Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. September 1968 Kitzbüheler Anzeigel, Seite 9 Was vor dem ersten Weltkrieg Bil- gerischule genannt wurde, ist in Kitz- bühel itz- bühel ersonnen worden. Sie hatte für ihre Zeit eine überragende Bedeutung." Luther verbreitete als „Bllgeri-Ver-- treter" diese Schule 1910/11 auch im norddeutschen Mittelgebirge, und als er 1912 vorn Siebenbürgischen Karpathen- Skiverein gerufen wurde, um dorthin den modernen Skilauf zu verpflanzen, unterrichtete er in der Art, nach der Schule, die auf der Hinterbräuleit in Kitzbühel entwickelt wurde! Die alte Skizeit war Kitzbühels große Pionier- zeit, Luther bezeichnete sie .‚unvergeli- lich für alle, die sie miterlebten". Im Jahre 1955 erschien die Festschrift „50 Jahre Kitzbüheler Skiklub". Sie wurde auf Ersuchen der damaligen Klubführung, Obmann Karl Koller, Stellvertreter Ernst Reisch und Leo-- pold Pischl, von Cari I. Luther ver- faßt. Diese Festschrift ist eine Fund- grube für alle, die für eine Ski- geschichte Interesse haben. Carl I. Luthers Wirken für den Ski- lauf und den damit verbundenen Auf- stieg Kitzbühels als weltberühmter Wintersportort ist besonders von dem vor zwei Jahren verstorbenen Alt- bürgermeister Ernst Reisch gewürdigt worden. Immer wieder lud er ihn zu sich ins Sporthotel oder ins Hinter- bräu ein. Bei diesen gelegentlichen Besuchen bis in die jungen sechziger Jahre hinein war er stets der Mittel- punkt der alten Kitzbüheler Skigarde. Er war ein guter Gesellschafter, spielte die Gitarre und sang Lieder. Als im Winter 1908/09 von Willi Rickmer- Rickmers (t 15. Juni 1965, ebenfalls in München) der originellste Skiklub der Alpen mit dem Namen „Ski-Schla- raffia der Alten Kitze" (Old Kids) ins Leben gerufen wurde, stimmte Luther auch in dessen frenetische Kriegs- gesänge ein. In den letzten Jahren wurde es in Kitzbühel ruhig um Carl I. Luther. Immer mehr gingen ihm aus der alten Garde im Tode voraus. Das Gedächtnis an ihn zu pflegen, ist jedoch Kit-'bühels heilige Pflicht! Umfangreiches Arbetsprojvrnm der biuerhchen Jugend im Bezirk gitzbühel Ein Bezirksschießwettbewerb in Hopf- garten bildete den Auftakt für ein um- fangreiches Arbeitsprogramm der Jung- bauernschaft des Bezirks Kitzbühel. Ueber 60 Mädchen und Burschen stell- ten ihre Treffsicherheit unter Beweis und bemühten sich, das Limit für ein Leistungsabzeichen zu erreichen. Gold: Anton Landmann, Jochberg, 138 Ringe; Stephan Foidl, Fieberbrunn, 133; Simon Walti, Kitzbühel, 131; Anton Grander, Kirchdorf, 128. Silber: Thomas Sammer, St. Johann, 124 Ringe; Georg Bachler, Jochberg, 123; Walter Oberhauser, Kitzbühel, 123; Sebastian Bachler, Jochberg, 121; An- ton Oberhauser, Kitzbühel, 120; Josef Niederstrafler, St. Johann, 116; Simon Ehammer, Hopfgarten, 115; Schroll Jo- sf, Hopfgarten, 114; Jakob Waltlsteiner, Hapfgarten, 114; Jakob Filzer, Kitzbü- hel. 113; Johann Koidl, Kitzbühel, 112; Stephan Bachler, Fieberbrunn, 112; Lai- rninger Leonhard. Brixen i. Th., 111; Mathias Landmann, Jochberg, 111; Ma- ria Walti, Kitzbühel. 110; Alois Hechen- berger, Jochberg, 110. Eronce: Gottfried Schwaiger, Fieber- brunn, 105 Ringe; Alfred Stöckl, Brixen, 104; Johann Müller, St. Ulrich, 104; Ma- ria Schwabl, Beith, 102; Josef Millinger, St. Ulrich, 102; Johann Rottensteiner, Jochberg, 97; Anna Hauser, Reith, 96; Michael Waltl, Fieberbrunn, 92; Martin Taxacher, Fieberbrunn, 92; Josef Bach- ler, Jochberg, 92; Georg Köck, Reith; 90; Foidl Johann, Fieberbrunn, 89; Alols Am Samstag, 31. August 1068 ver- anstaltete der gemischte Kolpingchor Kitzbühel sein zweites Konzert in der „Tenne". Dieser Abend war vom Aus- schuß unter Obmann Max K r aus e umsichtig vorbereitet worden, wies sehr guten Besuch auf und wurde ein