Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 19. Oktober 1968 cbheI.er Aazm»v Seite b Wieder Straßenresolution in Kitzbühel Wirtschaftsbund zu aktuellen Gerneindeproblemen Am 15. Oktober 1968 fand im Restau- rant Glockenspiel (Zirbelstube) unter dem Vorsitz von Stadtobmann Josef B a 1 d a s s i eine Ortsausschußsitzung des Wirtschaftsbundes statt, auf wel- cher einstimmig eine Resolution in der Angelegenheit des Ausbaues der West- umfahrung Kitzbühels beschlossen wur- de. Die Resolution, gerichtet an den Bezirksobmann des Wirtschaftsbundes LA Christian Huber, hat folgenden Wortlaut: Die Verkehrsentwicklung in Kitzbü- hel, insbesondere mit Beziehung auf die Felbertauernstraße, hat in letzter Zeit ein Ausmaß angenommen, wel- ches die sofortige Errichtung der Westumfahrung Kitzbühels zur Le- bensfrage, nicht nur für die Stadt selbst, sondern auch für die Umge- bung macht. Dazu kommt noch, daß durch Bestre- bungen zur Schaffung einer zusätz- lichen Nord - Süd-Verbindung von Triest nach München die Verkehrs- lage noch verdichtet wird und ohne die Westumfahrung Kitzbühels Frem- denverkehr erschlagen wird. Die forstliche Lehrfahrt der Landes- landwirtschaftskamm.er von Tirol führte heuer mit den Funktionären des Be- zirks Kitzbühel nach Osttirol und Kärn- ten und fiel jahreszeitlich mit den Kärntner Abstimmungsfeiern am 6. und 10 Oktober zusammen. Das Kärntner Gurktal (es gibt auch ein Kramer Gurk- tal) hielt seine Abstimmungsfeier am 6. Oktober in Glödnitz ab. An den Kärntner Abwehrkämpfen in den Jah- ren 1918 und 1919 nahmen auch Frei- willige aus Tirol teil, unter ihnen ein Ur-Urenkel des seinerzeitigen Bürger- meisters der Stadt Kitzbühel und Schützenleutnants bei den Tiroler Frei- heitskämpfen (1800, 1805 und 1809) An- ton Flecksberger, Josef Flecks- berger, der heute, 71jährig, in Inns- bruck lebt. Durch die Volksabstim- mung im gemischt- (deutsch-slowe- nisch) sprachigen Gebiet blieb Kärn- ten frei und ungeteilt. Herrgott schütz' die Heimaterde, stärk' uns Glauben, Lieb und Treu. Hilf erhalten Vätererde Kärnten ungeteilt und frei! (Sinnspruch der Gurktaler Abstim- mungsfeier). Unter der bewährten Reiseleitung von Oberforstmeister Dipl.-Ing. Dr. Helmut R je dl von der Landes-Land- wirtschaftskammer von Tirol und von Oberförster Sepp Tschurtschen- thaler von der Bezirks-Landwirt- Das Westende der Brixentaler Schnell- straße konnte in diesen Wochen dem Verkehr übergeben werden. Die Wirt- schaft hat diese neue Straße mit voll- ster Befriedigung aufgenommen. Um- so dringender ergeht jedoch nun der Ruf, auch das östliche Ende dieser Straße auszubauen. Die Ortsgruppe Kitzbühel des Oester- reichischen Wirtschaftsbundes richtet an die Bezirksparteileitung der OeVP die dringende Bitte, sich mit Macht für die Verwirklichung dieses Stra- ßenwunsches einzusetzen. In einer sachlichen Debatte wurden weiters aktuelle Gemeindeprobleme be- sprochen, insbesondere Fragen der ört- lichen Bauordnung, Fragen über die Er- richtung der Notwasserversorgungs- anlage der Transalpinen Oelleitung und solche über den Ausbau des neuen Sportplatzes in der Langau. Letzteres Problem fand eine besondere Beleuch- tung durch kurze Fachreferate von Bundes-Innungsrneister Ingenieur Karl B e r g e r und seinem Kollegen Gerd 1K op p e 1 m an n. schaftskammer Kitzbühel fuhren wir in zwei Reisebussen der Firmen Franz Weiß aus Söll und Schorsch S c h r e- der aus St. Johann am Freitag, 4. Ok- tober über den Paß Thurn auf der Felbertauernstraße dem sogenannten Süden entgegen, vorbei am Schloß Weißenstein, dem einstigen Sitz der Herrschaft