der Schüler bangt: wird mir's gelingen ein gutes Zeugnis heimzubringen? Die Angst der Eltern ist nicht minder - und inder- und diesmal verstehn sie auch ihre Kinder. L. BORCH sich dabei gut. Sie belegten die er-. sten Plätze und gewannen schöne Prei- se. (1. Reinhold Schwarzenbacher. 2. Andreas Wörgötter, beide 7. Klasse.) Der St. Johanner Maturantenbail war wieder ein glänzender Abend und wird durch den festlichen und würdigen Rahmen sowie durch die Teilnahme der Spitzen der Behörden und der Jungakademiker immer mehr zu einem gesellschaftlichen Ereignis. Wie schon im Vorjahr, hielten sich. mehrere Professoren und ungefähr 50 Schüler eines dänischen Gymnasiums im Februar in St. Johann auf. Sie nah- men an einem Vormittag in verschie- denen Klassen am Unterricht teil, uni unsere Lehrmethoden kennenzulernen. Durch gemeinsame Skiveranstaltungen und einen lebhaften Diskussionsabend wurde die Verbindung zwischen unse- ren Schulen gefestigt. Die neue Bühne in der Aula bestand ihre Bewährungsprobe bei einer eng- lischsprachigen Aufführung des Vien- na's English Theatre, die mit Begei- sterung aufgenommen wurde. Die UNESCO-Ausstellung „Die Kunst der Schrift", die schon in Innsbruck großen Erfolg hatte, wurde in der 2. Junihälfte in der Aula gezeigt und brachte den Schülern wertvolle Ein- sichten. Die Maturanten wurden in einem feierlichen Festakt in der Aula vor der ganzen Schulgemeinschaft und den Spitzen der Behörde verabschiedet. Beim Talschaftssingen bewährte sich unser Schulchor und erntete reichen Beifall. In der letzten Schulwoche wurde für alle Schüler und Schülerinnen der An- stalt ein leichtathletischer Dreikampf durchgeführt, bei dem die Schüler zum Teil hervorragende Leistungen erziel- ten. Ein großes Schulturnfest auf un- serem eigenen Platz, von Prof. C o 1 o g- n a unter Assistenz der Professoren Dopplinger und Loidl organisiert, bot einen umfassenden Querschnitt durch die Leibeserziehung an unserem Gymnasium. Am 5. Juli wurde mit dem Schluß- gottesdienst, der Zeugnisverteilung und der Auszeichnung der Schüler mit sehr gutem Studienerfolg das Schuljahr ab- geschlossen. An dieser Stelle danke ich nochmals allen Freunden und Gönnern der Schu- le sowie den Behörden und Vorgesetz- ten für ihre Hilfe und Unterstützung besonders bei der Errichtung unseres prächtigen Schulgebäudes, das wir nun, schon drei Jahre mit Leben erfüllt haben. Mein besonderer Dank gilt allen Lehrern, die sich während dieses schweren Schul- jahres bis zur Erschöpfung eingesetzt haben. In meinen Dank sind auch alle Bediensteten der Schule für ihre treue Pflichterfüllung eingeschlossen. Walter Weihs, Direktor
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