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Samstag, 21. September 1958 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 nrTr r r'ri ii sm±?i Freiluftpremiere HHH II lIft i i i i i i ii 11111 in Kernaten: FUSSBALL STSJOHANN ' „Vom Winde verweht" Vom Meisterschaftsspiel. gegen SV Kematen berichtet Werner Mitterer „\Torn Winde verweht", ein Schauspiel in 90 Minuten, aber weder in Techni- color, noch in Schwarz-Weiß - in die- sem Falle der Kampf, oder vielmehr das Fiasko zweier Fußballteams gegen einen stürmischen böigen Wind, der jegliches ‚Spielen", einfach viele Kom- binationen zum Lotteriespiel machte. In den Hauptrollen nicht etwa Ciark Gable oder Vivien Leigh; nein, Treichl und Wagger hatten diese übernommen. Beide - im Feldspiel recht gefällig - brachten das Kunststück zuwege, z w ei Elfmeter zu vergeben und so war der Traum von einem fast sicher scheinen- den Punktegewinn verflogen. Ein Spiel, in dem drei Penaltys das Geschehen diktierten, ein Match, in dem Kematen seine einzige wirklich todsichere Chanc nützte: &nen Eifer, eiskalt, mit schar- fern, trockenem Schuß verwandelt Mancher FuPbailfreund, cLr bei die- ser 1 :O-.Niederlago im Oberinntal nicht dabei war, wird sich nach dei obigen ersten Sätzen nicht allzuviel vorstellen können, vielleicht eher an eine Film- kritik denken. Hier also Näheres vom Spielverlauf. - Wenige Zuschauer wa- ren zur Meisterschaftspremiere auf dem neuen Kemater Fußballplatz gekommen und diese wenigen (großteils St. Johan- ner) sollten ihr Kommen auch gleich bereuen. Nicht SR Kunert, sondern ein stürmischer Föhn führte an diesem Nachmittag Regie. Unzählige Bälle gin- gen Seitenout, hohe Vorlagen blieben regelrecht im Wind hängen. Eine Rei- he von Outcinwürfen und Fehlpasses waren die Folge. Kematen hatte von Anfang an etwas mehr vom Spiel, St. Johann jedoch konterte einige Male ge- fährlich aus der Defensive. Ein herr- liche Bombe der Hausherren krachte an die Querlatte - und dann kam die 43. Minute: Treichl vergab einen Elf- meterball. War nun Wirklich das „Lüf- teri" schuld? Nach 43 Minuten Spielzeit sollte man allerdings wissen, wo- her der Wind weht. Mit 0:0 ging's auch in die Pause, noch recht optimistisch. Nach dem Wechsel - die Kematener waren weiterhin leicht überlegen —ka- men die Oberländer in den Genuß eines Elfmeters und nützten diese Chance mit Bombenschuß. Ein wirklich schar- fer Schuß aus so kurzer Distanz, hier war auch ein Föhn machtlos. Mit Fort- dauer und gegen Ende des Matches kamen St. Johanns Kicker mehr und mehr auf und drängten auf den Aus- gleich. Die „St.-Johann-Viertelstunde" blieb nicht aus. Schüsse von Treichl und Jank wurden eine Beute des groß- artigen Torhüters Schwaiger. Ja, und Morgen: Freundschaftsspiel K.itzbühel dann die 89. Minute. Wieder wurde ein Penalty, diesmal von Wagger, ver- nebelt. Die letzte und beste Möglich- keit zum Remis war verloren Besonderes „Bravo" diesmal für Tor,- hüter Schramböck, der sein Gehäuse trotz infernalischer Windverhältnisse si- cher verteidigte; das 1:0 war unhaltbar. Die Niederlage der Grün-Roten geht in Ordnung. Man kann einfach nicht im- mer nur von Pech oder Unglück spre- chen. Derartige Chancen müßten ge- nützt werden, ansonsten verdient man keinen Sieg, nicht einmal einen Punkt. Landesliga-Tabelle 1.IAC 5 5 0 0 17:3 10 2.ISK 5 3 1 1 14:7 7 3. ESV Austria 4 2 2 0 11:5 6 4. St. Johann 5 3 0 2 10:9 6 5. Heutte 4 1 3 0 5:2 5 6.Schwaz 5 2 1 2 10:13 5 7. Wattcns II 4 2 0 2 9:8 4 8. Fügen 4 1 2 1 7:9 4 9. Rattenberg 5 1 1 3 9:10 3 10. Irnst 4 1 1 2 7:11 3 11. Kematen 4 1 1 2 6:11 3 12. Hall 5 1 0 3 7:11 2 13. Kirchbichl 5 0 0 5 4:17 0 Morgen, Sonntag, 22. September: