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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. November 1968 Oberhauser stellte den Antrag, ihn durch Zahlung von 200 Kronen von al- len Pflichten zu entlasten. Johann Fil- zer erklärte jedoch, daß der Geschäfts- verlust des Jahres 1902 jedem Mit- glied 260 Kronen zur Zahlung auf erlege. Die Versammlung beschloß, von allen vieren diesen Betrag zu verlangen und ihn nötigenfalls „gerichtlich einzubrin- gen". Filzer hatte für 1903 einen proviso- rischen Geschäftsabschluß getätigt. Die Bretterübernahme von seiten der Fir- ma Freundlich ließ alles zu wünschen übrig. „So kommt, daß neben der Sen- nerei, welche auch die Zinsen und son- stigen Ausgaben nicht zu decken ver- mag, die Säge mit einem beträchtlichen Verlust abschließe, der sich mit Rück- sicht auf die erwachsenen Prozeßkosten auf zirka 8000 Kronen stellen wird." Zur Deckung des Verlustes beantragte Filzer, die eingezahlten Geschäftsantei- le ganz abzuschreiben und weitere Anteile von 70 Kronen einzuheben. Da wurden unter den Versammlungsteil- nehmern Stimmen laut, daß sie nicht mehr geneigt sind, die Genossenschaft fortzuführen, falls nicht alle Kündi- gungen zurückgezogen würden. Zur Zu- rückziehung erklärten sich sodann be- reit: Christian Mitterer, Sebastian Walti, Jakob Koidl, Paul Steidenberger (und auch einige der Abwesenden). Das Mitglied Georg Kranzl bestätigt jedoch als erster seinen Austritt, die- sem schlossen sich an: Peter Retten- wander und Josef Haas! Mithin kam der Beschluß zur Einzahlung der Ge- schäftsanteile nicht zustande. Filzer stellte nun fest, daß unter sol- chen Umständen an die Li q u i da t i o n der Genossenschaft gedacht werden muß. Bei einer Weiterführung wäre der Vorstand gesetzlich verpflichtet, den Konkurs anzumelden. Das wäre der schlimmste Ausgang, der sich den- ken ließe. Es wird noch vorgeschlagen, einige Mitglieder namhaft zu machen, die mit den ausgetretenen Mitgliedern zwecks Verbleib in der Genossenschaft ver- handeln sollen, jedoch will niemand diese Arbeit übernehmen. Filzer erklärte sich bereit, mit den Mitgliedern Johann Ehn-Doll und Se- bastian Waltl die Daimermühle von der Genossenschaft zum buchmäßigen Wert zu kaufen, dann würde die Liquidation auf die Sennerei und Sägerealität „Hanslmühle" beschränkt bleiben. Eine ziemliche Anzahl der Versammelten stimmten zu. Weitere Anträge werden dahin ein- gebracht, die Liquidation auf den Herbst zu verschieben. Demgegenüber wen- dete Johann Filzer ein, daß bis dahin einige der früher ausgetretenen Mit- glieder ganz schadlos ausgehen wür- den und „die zum Zuge kommenden" stärker belastet würden. Da drängte Filzer, nochmals zur Neu- wahl des Obmannes zu schreiten. Es wurden Stimmzettel ausgegeben, je- doch die Mitglieder weigerten sich, unter solchen Umständen einen neuen Obmann zu wählen. Obmann Ferdinand Resch beantragte sodann, für Sonntag, 27. Dezember 1903, abends, eine neue Generalversamm- lung einzuberufen, welche dann ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesen- den Mitglieder in allen Tagesordnungs- punkten beschlußfähig zu sein hat. Die- ser Antrag wurde angenommen und die Einladung von den anwesenden Mit- gliedern unterfertigt. Die Liquidation war nicht mehr auf- zuhalten. Ein Protokoll über die letz- te und a. o. Generalversammlung vom 27. Dezember 1903 war nicht mehr auf- zufinden. 40 Jahre Molkerei Kitzbühel Zur Einweihung des neuen Molkereigebäudes Ausführung der keramischen Wand- und Bodenbeläge Ing. Georg Pfeiler & Co. Baugesellschaft für Hoch- und Tiefbau, Fliesenleger- Arbeiten, Spezialbetrieb für Herstellung säurefester Wand- und Bodenbeläge Geschäftslokal: 1050 Wien V, Diehlgasse 33 (Ecke Arbeitergasse), Telefon 563719
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