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Seite 12 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 26. Oktober 1968 Verhandlungen mit dem Österreichi- schen Fernsehen (ORF) und mit den American Broadcasting Companies (ABC) angesehen werden. Clubpräsi- dent Toni S a ii e r und seine beiden Vize Wilhelm E der und Dr. Christian P 01 e y konnten schon vor Wochen nach oftmals schwierigen und lang- wierigen Verhandlungen alle Vertrags- werke unter Dach und Fach bringen. Die TV-tibertragungen sind gesichert und damit ist die Gewähr gegeben, daß die Ereignisse und der Name Kitz- bühel in alle Welt getragen werden. Der ORF überträgt für die Sender der Eurovision und Intervision, ABC be- richtet für die USA. Canada und Me- xico in Farbe. ABC war auch diejenige Fernsehgesellschaft, die zusammen mit einer japanischen Station sämtliche übertragungsrechte von den Olympi- schen Spielen in Mexico innehatte. Die Technik steht im Vordergrund Die geplanten Fernseh- und Rund- funkübertragungen stellen an die Or- ganisatoren von Jahr zu Jahr größere Anforderungen. Die technischen Ein- richtungen werden immer perfekter und damit auch immer empfindlicher und komplizierter. Vor allen Dingen das Farbfernsehen bringt eine explo- sionsartige Ausweitung der Technik mit sich. Kilometer an hochwertigen, mehrpoligen Kabeln müssen von den Bild- und Regiezentralen auf der Ski- wiese zu den einzelnen Kameras ent- lang der Abfahrts- und Slalomstrecke verlegt werden. Dazu kommen noch eine Unzahl von Telephonleitungen für die Kommentatoren aus aller Welt, für die Techniker und für die elektro- nische Datenverarbeitung. Durch die Neugestaltung der Nachtpiste ist es nicht mehr möglich, die schweren Ko- axialkabel vom Slalomstart bis zum Ziel auf die bestehenden Masten zu hängen. 37 neue Stahlrohrmasten aus Mannesmannrohr mit Spezialbefesti- gung werden nun unter der technischen Oberaufsicht von Betriebsleiter Hans Hechenberger konstruiert und zur Rennzeit montiert. Unter die Erde ver- legt wurde ein hochempfindliches Ka- bel für die elektronische Longines- Zeitnehmung des Slaloms, um Stö- rungsquellen möglichst auszuschalten. Dazu wurde auch eine direkte Sprech- verbindung Start—Ziel für Trainer und Betreuer geschaffen. Letzte Anweisun- gen an den Läufer, schwierige Tor- passagen, Wachsfragen in letzter Se- kunde vor dem Start durchzugeben. Beim nächsten Hahnenkammrennen wieder mit dabei ist auch IBM mit seiner elektronischen Datenverarbei- tung und Ergebnisübermittlung. Auch hier Probleme, neue Kabel, gleichmäßig temperierte Räume für die empfind- lichen Apparaturen und erhebliche Ko- sten für den Ski Club Kitzbühel bei der Erstellung optimaler Bedingungen. Streif erhält weitere Absicherung Obwohl die Streif-Rennstrecke zu einer der sichersten Abfahrtsstrecken der Welt zählt, werden vom KSC wie- derum einige Absicherungsmaßnahmen durchgeführt. So werden unter an- derem bei der Ausfahrt des Steilhangs zum Brückenschuß rotleuchtende Fang- netze angebracht. Ebenso am Hausberg- hang, wo die Rennläufer eine Links- kurve in den Zielschuß einschlagen und schon manch ein Fahrer Opfer seiner Geschwindigkeit wurde. Wichtige Kleinarbeit Neben diesen augenfälligen Arbeiten, die auf den Kitzbüheler Ski Club zu- kommen, müssen aber noch unzählige andere genauso wichtige Dinge erledigt werden. Eine der wichtigsten ist wohl das erfolgreiche Ansuchen beim öster- reichischen Bundesheer um Abstellung von Tretmannschaften. Die braven Sol- daten leisten alljährlich wertvolle Mit- hilfe bei der Pistenpräparierung. Für die maschinelle Pistenpräparierung und für den Transport der Fernseheinrich- tungen werden wiederum Ratracs der Firma Schleuninger eingesetzt. Dazu kommen noch Schreiben an Spender Am Sonntag, 20. Oktober 1968 wurde von der Heimatbühne