Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 21. September 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Hurra und Jippie endet der erste der, drei wilden Tage. Das heißt, jetzt beginnt es erst rich- tig. Es wird gefeiert. Die Toten sind inzwischen auch wieder munter ge- worden und löschen ihren Durst in ei- ner der zahlreichen Bars. Und wie ge- feiert wira, iann man daraus ersehen, daß für die Zeit der „Wagon Days4' außer dem hiesigen Sheriff mit seinem Hilfssheriff noch zwölf Hilfssheriffs aus der weiteren Umgebung und 18 Polizisten der State Police für Ord- nung sorgen. Nicht schlecht für ein Städtchen dieser Größe. So bekommen auch die Gefängnisse von Ketchum und dem benachbarten Hailey im Durch- schnitt 20 bis 30 unfreiwillige Gäste. Am Samstag, wieder bei strahlendem Sonnenschein folgt eine lange Prozes- sion von Plachenwagen, Fallenstellern, eine Gruppe Kavalleriereiter in ihren bekannten blauen Uniformen und al- ten von Ochsen oder Pferden gezoge- nen Gespannen. Besondere Aufmerk- samkeit verdient ein Gespann von fünf schweren zusammengekuppelten Pla- chenwagen, das von 16 Pferden, paar- weise, gezogen wird. Als in der zwei- ten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den Bergen von Idaho Silber gefunden wur- de, versorgte dieser Wagenzug die An- siedlungen der Minenarbeiter mit Pro- viant und Haushaltsgeräten und brach- te auf der Rückreise das Silber und Nachrichten an die Angehörigen mit. Die Strecke, besonders gefährlich im tiefen und strengen Winter von Idaho, betrug etwa 200 Meilen zwischen der. Stadt Blackfoot und den Silberminen Bonanza und Custer, wobei auch ein steiler Paß überquert werden mußte. Am Sonntag folgt eine eindrucksvolle Parade von Autoveteranen und das Fest schließt mit einer Ausstellung an- tiker Gewehre und Revolver. Wäh- rend der nächsten paar Tage wird man noch über die eine oder andere Episode lachen, aber dann wird es wieder ru- hig bis nächsten Sommer, wenn es heißt: „Wagon Days 1969". Fährt man von Ketchum noch ein paar Minuten weiter nach Norden, kommt man in das idyllisch zwischen Hügeln eingebettete Sun Valley. Hier wird im Sommer an allen Ecken und Enden gebaut. Fast jede Woche ent- steht ein neues Apartmenthaus oder ein Bungalow. Eine Woche Urlaub hier ist fast zu kurz, will man überall mit- machen und alle Sportanlagen benüt- zen. Der Eislaufplatz ist täglich ge- öffnet, Tennisplätze, 3 Schwimmbäder, natürlich geheizt, laden zum Besuch ein. Fischen und Reiten sind besonders beliebt. Außerdeim gibt es einen sehr gepflegten Golfplatz, Unterricht im Tontaubenschießen, Bogenschießen und auch der Sessellift auf den 3000 Meter hohen Mount Baidy ist täglich in Be- trieb. Natürlich ist auch das Wetter dementsprechnd sonnig. Kein Wun- der, daß viele Vereine und Organisa- tionen ihre Tagungen in Sun Valley ab- halten und mit einem unvergeßlichen Urlaub verbinden. Auch die Sommer- musikschule ist in ganz Amerika be- kannt und geachtet. In den vergangenen Jahren wurden in Reith durch die Pfarrgemeinde meh- rere größere Bauvorhaben geplant, in Angriff genommen und zum Teil be- reits abgeschlossen. Ein zusammenfas- sender Bericht soll über das Geleistete und die Pläne Aufschluß geben und vor allem jenen danken, die sich für die Durchführung der Arbeiten erfolg- reich einsetzten und ausgezeichnete Ar- beit leisteten. Schon unter Vikar Andreas R a d- a u e r wurde der Umbau des Pfarrhofes in Angriff genommen. Nunmehr weist dieser zum Teil ein gefälliges Aeuße- res auf, die Heizung wurde installiert und ein Raum für die Jugend ausgebaut. Ebenso wurden die sanitären Einrich- tungen und die Installationen verbes- sert. Die Kosten dieses Umbaues trug die erzbischöfliche Finanzkammer Salz- burg, deren Direktor Prälat Benedikt Stampfl den konkreten Vorschlägen