Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. September 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 - wurde doch in jedem Bereich von Hotels und Pensionen mit solch harm- losen Dingen gespielt. Auf der Haus- ordnung, die in solchen Gebäuden ge- wöhnlich hängt und für welche ich mich etwas interessierte, fand sich je- doch kein einziger Passus, der das Spielen im Hof untersagt. Nun wollte es das Unglück, daß man während der folgenden Tage wegen der miesen Witterung keinen längeren Ausgang wagen durfte. - Und so wurde dann wieder im Hof gespielt. Allerdings ganz vorsichtig. Ohne zu lärmen und ohne irgend jemanden zu stören. - Ich selbst gehörte nämlich zu dem kleinen Sportverein. - Doch auf einmal war's geschehen. Vor uns stand - ganz plötzlich - der alte Herr (er war sehr böse) mit dem Herrn Verwalter. Letzterer bat uns ganz höflich das Spielen einzustellen. Es geschah auf Drängen des Ersteren, man hatte es ihm gut angemerkt. Ein paar Tage nach diesem Vorfall war der alte Herr abwesend. Der Auf- sichtsposten war nicht besetzt. Von hoch oben waren nur die monotonen Schläge der Kuckucksuhr zu hören. Und unten im Hof - wurde wieder gespielt. Kinder tummelten sich ganz frei umher, ohne Beanstandung von irgend einer Seite. Die ganze Haus- gemeinde war wie eine einzige Familie. BERGUNFALL im Kaisergebirge: Der Student Dieter Wimmer aus Wien stürzte beim normalen Abstieg von der, Gru t t enhütte beim sogenannten Klamml unglücklich, rutschte mehrere Meter: auf einem Steilhang ab und fiel dann über einen Felsvorsprung. Der junge Bergsteiger erlitt bei diesem Absturz schwere Verletzungen. Er wurde vorn Wirt der Gaudeamushütte und einigen Bergkameraden geborgen und mit dem Hubschrauber der Flugrettung Salz- burg in das dotige Unfallkranken- haus gebracht. BRAND im Windautal: Im Windau- tal in der Schweiberl-Asthütte, Besit- zer Andreas Steindl, Westendorf, brach aus bisher nicht eindeutig geklärter Ursache ein Brand aus, der sich rasch auf das ganze Objekt ausdehnte. Das Almwirtschaftsgebäude mit den Stal- lungen, Einrichtungsgegenständen und die Heueinlage wurden vernichtet. Der Einsatz der Feuerwehr war mit Rück- sicht auf die Höhenlage der Hütte nicht möglich. Die Hütte war unbewohnt wurde aber öfters von Holzarbeitern und Bergwanderern benützt. Der Brand- schaden ist durch Versicherung nicht gedeckt. Ermittlungen über die Brand- ursache wurden eingeleitet. überall wurden freundliche Worte aus- getauscht. Es gab Rücksicht - und auch Nachsicht. Mir schien, als ob sich die Hausbewohner jetzt freier fühlten. Sogar die Gardinen durften für einmal beiseite geschoben werden - war doch der Beobachtungsposten nicht mehr besetzt. - Und es wurde immer weiter gespielt. Dies schien aber auch niemanden, so- gar nicht den Herrn Verwalter zu stören, da er immer unser freundliches .‚Grüß Gott" erwiderte. Bei seiner Rückkehr bekam der be- sorgte Herr zu Ohren, daß man sich nicht an die gegebenen Anordnungen gehalten hatte. Dem Herrn Verwalter soll er Wortbrüchigkeit vorgeworfen haben. Sein Groll aber galt vor allem diesem Luxemburger, der es wagte, seine Anordnungen nicht zu befolgen. - Ein Mitbewohner meinte, es sei mal gut, daß einer gekommen sei, der sich nicht dem Willen des Herrn X gebeugt hätte. Nun bin ich manchmal noch am Überlegen, ob der alte Herr mir wirk- lich noch grollt, oder ob er zur Ein- sicht gelangt ist, daß man mit etwas Nachsicht mit jedem gut Freund sein kann. Auf Wiedersehen in Kitzbühel. J. P. Kirsch, Luxemburg ffl:IiI ARBEITSUNFALL in Kitzbühel. Der Brunnenbohrer Ludwig Topil aus Wien, der im