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Samstag, 12. Oktober 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite XIII III. Hubertusfeier in Aschau 1. Trali, trala, der Herbst ist da! Jetzt korn.mt ihr Leut von fern und nah! Wir grüßen heute fröhlich alle Vom Brixen- und vom Leukentale. Von Kitz, der Olympiadestadt (wie's einmal so geheißen hat). Von Going, Kirchberg und von Reith, Das sind die von der heiligen Seit'. Auch Oberndorf schickt Jäger her, Drum braucht der Wirt ein Weinfaj3 mehr. Von Jochberg kommt auch eine Schar, Von dort lebt hier ein Exemplar, Doch hat er sich schon viel gebessert, Wenn er den Wein auch gerne wässert, Und ist auch mancher Gast dabei, Der niemals trifft, 's ist einerlei. Und bringt er sonst kein Fleisch ins Haus, Heut kriegt er einen Jägerschmaus. Für ihn wird auch der Tisch gedeckt, Damit er weiß, wie Wildbret schmeckt. Beim Noichlwirt ist es ganz g'wiß, Daß es kein Dachhasbraten is. Wir grüßen auch die Damenwelt, Weil von den Schönen keine fehlt. Und auch der Pfarrer ist geladen, Da leid't sein Bäucherl keinen Schaden. Er hat zwar nie ein Blut vergossen, Doch öfter einen Bock geschossen. - Der Hirsch schaut uns vom Berg aus zu, Heut' hat er einmal heil'ge Ruh. II. Ueber die letzte Jägerfeier, Da legte sich ein düstrer Schleier. Es hieß, ihr Leute macht euch g'faßt, Heut sind zum letztenmal zu Gast Zwei Größen unsrer Jägerschaft Und Förderer unserer Bruderschaft. Max Werner heißt der eine, Ich meine, es ist dieser kleine. Und dann der schneidige Reitherwirt, Weil ihnen jetzt gekündigt wird. Denn ihre Pachtzeit ist jetzt aus, Sie bleiben nächstes Jahr zu Haus. Doch hat es anders sich begeben, Die beiden sind bis heut' am Leben Und sind auch heute frank und frei Mitglieder unsrer Jägerei. Drum feiern wir auch heuer, Statt Anstands- eine Einstandsfeier. „Grüaf3 Di Gott",, das hör' i gern, Aber beim Pf üat Di, da muaji i rehrn." Drum muß der Tag heut lustig wer'n. Was tat'ma denn, wenn Max fit war, Da war ja Aschau öd und laar. Wer tat beim Sammeln Geld eintreib'n, Kein Schilling darf im Beutel bleiben. Wer ließ all Woch sein Stutzal knalln? Wer tat an Pfarrer a Viertl zahln? Wer möcht beim Kramer Taufgöd wer n? Die Mesnerin hat koan so gern. Drum, lieber Max, werd recht bald gsund, Sonst fehlt das Herz in unserem Bund. Sagt, wem gehört der erste Preis Und wem gebührt das Lorbeerreis? Max We r n e r ist der Meisterschütz Und sein Gewehr ist wie der Blitz, Das tödliches Verderben sät, sooft er auf die Berge geht. Vernehmt's mit Staunen und hört zu, Was er vollbracht, der Winnetou. Sechs Rehböck und zwei Auerhahnen Hängt er an seine Siegesfahnen. Neun Gams, drei Hirsch sind seine Beute, „Daß heißt man Schwein", Sagen die Leute. Das beste aber kommt zum Schluß: Mit einem einz'gen Meisterschuß Erlegt er einen Vierzehnender, Den schwersten aller Bundesländer. Da kann man es gar wohl erfassen: Man muß ihn üb'rall sehen lassen, Muß überall Triumphe feiern Von Aschau bis hinaus nach Bayern. Daß man die Heimat nicht erreicht Am ersten Tag, versteht sich Leicht. Und sie gsbewußt und voller Lust Ertönt das Lied aus seiner Brust: „Kein Ort, der Schutz gewähren kann, Wo meine Büchse zielt, Und dennoch hat die harte Brust Die Liebe auch gefühlt." IV. Intermezzo Der Jäger führt ins Jagdrevier Die fremden Gäste, drei bis vier. Sie kriechen hin durch Bergesschlüfte, Sie seh'n hinein in alle Klüfte, 80 Jahre Raiffeisenkasse Kirchberg Zur Einweihung des neuen Kassengebäudes Ausführung der gesamten Baumeisterarbeiten Gustav Gererstorfer Bauunternehmung Kirchberg, Tel. 238 (05357)
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