Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Oktober 1968 Kreuzcwfsteckungsfeier in Kitzbühel Bei der am 30. September 1968 im Pfarrhof abgehaltenen Kirchenratsit- zung berichtete Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann D a n n ing er. daß die Arbeiten beim Turm der Stadtpfarrkirche flott vorwärtsschreiten. Während der Ar- beiten hat es sich gezeigt, daß das ge- samte Gebälk des Turmes morsch war und daher die Reparaturen ein weit größeres Ausmaß angenommen hatten und daher auch eine Kostenüberschrei- tung eintreten werde. In der kommen- den Woche wird die Firma Ing. Josef Weiser. Salzburg. mit der Eindeckung mit Kupferblech beginnen können. Von den im Turmknauf aufgefundenen Ur- kunden (siebe unsere Ausgabe vom 21. September 1968) wurden in freundlicher Weise vom Stadtamt Kitzbühel Kopien angefertigt, von denen je ein Exemplar wieder in den Turmknauf hinterlegt wird. Die Originalschriften werden im Pfarrarchiv deponiert. Es wird getrach- tet, mit den Arbeiten bis auf Aller- heiligen zum glücklichen Ende zu kom- men. Damit ist auch eine feierliche Kreuzaufsteckung verbunden. Da jedoch das Wetter nicht mitspielt, ist noch kein genauer Termin festzulegen. Spenden für die Reparatur des Kir- chendaches und des Turmes werden weiterhin bei den heimischen Geldinsti- tuten bzw. direkt in der Pfarrkanzlei mit einem .‚Vergelt's Gott' entgegen- genommen. in der Angelegenheit Hornkapelle wurde beschlossen, die Zuständigkeit zur Pfarre Kitzbühel bei der Diözese in Salzburg zu klären. Früher stand ja bekanntlich die Hornkapelle auf Ge- meindegrund von Oberndorf und daher war der Pfarrer von Oberndorf zustän- dig. Die neue Kapelle wurde jedoch auf Kitzbüheler Gemeindegrund errichtet. Die Betreuung der Kapelle bleibt wie daß sie ihren Irrglauben öffentlich ab- schwört. Weil die Freibergerin auch davon nichts wissen wollte, so wurde ihr im Oktober 1534 auch der öffent- liche Widerruf erlassen. Allerdings vor einem Delegaten der tirolischen Re- gierung mußte sie zu Protokoll geben, daß sie von der „Widertaufferei" ab- stehe. Sie beschloß ihre letzten Tage bei ihrem Mann auf Schloß Aschau. Ungefähr um dieselbe Zeit, da die Freibergerin daran war, ihre Stamm- burg an König Ferdinand zu verlieren, ist Schloß Engelsberg zur Ruine ge- worden. Die Burg war ursprünglich im Besitz der Bischöfe von Regensburg und kam später in das Eigentum des Erzstiftes Salzburg. Als sich die Salz- burger Bauern gegen ihren Fürsten und Bischof auflehnten, zogen die em- pörten Pinzgauer auch gegen deren tirolischen Anteil zu Felde und zer- störten im Jahre 1525 trotz tapferer Gegenwehr der Besatzung Schloß En- bisher bei den Bauersleuten zu Weisler in Oberndorf Simon und Christina Tha- ler, die auch einen namhaften Betrag für den Neubau spendeten. Am vergangenen Samstag fand in Kitzbühel der Diözesantag der Kolping- familien der Erzdiözese Salzburg statt. Die Vergabe dieser Arbeitstagung nach Kitzbühel erfolgte durch die Diözesan- führung in Anerkennung der Veranstal- tungsarbeit und der in den letzten Jah- ren energisch und aus eigenen Mitteln betriebenen Erneuerungsarbeit im Kol- pinghaus. Die Diözesantagung wurde mit einem Gottesdienst in der Spitaiskirche er- öffnet. Im Kolpinghaus begrüßte Prä- ses Vikar Johann M o 1 s c s vor allem den Diözesanpräses Monsignore Ferdi- nand Grell und die Seniores Heinz Oberhuemer und Hans Kaufmann. Nach dem wegweisenden Referat des Diözesannrä ses erstatteten die einzel- nen inzel- nen Kolpingfamilien durch ihre Ver- treter Bericht über das Arbeitsjahr 1967-68. Diese Berichterstattung wurde ergänzt durch die von den Diözesan- senioren erstattete Gesamtübersicht. Am Nachmittag stand die Beratung des neuen Arbeitsprogramms auf der Ta- gesordnung. Als