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Seite 4 Rltzbüheler Anzeiger Samstag, 7. September 1968 Alpbach ernnanten H. 1-1. R an n in g e r sowie H. H. Karner. Von weltlicher Seite begrüßte der Bürgermeister vor allem den Ehrenbürger von Oberndorf Herrn Präsidenten Komm.-Rat Johann 0 b e r m o s e r, Nationalrat Paul Land-. mann, die Ehrenbürger und verdien- ten Persönlichkeiten der Gemeinde, den Gemeinderat, die Lehrerschaft, den, Bürgermeister von Großarl (der Hei- matgemeinde des Pfarrers) und Alt- bürgermeister K a p e 11 e r von Fieber- brunn, wo Pfarrer Dolimann durch vier Jahre als Kooperator tätig war, sowie verschiedene verdiente Persönlichkei- ten, die Vereine und die große Anzahl von Frauen in der schinen Heimat- tracht, die durch ihre geschlossene Teilnahme dem Fest eine besondere Note gegeben haben. Der Bürgermei- ster dankte weiters allen: die dazu bei- getragen haben, die Ernennung des Hochw. Herrn Dollmann zum Pfarrer von Oberndorf zu erwirken, und ver- sicherte dem neuen Pfarrherrn in allen Belangen die Unterstützung seitens der Gemeinde. Der besondere Dank des Bürgermeisters galt allen Oberndor- fern, die zum Gelingen des Festes bei- getragen haben, und die durch ihre selbstlose Mitarbeit immer wieder un- ter Beweis stellen, daß sie in den fried- losen Zeiten der gegenwärtigen weit- politischen Geschehnisse die Schönheit unserer Heimat und den Wert der Frei- heit der Persönlichkeit zu schätzen wis- sen und so der Gemeindeführung eine ersprießliche Arbeit erst ermöglichen, In allen darauffolgenden Ansprachen kamen die Glückwünsche der Gäste und die allgemeine Beliebtheit des neuen Pfarrers zum Ausdruck, der sei- nerseits zum Abschluß des Festes allen seinen innigsten Dank aussprach, die ihm in seinem bisherigen Leben zur Seite gestanden sind, von seiner Mutter über seine vorgesetzten Priester, sei- nen Mitarbeitern, der Gemeinde Obern- dorf und innerhalb dieser besonders Vizebürgermeisier Peter Wö r g a r t ne r, der als Obmann des Pfarrkirchenaus- schusses sich besonders in der pfarrer- losen Zeit in Oberndorf um die Belan- ge der Kirche größte Verdienste erwor- ben hat. Nach einem gemütlichen Beisammen- sein bildete den sinnvollen Abschluß dieses schönen Tages eine Abendmesse mit anschließender Weihe einer von; der Gemeinde Oberndorf im Vorraum der Kirche angebrachten Gedenktafel an den verstorbenen Pfarrer Karl Fö- dinger zum Jahrestag seines Todes (21. August 1967), während von den Bergeshöhen von der Oberndorfer Ju- gend Bergfeuer in Kreuzform entzün- det wurden, zur Ehre des neuen Seel- Es war beinahe schon selbstverständ- Spielen (ein leichter Federball war das „' lich, daß wir uns in einem Lokale Objekt) zu unterlassen, anderfalls der SJflflflflflfl beigbltg zu einem erfrischenden Trunke zusam- Hausverwalter einschreiten müßte. * S menfanden - und dies in einer wirk- Ich war darob ein wenig erstaunt A4 Wiedeesekeis u Nie— Seit einiger Zeit schon ist der Alltag wieder eingekehrt. Nur die Erinnerun- gen an die verflossene Ferienzeit sind übriggeblieben. Der Wettergott hatte es nicht allzu gut gemeint; doch waren uns immerhin acht sonnige Tage beschieden. Die an- dere Zeit war es eher kalt (4- 10 Grad). Ohne Regenschirm durfte man sich nicht zu weit hinauswagen. Zum Glück ist es in Kitzbühel durchwegs wind- still, weil dieser romantische Ort durch die umliegenden Berge vor den rauhen Winden geschützt ist und daher auch ist die Kälte nicht so spürbar. Trotz der miesen Witterung gab es in Kitzbühel keine Langeweile. Man muß es den Verantwortlichen dieses Städtchens überlassen: Sie se heuen keine Anstrengungen, um den Ferien- gästen ihren Aufenthalt so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Zweimal