Kitzbühel der Laschschlager ‚Alois, wo warst du heu- te Nacht?", ein Bauernschwank in drei Akten von Hans Lellis, aufgeführt. Die Regie führte Ludwig Obermoser, in den Pausen spielte die Musik „Die Joch- berger". Einführende Worte sprach Fachlehrer Robert Schwanninger,, der dabei als Ehrengäste Bezirkshaupt-; mann Hofrat Dr. Hans von Trenti- na g ii a, die beiden Vizebürgermeister Elans B r e t t au e r und Gebhart H ä r- ting und den Obmann des Fremden- verkehrsverbandes Altnationalrat l\/Iax Werner begrüßen konnte. Vor Beginn des ersten Aktes überreichte der Ob- mann des Landesverbandes der Tiroler Volksbühnen Oberregierungsrat Dok- tor S öl d er den beiden Jubilaren Lud- wig Obermo s er für 50 Jahre und Franz L am pim a y r für 40 Jahre Wir- ken bei der Heimatbühne Kitzbühel das Goldene Verdienstabzeichen. Franz Lamplmayr erhielt dazu auch das Diplom, welches Obermoser schon im Frühjahr überreicht werden konnte. In wohlgesetzten Worten überbrachte Dr. Sölder auch die Grüße und Wün- sche des Kulturreferenten des Lande Tirol Landeshauptmann - Stellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior und dankte den bewährten Jubilaren im Namen des Landesverbandes. Beide, haben nicht nur der Stadt, sondern dem ganzen Bezirk ihre Frei- von Pokalen und Ehrenpreisen, die Neugestaltung und Bestellung von Presseabzeichen und vieles andere mehr. Arbeiten und Kosten, von denen sich ein Außenstehender nur ein vages Bild machen kann. Die Jugend nicht vergessen Bei all dieser Arbeit für ein ein- ziges großes Ereignis und dem ständi- gen Kontakt zur „großen, weiten Welt" hat der KSC aber nicht seine verant- wortungsvolle Aufgabe als Jugend- förderer vergessen. Ganz im Gegen- teil, seit zwei Wochen trainiert Ernst Hinterseer wieder den Nachwuchs in der Turnhalle, im Hallenbad und auch schon im Schnee des Kitzsteinhorns. Der Jugend gehört die Zukunft, das wissen die Männer im Jugendausschuß ganz genau und arbeiten dafür, um die große Tradition unserer Rennläufer bis herauf zum Silbermedaillengewinner von Grenoble Herbert Huber erfolg- reich fortzusetzen. Aber auch die Be- völkerung kann die Arbeit des KSC unterstützen, indem alle jene, die noch nicht Mitglied des erfolgreichsten Ski Clubs der Welt sind, sich im Büro in der Hinterstadt einschreiben lassen! zeit für Idee und Idealismus hingege- ben. Die Heimatbühne Kitzbühel ist in der glücklichen Lage, durch das gesprochene Wort die Verbindung zwi- schen Bühne. und Publikum herzustel- len. Dr. Söldner bezeichnete Obermoser als faszinierenden Darsteller, der heute auch im Landesverband als Mitglied des Vorstandes kulturelle Arbeit leistet. Auch Franz Lamplmayr stellte seine Theater- und Organisationsgabe durch viele, Jahre dem Landesverband zur Verfügung und ist ein Exponent im heiteren wie auch im ernsten Theater- leben. Beide Jubilare wirkten in Kitz- bühel auch als Obmänner bzw. Spiel- leiter der Heimatbühne. Wir werden von diesen beiden Theaterpersönlich- keiten aus Anlaß der Ehrung und des Jubiläums noch mehr hören und da- mit ein Stück Theatergeschichte ver- binden. Das Stück selbst wurde exzellent auf- geführt. Dr. Sölder, der bei seiner An- kunft angab, wegen einer dringenden Angelegenheit in Innsbruck schon nach dem ersten Akt den Saal verlassen zu müssen, war ebenfalls so beeindruckt, daß er dieses Vorhaben aufgab und bis zum letzten Wort blieb. Wir haben die Darsteller unseren verehrten Le- sern schon in der vorigen Ausgabe vorgestellt. Heute weisen wir nochmals darauf hin, daß die Heimatbühne Kitz- bühel mit dem „Alois" im Rahmen der Tiroler Laienspieltage am Samstag, 26. Vom BühnenluDligum 0 1 0 40 der Heimatbüffine Kitzbu offiel Goldenes Verdienstabzeichen für Ludwig Obermoser und Franz Lamplmayr
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