gemeinsame Veranstal- tungen wurden vorerst festgelegt: Diö- zesantag 1069 in Zell am See, Diözesan- wallfahrt nach Maria Kirchenthal. Ski- meisterschaften (Titelverteidigung in al- len Herrenklassen durch die Kolping- familie Kitzbühel) am Hohen Zinken bei Hallein, Tischtennis-Meisterschaften in Kitzbühel. Zur Bergmesse am Hahnen- kamm sollen ab sofort die Kolpingfami- lien der Diözesen München, Innsbruck gelsberg. Seither liegt der Turm und seine Umwallung in Schutt und Mo- der. Erhalten geblieben ist nur die kleine alte Kirche am Fuß des Schloß- hügels, jetzt zur Kirche in Hopfgarten gehörig. Nach Meinung des Volkes war dort der erste gottesdienstliche Ver- samrnlungsplatz der ganzen Umgegend. Geschichtlich wissen wir, daß dieses Kirchlein der heiligen Elisabeth, Mark- gräfin von Thüringen, geweiht, zum Schloß Engelsberg gehörte und in sei- ner ältesten Form im Jahre 1494 vom Ritter Barthlmä von Hammerspach er- baut worden ist. Der jetzige Bau ist somit eine gotische Kostbarkeit Tirols und wurde 1511 geweiht. Im Dörflein Haslau, wo die Kirche steht, kann man einer anderen Merk- würdigkeit begegnen, die auch im Bri- xental in jenen Gegenden noch be- obachtet werden kann, die sich seiner- zeit durch ihren Erzreichtum ausge- zeichnet haben. Auch in Haslau be- und Salzburg eingeladen werden. In einer Arbeitspause besichtigten die Teilnehmer am Diözesantag das er- neuerte Kolpinghaus. Sie waren von der Erneuerungsarbeit beeindruckt und informierten sich über die weiteren Pläne der Kitzbüheler Kolpingfamilie. Die Kitzbüheler Tagungsteilnehmer wa- ren Präses Vikar Moises, Senior Gerd Ueberall, der frühere Senior Franz Ueberall und die Mitglieder des Haus- komitees Toni Kill und Toni Laucher. Besonderer Dank des Vorsitzenden Monsignore Grell galt dem Präses und dem Senior der gastfreundlichen Kol- pingfamilie. Mit der Tagung haben die: Söhne Kolpings erneut bewiesen, daß sie in einer sich rasch ändernden Zeit.• ihre Aufgabe ungeschmälert wahrneh- men wollen. Glauben was haben wir davon? Eine interessante Veranstaltung im Kolpingsaal am Freitag, 11. Oktober Am Freitag, 11. Oktober um 20 Uhr findet im Kolpingsaal Kitzbühel ein interessanter und allgemein zugäng- licher Abend der Katholischen Land- jugend statt. Es kommt ein Feature zur Aufführung, das den Titel „Glau- ben - was haben wir davon?" trägt. In 17 spannenden Szenen geht es um die Frage: Warum glaube ich an Gott? Hat Christus wirklich gelebt? Brau- chen wir überhaupt eine Kirche und welche ist die richtige? Wozu leben wir überhaupt? Worauf kommt es eigentlich beim Glauben an? Junge Leute von heute - zwei Mäd- chen und fünf Burschen - wirken beim Feature mit. In mehreren Ein- aktern, in Hörspielen mit insgesamt 104 Farbdias, Musik und Gesang, in Diskussionen und an der Plakattafel werden wir mit diesen Fragen kon- stand im 15. Jahrhundert ein Schmelz- werk, den ligsalzischen Gewerken zu- eigen. Es wurde 1592 mitsamt dem Bergwerke an die Bergwerksgenossen- schaft von Kirchberg verkauft und ist um das Jahr 1642 endgültig aufgelassen worden. Das ehemalige Verweshaus war später ein Wirtshaus, doch beweist die über der Haustüre eingemauerte Erzstufe die frühere Bestimmung. Sol- chen Erzstufen kann man auch andern- orts begegnen, ohne daß uns heute ihre Bedeutung noch klar ist. Schließen wir mit einer Merkwürdig- keit, die vor rund 150 Jahren noch in der Kelchsau und im Winnachertal be- standen hat. Vom Wildreichtum in der Kelchsau heißt es in einer alten Jagd- geschichte: ‚Die Rehe werden oft so zahm, daß sie sich unter die Schafe und Ziegen mischen und vertraulich mit ihnen weiden." Vom Tal der Winnacherache, „höher hinauf mit den schönsten, aber gefähr-
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