Auftrag der Transalpinen Oel- ie' tung mit Brunnenbohrungen in Gund- habing bei Kitzbühel beschäftigt war, erlitt durch unglückliche Umstände bei Arbeiten bei einem Bohrkran eine schwere Fußverletzung; ein Winden- antrieb geriet in Bewegung und trennte dem Facharbeiter zwei Zehen des rech- ten Fußes ab. ARBEITSUNFALL in Kitzbühel. Der Elektriker Franz Gosch aus Kitzbühel war am Sonntag, 1. September mit Ab- brucharbeiten beim Farberhaus ‚Im Gries" beschäftigt. Er wollte sich altes Bauholz beschaffen, brach am Dach- boden im morschen Gebälk durch und stürzte im alten Bauwerk ungefähr 6 Meter ab. Wie durch ein Wunder kam Co sch mit mittelschweren Verletzungen davon. Er wurde ins Kitzbüheler Kran- kenhaus eingeliefert. O SCHWERER VERKEHRSUNFALL in der Kelchsau: Im Ortsgebiet der Land- gemeinde Kelchsau wurde derFußgän- gar Peter Fuchs (Forstarbeiter in der Kelchsau) von einem Pkw erfaßt, zu- erst gegen die Windschutzscheibe des Wagens und dann mit voller Wucht' auf die Fahrbahn geschleudert. Der Fußgänger erlitt schwere Kopfverlet- zungen (V erdacht auf Schädelbasis- bruch) und wurde ins Wörgler Kran- kenhaus eingeliefert. Der Lenker des' Personenkraftwagens, ein Senner aus ilontgarten, dürfie zu weit auf die lin- ke Fahrbahnseite geraten sein und da-.w mit den Unfall mitverschuldet haben. TÖlLIFER VERKEHRSUNFALL in Kitzbühel: Der Rentner Josef Mühl- bacher vulgo.,Schweinester" (67) betrat in den späten Abendstunden bei der Einmündung des Bichlnweges in die Paß-Thurn-Bundesstraße die Fahrbähn. Er wollte auf dieser an sich übersieht- liehen Straßenstelle (ohne auf den Ver- kehr zu achten) die Fahrbahn über- queren. Für den Fahrzeuglenker Vin- zenz Hintzen (ein deutscher Sommer- gast) dürfte das Verhalten des Ilent- ners offenbar zu überraschend und nicht vorausse'bar gewesen sein. Mühl- bacher wurde vorn Pkw des Sommer- gastes erfaßt, auf die Motorhaube und dann durch die Windschutzscheibe in das Innere des Wagens geworfen. Der Pkw--Lenker fuhr in dieser Lage noch 50 Meter weiter. Josef Mühlbacher er- litt hei diesem Anprall mehrere Kno- chenbrüche und Schädeiverletzungen und starb kurz nach Einlieferung in das Krankenhaus Kitzbühel. Der Fahr- zeugienker und die übrigen Wagen- insassen blieben unverletzt. Der Rentner Josef Mühlbacher war ein Original im Leben des Trachten- vereins Kitzbühel. Er war in der Bad- haussiedlung gewesen, um dort die Trachtenvereinsmitglieder für die Fahrt am Sonntag nach Wattens einzuberufen. TÖDL. BERGUNFALL in Kirchberg: Die Sennerin auf der Hagleralm Mar- garethe Pöll (62) aus Westendorf türz- te am Sonntag, 1. September im Alpen- gebiet Brechhorn auf einer Steinhalde ungefähr 100 Meter ab und blieb mit Ich ensgefähriichen Verletzungen liegen. Die eingeleitete Suchaktion nach der abgängigen Sennerin, die allein unter- wegs war, blieb zunächst erfolglos, Erst am Montag gegen 18.30 Uhr fand eine Gend.-Patroulle des Postens Kirch- berg die bewußtlose Sennerin auf der Steinhalde auf. Margarethe Pöll war nicht mehr vernehmungsfähig und starb noch während der Bergung. ARREITSUNFALL in Kitzbühel: Der Viehhändler Josef Nothegger vulgo Ha- bach-Sepp aus Kitzbühel erlitt bei ei- nem Traktorunfall schwere Verletzun- gen. Bei einer Querfahrt am Lutzen- berg löste sich von der Zugmaschine das talseitige Gitterrad. Das Fahrzeug überschlug sich mehrmals und der Len- her konnte nicht mehr rechtzeitig vorn Traktor abspringen. Mit mehreren Fdp- penbrüchen und einer schweren Bauch.. verletzung wurde Nothegger in das Krankenhaus Kitzbühel eingeliefert.
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