Ablösespiel für Erik Adler gegen KITZBÜHEL Zu dein bereits zur Tradition geworde- nen Bezirksderby St. Johann - Kitzbil- hei kommt es auch heuer trotz der K lassenversehiede nheit beider Vereine. Das Ablösespiel für St. Johanns Neu- erwerbung Erik Adler wird wieder richtige Derbystimmung und ein wenig alte Rivalität zwischen beiden Klubs aufflammen lassen. Kitzbühel scheint das Formtief überwunden zu haben, der letzte 2:1-Sieg bestätigt dies. Also auf zu dieser kleinen Bezirksmeisterschaft auf St. Johanns „Panoramg"-Rasen. Di Anstoßzeit dieses Spieles wird so an,- gesetzt, daß jeder Sportfreund die Mög- lichkeit hat, das Länderspiel Schweiz— Oesterreich im Fernsehen zu sehen. Mit 20 Toren haben die Stürmer in der letzten Runde wieder allerhand geleistet. Schrecklich aber die Gesamt- zuschauerbilanz: 1700 Leute. Dabei ga- stierte Wacker Innsbruck in Wien und Wattens II - Fügen war Nationalliga- vorspiel. Also die denkbar besten Vor- aussetzungen. Negativrekord wieder in Innsbruck im Stadion: 70 Zuschauer! Die weiteren Ergebnisse: Iinst -- IAC 0:4 (0:0), Rattenberg - Reutte 1:1 (0:1), ISK - Schwaz 6:1 (1:0), Wattensll - Fügen 3:0 (1:0), Kirchbichl - Hall 1:2. **4 444 Wußt'ri Sie schon ...? ‚•• daß St. Johann am 28. September das Vorspiel zur NL-Partie Wattens - Austria Wien in Wattens bestreitet. daß jeder Fußballanhänger mit Zahlung von 60 Schilling Mitglied des St. Johanner SK werden kann. daß St. Johann im Unterinntal außer Wattens und SK Kufstein mit Abstand die meisten Zuschauer hat. daß St. Johanns nächster Heim- spielpartner (Meisterschaft) am 6. Ok- tober der SV Fügen ist. daß Trainer Eisenstöck schon vie- le Jahre Landesligaerfahrung auszeich.- nen und er einige Mannschaften des Oberinntals zum Meister geführt hat. daß Torhüter und Kapitän Hans Schramböck schon mehr als 10 Jahre St. Johanns Tor hütet. daß Biegenzahn nun bereits 7Jah- re beim SK St. Johann kickt. daß St. Johanns Probespielgegner 8V Grödig nach schwachem Start an 9. Stelle der Salzburger LL liegt. daß sich Zell am See, gegen St. Johann knapp gewonnen, überraschend gut (5 Punkte) in der Westliga hält. das die Hälfte der Kampfmann- schaftsspieler des SK St. Johann ver- heIratet ist. dal t Johanns Trainer das härte- ste Konditionstraining der Landesliga praktiziert. Brixen im Thale BRIXEN - SCHLITTERS 4:1. Ein er- freuliches Ergebnis für Brixen brachte das Fußballmatch gegen SV Schlitters am Sonntag, 15. September 1968. Das von SR Kreuter hervorragend geleitete Spiel verlief in den ersten Minuten et- was unglücklich für die Brixner, denn es wurden einige sehr schöne Torchan- cen vergeben. Mit dem Foulelfmeter. der von Feichtner sicher verwandelt wurde, wendete sich dann das Blatt jedoch zugunsten der Brixner. Etwa zehn Minuten später stellte Köck nach einer Flanke von Leiminger per Kopf auf 2:0. Durch eine Spielerei der Haus- herren konnten die Gäste jedoch noch vor der Halbzeit den Anschlußtreffer erzielen (Halbzeit 2:1). Nach der Pause kam aber die Abwehr der Zillertaler überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Stöckl. und Feichtner konnten das Ergebnis' sogar noch auf 4:1 erhöhen. Trotz der vier erhaltenen Goals war jedoch der Torhüter der Gäste der beste Mann auf' dem Feld. - Die Reserve buchte eben- falls nach einem harten abwechslungs- reichen Spiel (durch ein herrliches Tor von Knauer) gegen den SV'Fritzens al-. le beiden Punkte für sich. WAIDRING - BRIXEN 0:2. Am 7. September kam der SV Brixen in Waid- ring gegen den dortigen SK zu einem unerwarteten 2:0-Sieg (Halbzeit 0:0) und liegt somit nach dem SK Stumm an zweiter Stelle. A. K.
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