Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kltzbüheler Anzeiger Samstag, 2. November 1968 Eine Tiroler Weinkellerei jubiliert: Jos. Hauser & Söhne 60! Wenn man einmal 60 Jahre hintei sich gebracht hat, dann darf man ge- trost den Blick zurückwenden um fest- zustellen, ob die Vergangenheit mit der Gegenwart übereinstimmt und den Weg der Harmonie in die Zukunft weist. So hat es der geistliche Rat und Süd- tiroler Schriftsteller und Historiker Beda Weber vermerkt, der über die Kulturgeschichte unseres Landes und über den Weinbau im Etschtal so viele geistvolle Bemerkungen hinterlassen hat. Josef Hauser, ein Wirtssohn von Kirchbichl-Boden, übernahm in seiner Jugend eine Gemischtwarenhandlung und gründete vor 60 Jahren eine Wein- und Branntweinhandlung, welche heute von zwei seiner neun Söhne geführt wird. Sie haben gemäß ihrem väter- lichen Vorbild die Modernisierung der Kellerei- und Brennereianlagen fort- geführt, das sich vorteilhaft für die Entwicklung des Unternehmens aus- gewirkt hat. Was der nüchterne Beobachter der Firmen-Familie behaupten darf, ist besonders rühmlich. Das Wort „Treue" wird bei ihr groß geschrieben. Im kleinen wie im großen Kreis innerhalb und außerhalb des Firmenhauses. Neben der Jugend und den emporstrebenden Angestellten Die Gelöbnis-Wallfahrt der Kriegs- teilnehmer und der Angehörigen sowie der Kriegsopfer am Kirchweihsamstag, 19. Oktober gestaltete sich auch heuer wieder zu einer eindrucksvollen Feier. 33 Vereine mit Fahnen und drei Mu- sikkapellen scharten sich um die Gna- denkapelle und um den geschmückten Feldaltar auf dem neu errichteten Platz. Neben den Klängen der Musikkapellen und den Kommandorufen knallten die Böller durch den herbstlichen und son- nigen Jochbergwald. Das Kommando über die angetrete- nen Vereine führte der Hauptmann des Mittersiller Kameradschaftsvereins Karl Schläffer, unterstützt von der dor- tigen Musikkapelle und der im Vorjahr gegründeten Schützenkompanie, die-bei allen Beteiligten einen guten Eindruck hinterließ. Diese Kompanie gab beider Feldmesse auch eine exakte General- decharge ab. Vor der kirchlichen Feier begrüßte Obmann Schläffer die erschienenen Kameraden und alle übrigen Teilneh- mer. Die Feldmesse zelebrierte Hochw. Pfarrer E g g er von Holiersbach. In seiner Festpredigt verglich er die heim- gekehrten Krieger mit einem Kranken sieht man frohgemut ältere Herren wirken, denen das patriarchalische Wort kein leerer Wahn ist. Sie sind zu Vor- bildern geworden, aus Dienstnehmern zu Mitarbeitern, die seit 10, 20 und 30 Jahren rührig ihren Pflichtenkreis wahrnehmen. Wir wollen nicht die Treue der Freunde vergessen, die sich die Hau- ser'sche Kellerei im Laufe der sechs Jahrzehnte gemacht hat. Einer von ihnen ist fast so alt wie die Firma: ein Kenner und Kunde, der über 55 Jahre lang in schöner Regelmäßigkeit seinen Bedarf an Wein und Spirituo- sen im Hause Hauser deckt. Man könnte hier eine Liste von freundschaftlich der Firma zugetaner Gastronomen und Kaufleuten aufzäh- len, die jahrelang und ohne Unter- brechung in ähnlicher Beständigkeit mit den Inhabern zusammenarbeiten. Auch in unserem Bezirk! Was sich langsam entfaltet und vom Berufsfleiß und von der Berufsliebe geleitet wird, hat in sich den Kern der Zuverlässigkeit. So darf man