voller Erfolg. Es war das erste „Sommerkonzert" des Chores, der bis- her stets den Sommer über Ferien gemacht hatte, die Mitglieder des Cho- res aber waren auch diesmal 'mit gro- ßer Ambition bei der Sache und er- möglichten dadurch den Erfolg des Konzerts. Das Programm war im Gegensatz zum vorjährigen Liederabend in der „Tenne" sehr ernst und war eher einem Konzertsaal angemessen. Das Publikum zollte aber auch dem ernsten ersten Programmteil volle Anerken- nung. Das Liedgut dieses ersten Teils war durchwegs wertvoll, die Chorsätze waren -- „Geläut zu Speyer", „August", nach einem Gedicht von Alfons Pet- zoid - sehr schwierig, doch wurden gerade diese Lieder sehr sauber dar- geboten. Einziger kleiner Minuspunkt war „Wenn wir hinausziehn . . ." von Baldessari Donati. Wohltuend wurde vom Publikum vermerkt, daß auch tschechische Komponisten im Pro- gramm aufschienen. „Die Klage des Leibeigenen" wurde zum Hymnus für Menschenrecht und Menschenwürde, die auch in unserer Zeit mit Füßen getreten werden. Nach der Pause folgte eingangs der musikalische Höhepunkt des Abends, der Chor „Die Himmel erzählen" aus dem Oratorium „Die Schöpfung" von Joseph Haydn, dann der „Chor der Landleute" und zum Abschluß der Walzer „G'schichten aus dem Wiener- wald", als Zugabe der Walzer „Rosen aus dem Süden". Aufschnaiter, Aurach, 88; Siegfried Bachler, Jochberg, 87; Sebastian Ober- hauser, Jochberg, 84; Anna Schmid, Kirchdorf, 83. Als nächste Veranstaltung findet am 8. September auf dem Kitzbüheler Horn das Landjugendtreffen statt. Eine Quiz- veranstaltung für das Gebiet „Brixen-) tal" und ein Traktorgeschicklichkeits- fahren mit Fahrzeugweihe im Gebiet „Kitzbühel" stehen als nächstes auf dem Programm. Eine Reihe von interessanten Lehr- fahrten und die Vorbereitungen für die örtlichen Erntedankfeste sowie die Vorbereitungen für die Durchführung von Dorf bildungswochen bilden die Hauptaufgaben der bäuerlichen Jugend bis zur Durchführung der Bezirks -1 herbstkonferenz, bei der dann wieder- um das Arbeitsprogramm für die Win- termonate festgelegt wird. Beim Chor konnte man deutlich eine Verinnerlichung des musikalischen Empfindens und stärkere Dynamik, größere Differenziertheit und größere Routine feststellen. Der Chor, der durchwegs aus Laien besteht, ist in den von Chormeister Hugo Bonatti gesteckten Rahmen hineingewachsen, ohne daß Abstriche oder eine tiber- forderung zu bemerken wären. Die Probe eines vollen Konzertprogramms mitten in der Saison ist eine achtens- werte Leistung. Bei der Beurteilung des Chores darf nicht übersehen wer- den, daß einige Ausfälle durch Krank- heit und die begrenzte Verwendbar- keit des Raumes für Konzerte dieser Art ein schweres Handicap darstell- ten, das freilich beinahe völlig über- wunden wurde. Erstmals wurden bei zwei Chören Solisten eingesetzt, die sich ihrer Aufgabe gut entledigten. Routinierter Begleiter am Klavier war wieder Walter Swoboda, dessen An- schlag verbessert erschien, wie auch der Ton fülliger war. Die Aufstellung ermöglichte wenig Kontakt des Chores zum Klavier, diese Schwierigkeit wurde vom Dirigenten, dem Pianisten und dem Chor ohne eine einzige Probe im Veranstaltungslokal gemeistert. Besonderen Dank für die Durchfüh- rung und Vorbereitung des Abends verdienen der umsichtige Obmann Max Krause, Chormeister Hugo Bonatti und der Pianist Walter Swohoda. Möge die- ses Konzert nicht das letzte in diesem Jahr gewesen sein. Den ausgedehnten fröhlichen Schluß- punkt unter die gelungene Veranstal- tung, die von Fremdengästen wie Ein- heimischen freundlich aufgenommen wurde, setzten die „Lustigen Kitzbüh- 1er" mit zündenden Tanzweisen. -nb- 11. Konzert des Kolpingchores in der,-3„Tenne,"
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