in der Woche gab die Stadt- musik auf dem Hauptplatz vor der Sparkasse ein öffentliches Konzert. Das Programm war sehr abwechslungs- reich und wurde jedesmal mit freneti- schem Beifall quittiert. Das Publikum war voll Begeisterung für diese wackere Phalanx. Nach dem Konzert zogen dann die Mannen in ihren bunten Ti- roler Trachten noch einmal durch die Straßen der Ortschaft - und in ihrem Gefolge das gesamte Publikum. Vor einem Gasthaus gab es gewöhnlich noch ein Ständchen, bevor die Musiker zu einem wohlverdienten Imbiß da- selbst einkehrten. - Die letzten un- entwegten Musikfreunde traten als- dann den Heimweg an. Dazu gehörte auch ich jedesmal. Überall hörte man noch munteres Geplauder, in allen möglichen Dialek- ten und Sprachen. Viele Bekanntschaf- ten wurden so angeknüpft; irgendwo hatte man sich schon begegnet, oder ein paar Worte miteinander aus- getauscht. sorgers und als Symbol eines christ- Jedenfalls drückte er sich in diesem lichen Landes. Sinne aus, als er uns nahelegte, das Hallo! wurde ich da auf einmal an- geredet. Vor mir stand In Tiroler Tracht ein mir zulächelnder Herr. „Kennen Sie mich nicht mehr. Wir haben doch erst vorgestern auf dem Hauptbahnhof miteinander geredet." In der Tat. Ein sehr freundlicher Herr hatte mir daselbst alle möglichen Aus- künfte gegeben, und anschließend hat- ten wir uns noch eine geraume Zeit unterhalten. „Sie sind also der Herr vom Bahnhof." Ja, ja, jetzt kann ich mich entsinnen. „Aber da trugen Sie nicht die Tracht von heute abend", sagte ich entschuldigend. 'ich gemütlichen Atmosphäre. Die Zun- gen brauchten sich nicht erst zu lösen. Für wahr! Es gab Gesprächsstoff zur Genüge. Man unterhielt sich über die- ses und jenes. Ich merkte es meinem Gesprächspartner an, wie sehr er be- müht war, mich über alles einzuwei- hen, was seine Heimat, seine Berge, samt ihren Bewohnern alles zu bieten vermochten. Er wußte wirklich zu be- geistern - und auch zu überzeugen. Wie mußte er doch seine Berge lieben. „Morgen fahre ich geschäftlich fort, und dann will ich noch für ein paar Tage zur Erholung zu meiner Tochter fahren." Wir traten gemeinsam den Heimweg an. Mein neuer Freund ließ es sich nicht nehmen, mich bis zu meiner Wohnung zu begleiten. - Noch ein warmer Händedruck, und wir trennten uns voneinander. Einen Tag vor meiner Heimreise fand ich in meinem Briefkasten eine Ansichtskarte mit einem schönen Gruß von einem Seestrand aus der näheren Umgebung. - Sie war von meinem Freund aus Kitzbühel. Wirklich ein netter Mensch. Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt für seine edle Geste. Auch andere liebe Menschen waren in Kitzbühel zu finden. Sie alle zeigten sich hilfsbereit und aufgeschlossen. - Ja, es hat uns in diesem Ort gefallen. Wir denken noch öfter dorthin zurück- zukehren. Einmal nur hat's etwas Schwierig- keiten gegeben. - Dazu aber erst eine Erklärung: In Kitzbühel ist wohl für Unterhaltung sowie auch für viele Sportmöglichkeiten bestens gesorgt. Auch Wanderpfade und -wege gibt es für alle Schwierigkeitsgrade. Doch gibt es im ganzen Ort keinen Spielplatz, wo sich die Kinder nach Belieben austum- mein können. - Schade! Auf dem Grundstück wo wir eine Wohnung belegten, befand sich ein großer Hof, wo übrigens 40 PKW ab- gestellt werden konnten. Dieser Park- platz war am Tage nicht viel besetzt, und so dachten wir, die Kinder könn- ten sich hier etwas tummeln. Dies unter Aufsicht der Familienangehöri- gen. Dem war aber nicht so. In dem über 50 Wohnungen fassenden Gebäude- komplex saß hoch oben auf dem Bal- kon im vierten Stock ein älterer Herr, der sehr besorgt war um die Ruhe seiner Mitbewohner.
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