Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. September 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 ben einer Singschule, in der eine musi- kalische Grundausbildung vermittelt wird, werden Klavier, Violoncello, Vio- line, Akkordeon, Gitarre, Blöckflöte, Mundharmonika und Blasinstrumente unterrichtet. Die Bezahlung erfolgt monatlich und beträgt für die Bewohner der Markt- gemeinde St. Johann 100 Schilling, für Schüler aus den Nachbargemeinden 150 Schilling pro Monat. In einigen Fä- chern besteht die Möglichkeit eines Gruppenunterrichts, wofür 60 Schilling monatlich zu zahlen sind. Für Schüler. die Instrumentalunterricht besuchen, ist FUSSBALL ST. JOHANN Vom Landesligaspiel gegen SV Rat- tenberg berichtet Werner Mitterer Daß auch in vielen Verteidigern un- entdeckte „Stürmertalente" stecken, dies bestätigt der bisherige Herbstdurchgang der Landesliga klarer denn je. Auf nicht weniger als fünf Eigentore brachten es Tirols Abwehrspieler bisher . . . eins davon besiegelte vergangenen Sonntag Rattenbergs dritte Niederlage der Sai- son, die 2:1-,,Tragödie" gegen St. Jo- hann. Es war ein Prachttor, ein Goal, wie man es von „Panoramas" Stürmern selten sieht! Gut, St. Johann siegte, bereicherte sein Punktekonto und rück- te in der Tabelle auf den sechsten Platz vor. Ueberzeugend jedoch war dieser 2-Punkte-Erfolg keineswegs. Ueber 400 Zuschauer (Rekord der lau- fenden Meisterschaft) pilgerten ins Panorama und freuten sich auf ein gutes Match. - Was sich dann allerdings den St. Johanner Fußball- freunden offenbarte, war eine Herde von „blinden" Schafen auf der Suche nach dem Hirten. So konzeptlos umherirren sah man St. Johanns Kicker lange nicht mehr. Daß der „Herdentreiber" (Eisen- stöck) dann doch gefunden wurde und in seinen Auswechsei- und Umstellungs- aktionen gute Hand bewies, brachte eine kaum mehr erwartete Steigerung (2. Halbzeit) der Elf. Das Wechseln der beiden Außenbacks Schramböck und Fischer bereits in der ersten Hälfte und der Einsatz von Mariacher (Kampfgeist und gutes Zuspiel) nach der Pause, nicht zuletzt aber die schon sprichwört- lich gute Kondition, Gurschlers glück- licher Einsatz bei seinem Kopfballtor (1:1) und das erwähnte Eigentor (von Wachl gefördert und von Knoll voll- streckt) sicherten schließlich den knap- pen Sieg. Torfolge: 0:1 (Hechenblaikner), 1:1 (Gurschler) und 2:1 (Knoll). Rattenberg spielte nach Seitenwech- sel enttäuschend, vergab eine tausend- prozentige Torchance. Andererseits hat- ten die Gäste in Hanel und Schramböck die Ausbildung in Singen und Musik-, lehre unentgeltlich. Schüler, die nur die Singschule besuchen wollen, haben ein monatliches Schulgeld von 30 Schil- ling zu entrichten. Geschwistern wird weitgehende Schulgeldermäßigung ge- währt, ebenso kann für begabte Kinder minderbemittelter Eltern um Herab- setzung der Gebühren angesucht werden. Der Unterricht findet im Gebäude der Hauptschule St. Johann statt. Einschreibungen: 9. bis 11. September in der Zeit von 15 bis 19 Uhr in der Hauptschule St. Johann. Knoll (Rattenberg) St. Johanns neuer „Goalgetter" Morgen, 8. Sept.: SK Imst zu Gast W. starke Gegenspieler, die ihren blitz- schnellen Flügelstürmern keine Score- möglichkeit gönnten. Eine nicht gerade bravouröse Schieds- richterleistung hatte auch maßgeblichen Anteil am zerfahrenen Spiel. Elfmeter. - entscheidungen dürften SR Neurauther schwerfallen, und wenn sie noch so klar sind. 450 Zuschauer sahen ein ein- deutiges Hands. Nicht nur optisch, auch akustisch war dieses Strafraum-Hand vernehmbar. Trotz dieser Fehlentscheidung: auch die zweite Hälfte überzeugte St. Jo- hanns Fans