Matrei der Grafen von Lechsgmünd und am alten Zoll, der ehemaligen Landesgrenze zwischen den Fürstentümern der Erzbischöfe von Salzburg und der Grafen von Görz und Tirol, zum sogenannten Klausen- wald, wo uns eine maschinelle Auf- astung mit Hilfe der „Sachs" Kletter- säge und neue leichte Motorsägen vor- geführt wurden. Hernach ging es durch das Iseltal hinaus, vorbei an Schloß Bruck, der einstigen Residenz der Gra- fen von Lurn und Görz nach Lienz, wo manche Lehrfahrtteilnehmer es sich nicht entgehen ließen, die in Restaurie- rung befindliche St.-Andreas-Stadt- pfarrkirche und die darin befindlichen Wappengrabsteine des Grafen Leon- hard von Görz und des Freiherrn Mi- chael von Wolkenstein zu besichtigen. Nach der Besichtigung der Säge des Waldverbandes Tirol in Nußdorf ging es, vorbei an den römischen Ausgra- bungen von Aguntum (am Debantbach), durch das „Tiroler Tor" nach Ober- drauburg und über den Gailpaß hin- über ins Gailtal nach St. Stefan zur Darstellung gemeinsamer Auf arbei- tung von 72.000 Festmeter Windwurf- holz am Beispiel der Waldarbeits- gemeinschaft Vorderberg und nach Malles tig zur Vorführung gemeinsamer Aufforstung von Mooswiesen und Staudenflächen und an Maria Gail vor- bei nach Villach, wo übernachtet wurde. Am Samstag, 5. Oktober ging es an Maria Wörth vorbei nach Klagenfurt und nach kurzer Stadtbesichtigung weiter durch das Zollfeld, vorbei an der Karnburg, der alten Residenz der Herzöge von Kräten, an Maria Saal und am Herzogsstuhl, zu einer Füh- rung durch die römischen Ausgrabun- gen am Magdalenen- oder Helenen- berg. Hier war einst die Hauptstadt des norischen Reiches, Virunum, die später in das Zollfeld verlegt wurde. An das Reich der Noriker, das im Nor- den an die Donau, im Süden an die Drau, im Westen an den Inn und den I3AM Koks u. Kohlen 1 Telephon 2992 Ziller und im Osten an die Leitha reichte, erinnert uns heute noch die Pferderasse der N o r i k er. über St. Veit an der Glan, der alten Hauptstadt des Landes, ging es in das Gurktal, vorbei an Burg Straßburg, bis zur Ver- legung des Bischofssitzes nach Klagen- furt im Jahre 1786 Residenz der Bi- schöfe von Gurk, nach dem Haupt- ort des Tales Gurk, dem Ziel der Lehrfahrt, wo uns Bürgermeister Stromberger begrüßte. An die Führung durch den Gurker Dom schloß sich eine Befahrung der Waldungen der Waldwirtschaftsgemein- schaft Gurk und der Bergbauernhöfe in St. Peter ob Gurk und in St. Jo- hann ob Straßburg an. Während der Fahrt gab der Obmann des Gurktaler Heimatwerkes Okonomierat Leitgeb, dessen Bauernhof wir abschließend be- sichtigten, Erläuterungen über die kul- turellen, sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben des Heimatwerkes (Volks- musik und Volkstanz, Betriebshelfer, Dorfhelferin und Maschinenring, letz- terer im Aufbau). Am Abend veranstal- tete das Gurktaler Heimatwerk für die Gäste im Saale des Klosterwirts unter dem Wahlspruch „Von Glainach über Glödnitz zur Flattnitz" einen netten und gemütlichen Heimatabend. Am Sonntag, 6. Oktober nahmen wir nach der Frühmesse im Gurker Dom (und einer Besichtigung des Gurker Stiftes durch den Heimatforscher aus dem Brixental) Abschied vom gast.- freundlichen Gurk. über Friesach, dem Sitz der gleichnamigen Grafschaft, die einst das kärntnerische Gurktal und das steirische obere Murtal umfaßte, und dem Perchauer Sattel ging es in das steirische Murtal nach Oberzeiring zur Besichtigung der historischen Silberbergstollen. Am 16. August 1361 Von der forstlichen Lehrfahrt in das Karntner de Gurktal
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