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Samstag 26. Oktober 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Wo man Uhren nicht kennt, [st die Zeit wertlos. Uns aber ist sie kostbar. Nur eine Uhr von Wert ist deshalb wert, Zeit zu messen. Der Wert einer Uhr liegt in der Präzision und Strapazfähigkeit. Der Mensch muß sich auf seine Uhr verlassen können. Er richtet sich nach ihr Tag und Nacht. Er schenkt ihr Vertrauen, und dar- um läßt er nichts so nahe an sich heran wie seine Uhr. Ein Instru- ment von solcher Bedeutung kauft man nur im Fachgeschäft, das für Qualität und Service bürgt. Uhren werden für die Zeit, nicht für die Ewigkeit geschaffen. Sie lassen sich auch leichter aus- tauschen als Herzen. Der Mut zur neuen Uhr ist der Mut des Selbstbewußten, dem die Zukunft gehört. Der Mut zur zweiten Uhr verrät kultivierten Lebensstil. - Menschen dieses Stils erwerben die Zweituhr nicht nur aus Vor- sicht. Sie erhöhen den Glanz fest- licher Stunden durch eine erlese- ne zweite Uhr, deren Anblick zu jeder Sekunde das Herz erfreut. Die zweite Uhr - dezentes Sinn- bild gehobenen Geschmacks. im Firn und der Himmel in seinem herr- lichen Herbstblau erfüllte alle Berg- sehnsucht. Die Hornbahn führte schon in den Vormittagsstunden laufend Be- sucher herauf, und auf der neuen Hornstraße fuhr ein Auto nach dem andern zum Hotel Alpenhaus, von wo aus der Weg zum Gipfel zu Fuß fort- gesetzt wurde. Bei der Meßfeier führte der Männergesangverein die Deutsche Messe von Schubert auf und Pfarrer Dolirnann hielt eine Predigt, die allen zu Herzen ging. Weitum hatten sich die Bergfreunde zur Mitfeier versam- melt - es waren gut zweitausend - die über den Lautsprecher, der eine klare Übertragung bot, den Worten des Pfarrherrn bestens folgen konnten. Den Abschluß der Feier bildeten An- sprachen von Bürgermeister Franz 1-1 ö c k und Nationalrat Paul Land - mann and- mann sowie der Chor „Der Herr ist groß" von Haydn. Höck und Landmann schlossen sich dem Dank des Vorred- ners an und wiesen auf die Tradition hin, welche Pfarre und Gemeinde Oberndorf bei der jährlichen Horn- messe am Marla-Heimsuchungs-Sonn- tag zu erfüllen hatte und diese Tradi- tion auch in Zukunft zu erfüllen ge- denke. Nationalrat Landmann brach auch für den Kapellenverein eines Lanze, indem er die Gemeindeväter von Kitzbühel und Oberndorf und alle Freunde des Kitzbüheler Horns aufrief, ihr Scherflein für den Bau der Kapelle beitragen zu wollen. (Ein- zahlungen sind bei unseren heimischen Geldinstituten jederzeit möglich!) Die vorgesehene Zusammenkunft al- ler am Bau beteiligten Personen im Gipfelhaus mit dem Pfarrherrn und dem Männergesangverein war aus technischen Gründen nicht mehr er- füllbar. Es konnten auch nicht mehr die gebräuchlichen Firstfeiern für die Werktätigen abgehalten werden, diese aber nicht so sehr umständehalber, sondern aus der Sorge des Kapellen- bauvereins heraus um die End-Finan- zierung. Die neue Kapelle liegt sehr herrlich im Gelände des Horngipfels, und man hörte selbst von den kritischsten Leu- ten nur Lobendes und Schönes. Das Horn hat ein sakrales Kleinod erhal- ten, um das es viele Berge beneiden können. Das kulturelle Benehmen Kitz- bühels hat in ihr neuen Ausdruck ge- funden. Der Exponent des Kapellen- bauvereins Vizebürgermeister Hans B r e t t a u e r, dem der Verein sowie Bei der 9. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates am 17. Oktober 1968 wurde unter dem Vorsitz von Bürger- meister Hermann Reisch die Liefe- rung der fest einzubauenden Turn- geräte an die Firma Wolni, Wien, ver- geben. Die beweglichen Geräte sollen zur Lieferung im August 1969 bestellt werden; falls die Qualität entspricht, erhält auch diesen Leistungsauftrag die Firma Wolni. Bei der Prüfung des An- gebotes stand Turnprofessor Adolf C o- 10 g na vom Bundesgymnasium in St. Johann beratend zur Seite. Uber die Beitragsleistung am Bau der neuen Doppelhauptschule durch die Gemeinden des Berechtigungsspren- gels und zwar Reith, Aurach und Joch- berg (Oberndorf ist ausgeschieden) wurde streng und nachhaltig debattiert. Der Bürgermeister bat schließlich die Gemeinderäte, diesen Fall - es dreht sich um ein Kapital von zirka fünf Millionen Schilling für eine der nächsten Sitzungen eingehend zu stu- dieren. Der landwirtschaftlichen Berufs- schule wurde die Anschaffung von Schulgestühlen genehmigt. Bürgermeister Reisch berichtete so- dann, daß vom Bundesministerium für soziale Verwaltung für das Kranken- haus der Stadt Kitzbühel zur Ausbil- dungsstelle für das Sonderfach Chir- urgie hir- urgie genehmigt wurde. Dies bedeute für unser Krankenhaus, insbesondere für Primarius Univ.-Doz. Dr. Hermann B e r g e r, eine große Anerkennung, denn im ganzen Land Tirol gibt es Kapellenvater Simon Thaler mit sei- ner Frau, Christine, an dieser Stelle für seine Führung der Feier herzlich zu danken hat, fand noch ein Nach- wort, das wir, um nicht wieder des extremen Kleinmutes geziehen zu wer- den, nicht verschweigen wollen: Liebe Bergfreunde! Bevor wir aus- einandergehen, gestatten Sie noch, daß ich öffentlich einen Wortbruch begehe. Ich habe vor Beginn der Feierlich- keiten meinem Freund Martin Wör- götter das Versprechen geben müssen, seinen Namen nicht zu erwähnen., Aber alle, die um das Werden dieser Kapelle wissen, würden es mir sicher verübeln, wenn ich ihm nicht danken würde. Er war der Motor der ganzen Sache und hat mit Schwung, Idealismus und sogar mit „sanfter" Gewalt wesentlich dazu beigetragen, daß der Bau in so kurzer Zeit vollendet werden konnte. Lieber Martin! Alle, die an dieser neuen Hornkapelle Freude haben und Erbauung finden, danken Dir!" außerhalb der Landeshauptstadt keine derartige Ausbildungsstelle. Die Neueindeckung des Altersheimes wurde begonnen. Es zeigte sich, daß auch Dachstuhischäden zu reparieren waren. Diese Arbeit wurde vom städti- schen Bautrupp besorgt. In diesem Zu- sammenhang sprach der Bürgermeister dem Stadttischler Peter Krimbacher, der in der Gewitternacht des 16. Ok- tobers aus eigenem Antrieb um Mitternacht, als er dem Wetter nicht mehr traute, zum Altersheim eilte und die offene Dachfläche noch vor dem wolkenbruchartigen Gewitterregen mit Dachpappe abdeckte. Er konnte durch diese Tätigkeit großen Schaden ver- hüten. Zur Ehrenbachverbauung wurde die Wasserrechtsverhandlung mit den An- rainern erfolgreich abgewickelt. Seitens des Gemeinderates wohnten dieser zwölf Stunden währenden Verhand- lung Bürgermeister Reisch und Vize- Koks u. Kohlen 1" Telephon 2992 bürgermeister Brettauer bei. Es han- delte sich dabei speziell um die Ar- beiten bei der großen Sperre, um die Anlage des Weges bis zum Wasser- fang der Stadtwerke, um die Ver- bauung des Oberlaufes und des Unter- lauf es und die Erstellung bzw. Verlegung von Brücken und Stegen, von Wegen und Holzhütten. Obwohl ursprünglich genügend Einsprüche vorgebracht wur- Krankenhaus der Stadt Kitzbühel zur chirurgischen Ausbildungsstdtte erhoben1 Erfolgreiche Wasserrechtsverhandlung für die Ehrenbachverbciuung Einrichtung der Turnsäle vergeben Bericht von der Kitzbüheler Gemeinderatsitzung
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