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Samstag, 2. November 1968 Kitzbüheler Anzeiger, Seite 31 futterdankbar. Es zeigt sich dabei ein Zusammenhang mit dem Klima, dem Boden und der Wirtschaftsweise (Na- turegart). Die Pinzgauer vertragen das rauhe und saure Futter besser und er- fordern weniger Pflege als die beiden Schweizer Hochzüchtungsrassen. Auch der Absatz für Pinzgauerrinder ist gut. Die Zuchtviehversteigerungen des Pinz- gauerrinder-Zuchtverbandes Salzburg- Tirol in M a i s h o f e n zeigen rege Nach- frage bei guten Preisen. Maishofen ist heute der zweitgrößte Versteigerungsort in Oesterreich und als größter Um- schlagplatz für Pinzgauer-Zuchtrinder, insbesondere leistungsfähige Kühe, in- ternational bekannt. Das Pinzgauerrind hat sich in den Auslandsgebieten be- sonders deshalb erhalten und verbrei- tet, weil es auf Grund seiner Gesund- heit und kräftigen Konstitution, seiner Anpassungsfähigkeit und seiner mehr- seitigen Leistung auch in Gebieten mit ungünstigen natürlichen und wirt- schaftlichen Bedingungen noch sehr be- friedigende Leistungen hervorbringt. Die Gesundheit der Tiere in unserer Untersuchungsgemeinde ist nach den Angaben der Rindertuberkulose- und Bangbekämpfungsstelle beim Amt der Tiroler Landesregierung als sehr gut zu bezeichnen. Bei den letzten der jähr- lich durchgeführten Untersuchuagen auf Bang im November 1966 ergab sich, daß dieser Rinderbestand von Kitzbühel gänzlich frei ist; im Jahr zuvor stellte man 1 'o Reagenten fest. Die Unter- suchung auf Rindertuberkulose ergab 1966/67 Lediglich einen Betrieb mit drei Reagenten; 1955/66 war auch nur ein Betrieb mit einem Reagenten fest- gestellt worden. Diese beiden Tier- krankheiten konnten also in Kitzbühel - wie in ganz Tirol - weitgehend aus- gemerzt werden. Da im ganzen Land unter einem halben Prozent Reagenten auf Bang und Tbc festgestellt wurden, konnte Tirol bang- und Tbc-frei er- klärt werden. Dies ist für das Export- land Tirol sehr wichtig. Von den Rinderhaltern in Kitzbühel sind nur 25 o Mitglieder eines Vieh- zuchtvereines und nur 30 0/0 aller Kühe erhielten einen Vollabschluß. Die AIinwirtschaft Die Bewirtschaftungsform Nicht in jedem Fall nützt der Be- sitzer einer Alm diese auch selbst. Mit der Bewirtschaftungsform der Al- men wird angegeben, ob der Eigentü- mer der Alm zugleich der Bewirtschaf- ter der Alm ist oder ob er sie verpachtet. Für den Zustand der Almweide und der Gebäude usw. ist das von großer Bedeutung, denn der Besitzer als Be- nützer der Alm wird mehr Arbeit und auch Geld investieren, wodurch der Ertrag auch höher ist. In der Regel sind die Almen, die von den Besitzern selbst bestoßen und mit eigenen oder fremden Arbeitskräften bewirtschaftet werden, gepflegter als jene, die einem oder mehreren Pächtern übergeben werden. Von den 43 Almen der Stadtgemeinde Kitzbühel werden zusammen 25 Almen vom Eigentümer selbst bewirtschaftet, Von diesen sind 13 nur mit 'Eigen- vieh des Besitzers bestoßen. Vorwie- gend sind das die kleinen Almen auf Rodungsinseln im Wald. Selbst bewirt- schaftet und nicht nur mit eigenem Vieh, sondern auch mit Lehnvieh be- stoßen werden elf zumeist etwas grö- ßere Almen. Auch eine Gemeinschafts- alm ist darunter. Ein Ausnahmefall ist eine selbst bewirtschaftete, aber ausschließlich mit Lehnvieh bestoßene Alm. In der Regel bewirtschaftet der bäuerliche Besitzer einer Alm diese mit Personal und bleibt selbst am Heimgut, während sein Vieh auf der Alm ist. Der Besitzer der Pletzer-Alm, aber hat seinen Hof (aus Arbeitskräfte- mangel) verpachtet; er selbst ist auf der Alm und hat daher nur Lehn- vieh, darunter auch das Vieh des Hof- pächters. Nur teilweise selbst bewirtschaftet sind sechs Almen des Untersuchungs- gebietes. Bei der Streifairn erklärt sich das aus den Besitzverhältnissen: der Hochläger gehört der Stadtgemeinde und wird vom Besitzer des Niederlägers gepachtet. Im übrigen sind es die Ge- meinschaftsalmen, die nur teilweise selbst bewirtschaftet werden. Die Ver- pachtung eines Besitzanteiles kann nur im Einverständnis mit den anderen In- teressenten geschehen und nachdem keiner von diesen den zu verpachten- den Anteil selbst wollte. Diese Be- schränkungen sind in den Wirtschafts- plänen festgelegt. Im Almsommer 1964 waren auf folgenden Gemeinschafts- almen Anteile verpachtet: Trattaim Der Anteil der Maria Marnoser, Hotel Tiefenbrunner, Kitzbühel, von 25 Gräsern, an den Pächter der gesam- ten Landwirtschaft. Der Anteil des Michael Hofer, Ga- ning, Kitzbühel, von 27 Gräsern, an einen selbständigen Pächter ohne Hof. Der Anteil der Witwe Elise Reiter, Pfeifern, Kitzbühel, von 30 Gräsern, da zum Hof noch ein weiterer Aim-. anteil und eine Galtaim gehören, außer- dem Koppelweide am Hof. Der Anteil von Unterhaus, Reith, von 19 Gräsern. Vom Anteil des Jakob Trixl, Sei- lermeister, Oberndorf, von 19 Gräsern zwei Gräser an den Pächter des An- teiles von Pfeifern. Oberreintal-Alm Der Anteil des Georg Hager, An- gestellter, St. Johann, von sechs Grä- sern, an den Melker eines Berechtigten. Lämmerbühel-Alm Der Anteil der Witwe Elise Reiter, Pfeifern, Kitzbühel, schon seit etwa 30 Jahren an Fritz Walti, Stegern, St. Johann (Mitberechtigter). Schlinach-Alm Der Anteil des Michael Waltl, Ob- wall, Fieberbrunn, aus Arbeitskräfte- mangel an den Mitberechtigten an der Alm, Thomas Trixl, Lacken, Fieber- brunn. Griesa1m Der Anteil des Josef Bauer, Hin- teraschbach; Kitzbühel; an zwei Bauern aus Unterangerberg. Der Anteil der Maria Beitl, Haus- frau in Kitzbühel, an der Gries- und 40 Jahre Molkerei Kitzbühel Zur Einweihung des neuen Molkereigebäudes 1768 200 Jahre Florenz Waagen 1968 JOSEF FLORENZ Waagen- und Gewichtefabriks-AG . Nachf. August Vatlovics 1030 Werk Wien III, Schnirchgasse 111 . 5280 Werk Braunau am Inn Älteste Waagenfabrik des Kontinents
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