nicht restlos - außer Hand, Schramböck W., Mariacher und ev. Ad- ler erreichte kaum einer seine Stand- ardform -‚ gegen Imst wird man besser sein müssen, sonst könnte ein Heim- spiel erstmals danebengehen. Tabelle der Landesliga 1. Innsbr. AC 3 3 0 0 11:3 6 2. SC Schwaz 3 2 1 0 8:3 5 3. SV Reutte 3 1 2 0 4:1 4 4. ESV Austria 3 1 2 0 6:4 4 5. SV Fügen 3 1 2 0 7:6 4 0. St. Johann 3 2 0 1 7:7 4 SK Imst 2 1 1 0 6:4 3 Innsbr. SK 3 1 1 1 5:5 3 9. Wattens II 2 1 0 1 6:6 2 10. Kematen 3 0 1 2 5:11 1 11. SV Hall 2 0 0 2 4:7 0 12. Rattenberg 3 0 0 3 4:8 0 13. Kirchbichl 3 0 0 3 2:10 0 Wattens II hatte spielfrei Morgen, 8. September, 16 Uhr HEIMSPIEL GEGEN SK IMST Der Sportklub Imst trotzte vergangenes Wochenende dem heiinstarken SV Fü- gen ein Unentschieden ab. Eine gute Empfehlung für St. Johanns nächsten Gegner. Die Oberländer lauern am 7 Tabellenplatz hinter St. Johann und würden bei einem Sieg „Panoramas" Grünhosen in der Tabelle überholen. An- dererseits kann St. Johann bei einem Erfolg eine kleine Sensation (als Auf- steiger) vollbringen und weiter zur Ta- bellenspitze aufrücken. Jeder Ausgang dieses Matches ist möglich. Am besten, wieder hingehen und selbst erleben! Das Einklatschen der letzten Viertel- stunde, der berühmten Rapid-Viertel- stunde, sollte zur Dauereinführung wer- den. Erwin Holzer (ein St. Johanner Fußballexperte) klatschte in die Hände, 400 taten daselbe und prompt folgte Gurschlers Ausgleichstor. Also gegen Imst wieder: das heimische Publikum, der „12. Feldspieler"! Die weiteren Ergebnisse der letzten Runde: Innsbrucker AC - SV Kema- ten 4:0 (0:0), SV Hall - ESV Austria 2:4 (2:2), SV Fügen - SK Imst 2:2 (:1), SC Schwaz SV Kirchbiehl 4:0 (1:0), SV Reutte - Innsbrucker SK 0:0. Die dritte Runde mit 21 Treffern brachte Klaus Wetscher (Fügen) mit insgesamt 5 Toren in der Torschützen- liste in Führung. Jank und Treichl mit je 2 Goals rangieren im Mittelfeld. \STag- ger und Gurschler scheinen mit je 1 Tor auf. Fußballdrama in Kirchberg KIRCHBERG 1 - THAUR 1 1:2 (0:1) Vorspiel: Kirchb. Res. - Brixen Res. 4:0 Daß es in diesem zweiten Heimspiel nicht zu einem handfesten Skandal kam, war ausschließlich der energi-. sehen Besonnenheit der Kirchberger Klubleitung zu verdanken, die das durch eine inferiore Schiedsrichterlei- stung provozierte Publikum in Zaum zu halten vermochte. Durch das Nicht- erscheinen des offiziellen Schiedsrich- ters einigte man sich auf einen Thau- rer Funktionär namens Proxauf als Spielleiter. Was dieser „Unparteiische" in der Folge zum Besten gab, hatte wahrhaftigen Seltenheitswert: Drei of- fensichtliche Strafraumhands der Thau- rer wurden total ignoriert, ein Tor der Heimischen wegen ‚Abseits" (obwohl der Ball vom Gegner kam) aberkannt, ein zum zweiten Gästetor führendes, klares Abseits einfach übersehen, und dies, obwohl der aufmerksame Linien- richter sofort und deutlich sichtbar anzeigte, und zum Drüberstreuen kam noch eine drollige Einlage: Als ein Thaurer Spieler den Outball zum Ein- wurf an einen seiner Teamkameraden weitergab, erkannte der Referee auf „foul" und - ließ Kirchberg einwerfen. So hatte das vielgeprüfte Publikum wenigstens einmal etwas zu lachen! Trotz der Benachteiligungen lieferte die Heimmannschaft einen aufopfern- den Kampf und war den Gästen zu- mindest ebenbürtig. Nur ein Mann ver- lor die Nerven und erntete dafür auch prompt einen Feldverweis. Das sport- liche Niveau der Begegnung hatte zwangsläufig unter den aufgezeigten Umständen ziemlich zu leiden. Dies Ist wohl immer das Bedauerlichste an sol- chen Fehlleistungen. H. J. Moser
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