der Tiroler Kellerei Hauser aus redlichem Herzen und in Anerkennung im 60. Lebensjahr wün- schen, daß der Weg zum 100. Geburts- tag im bewährten guten Geist be- schritten werden möge! welcher scheintot bereits im Sarge lag und nur durch ein gütiges Geschick wieder dem Leben zurückgegeben wurde. Nach der Feldmesse begrüßte Fest- obmann Schläffer alle erschienenen Ehrengäste. Insbesondere Bezirkshaupt- mann Hofrat Dr. G a s t e i g e r, Zell am See, Landesobmann Stadtrat Haidl, Innsbruck, mit dem Obmann der 118er- Jäger Karl Le i p e r t, Hauptmann Rein- hold H o f r e i t e r der Garnison mit sei- nen Offizieren, die Offiziersgesellschaft mit Major GR Dr. Otto Wendling, Bezirksobmann und Landesobmann- Stellvertreter GR Josef Oberhauser, den Obmann aller Pinzgauer Krieger- vereine Bürgermeister Hans S c h w e i n- b er g e r, Neukirchen. Sämtliche ge- nannten Herren richteten kurze Be- grüßungsworte an die Kameraden und die zivile Bevölkerung und appellier- ten, dem Gelöbnis Jochbergwald stets die Treue zu halten und den gefallenen und verstorbenen Kriegern in dieser herrlichen Waldlandschaft eine stille Andacht zu widmen. Bei der Feldmesse führte die Musik- kapelle Mittersill die deutsche Messe auf. Alle Teilnehmer waren auch sehr beeindruckt, daß in den Bezirksverband Jochbergwald wieder neue Vereine auf- genommen werden konnten und zwar Zell am See, Wörgl, Ebbs und Westen- dorf. Der heuer gegründete Kamerad- schaftsverein Westendorf erschien 40 Mann stark und in einheitlicher Klei- PAM Koks u. KohIe] Telephon 2992 dung und machte den besten Eindruck. Die Kriegerwallfahrt Jochbergwald ist die bedeutendste ständige Wallfahrt die- ser Art in Westösterreich. Sie wurde traditionsgemäß mit einem Vorbeimarsch vor den Ehrengästen ab- geschlossen. Mit Musikklängen und Böl- lerknall wurden die Kameraden be- grüßt und nach der Feier wieder ver- abschiedet. Auf Wiedersehen 1969! Dem Bezirksverband „Jochbergwald" gehören nun folgende Vereine und Ka- meradschaften an: Salzburg: 1929 Aurach 1922 Bramberg 1929 Kitzbühel 1922 Mittersill 1930 Fieberbrunn 1924 Stuhifelden 1930 Reith 1928 Neukirchen 1933 Hochfilzen 1931 Uttendorf 1933 Kirchberg 1931 Wald 1934 Kirchdorf 1935 Krirnml 1935 St. Johann 1951 Hollersbach 1936 Going 1952 Niedernsill 1952 Eilmau 1957 Piesendorf 1955 St. Jakob 1968 Zell am See 1958 Scheffau 1958 Brixen Tirol: 1968 Wörgl 1924 Jochberg 1968 Ebbs 1928 Oberndorf 1968 Westendorf Tiroler Gedenkfeier in Innsbruck Der Landeshauptmann von Tirol Eduard Wailnöfer hat an alle Bezirks- hauptleute, Bürgermeister und Schüt- zenkompanien TIROLS einen Aufruf zur Teilnahme an der Landesgedenk- feier 1918-1968 erlassen. Sammelpunkt der Schützenabordnun- gen am Sonntag, 3. November 1968 um 13 Uhr am Rennweg. Aufmarsch zum Berg Isel, dort um 15 Uhr Gedenk- feier, anschließend Rückmarsch bis zum Rennweg, dort Auflösung des Festzuges. Um 17 Uhr Gottesdienst für Volk und Heimat in der St. Jakobs- Kirche, an der nur die Innsbrucker Formationen teilnehmen. VonAer Kriegerwallfahrt nach Jochbergwald An die Schützenkompanien des Be- zirkes Kitzbühel ergeht zu dem Rund- schreiben der Landesregierung der Auf- ruf zu dieser Pflichtausrückung mit eøiu? der angeordneten Abordnung.
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