größtes Entgegenkommen bewies. Eine grobe Ueberprüfung ergab die Notwendigkeit, Dachstuhl und Gesimse der Kirche auszubessern. So wurden etwa zwei Drittel des Daches auf der Südseite neu mit Schindeln eingedeckt, das Gerinne wurde durchaus erneuert. Wegen der Beeinträchtigung durch die Schneelage wurde hinter dem Turm mit Kupfer eingedeckt. Auf der Nord- seite zeigten sich bei Beginn der Ar- beiten größere Schäden, als ursprüng- lich angenommen wurden. Auch hier war ein Teil neu zu decken und muß- ten Trame ausgewechselt werden. Die Vordächer über Haupt- und Neben- eingang wurden neu eingedeckt, die Sakristeifenster erneuert und die Lüf- tung in der Kirche verbessert. Die elektrischen Zuleitungen wurden vom Pfarrhof aus durch den Heizungs- kanal gelegt, so daß der Turm frei, wurde. Die Schaltanlage wurde in der Sakristei zusammengelegt, was aller- dings kurzzeitig •zu Schwierigkeiten beim Geläute führte. Bei den Gesim- sen wurden vor allem die Sockel ve]- putzt. Die Färbelung in weißer Farbe bei grauen Palistern und Gesimsen ist etwas außer den Farbgebungen bei Kir- chen, sie paßt aber gut in die Land- schaft und gefällt allgemein. Das Bild an der Ostseite, das von Simon Bene- dikt Faistenberger stammen soll, war vor allem im unteren Teil stark be- schädigt, die Restaurierung besorgte Aber für die meisten Amerikaner bleibt Sun Valley doch das Mekka der Skiläufer. Mit Grüßen an alle Lese1r des Kitz- büheler Anzeigers verbleibe ich Euer Karl Beznoska der bekannte Kirchenmaler Hermann Mayer, Kitzbühel. Bei der Restaurierung haben folgende Firmen gute Arbeit geleistet: Alois De- metz, Kitzbühel (Malerarbeiten), Ing. Andreas Müller, St. Johann (Maurer- arbeiten), Peter Egger, Kitzbühel (Zim- mererarbeiten), Josef Stolz, St. Johann (Spengler), Sebastian Stanger, Kitzbü- hel (Elektro), TIWAG (Elektro), Essl, Salzburg (Fenster, Vorhänge), Hans Sausgruber, Niederndorf (Kanalbau), Ing. Luis Vigl, St. Johann (Heizung). Wertvolle Hilfe leisteten Peter Ritter, Egid und Toni Hauser und Sebastian Höizl. Allgemeine Zufriedenheit löste der Einbau der Kirchenheizung aus. Die Warmluftheizung System Mahr, instal- liert von der Firma Ing. Vigl, bewährt sich. Die Kosten dafür trug die bi- schöfliche Flnanzkammer Salzburg, die ebenso die Schindeln und das Kupfer für die Eindeckung zur Verfügung stellte. Besonderer Dank für die Mitarbeit sei dem unermüdlich tätigen Vizebür- germeister Egid Jöchl, der zusammen mit Vikar Johann Moises der Motor beim gesamten Bauvorhaben war, wei- ters den Helfern Josef Hölzl, Anni Hauser, Georg Jöchl, Georg Zieri und der treuen „Kirchenputzerin" Elisabeth Wörgötter gesagt. Im Zusammenhang mit der Verschö- nerungsarbeit an der Kirche darf nicht unerwähnt bleiben, daß sich die Jung- bauernschaft sehr für die Verschöne- rung des Friedhofs eingesetzt hat und die Jagdinteressentschaft den Pachtzins zur Verfügung stellte. Beides sind glän- zende Beweise, daß den Reithern die Pflege von Gotteshaus und Friedhof eine Herzensangelegenheit ist. Die Spen- denaktion zugunsten der Renovierung ist angelaufen und hält derzeit bei ei- nem Stand von 40.000 Schilling. An der Spitze der Spender steht der päpstliche Ehrenprälat Dekan Josef Ritter, ge- folgt von Konsistorialrat Dr. Sebastian Ritter und Vikar Moises. Als erster Mann im Dorf hat sich Bürgermeister Alois Ritter als einer der ersten Spen- der eingestellt. Der Pfarrherr ist mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrie- den und hofft, daß die Spendefreudig- keit anhält. Trotz der schwierigen fi- nanziellen Situation hat der Gemeinde- rat eine ansehnliche Spende zugesagt. Gelungene Kirchenrenovierung in Reith Erfolgsbericht von Vikar Johann Moises Dorffest für Ehrenprälat Dekan Josef Ritter
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