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tte 6 Kitzbüheler Anzelger Samstag, 2. November 1968 Grabe die Bewohner Kitzbühels auf, diese großen Verdienste des Verstor- benen nicht zu vergessen. Bei den letzten Gemeinderatswahlen kandidier- te Egger nicht mehr; wohl aber sagte er gerne zu, weiterhin in seinem Fach als Elektro- und Wasserreferent seine wertvollen Dienste der Stadt zur Ver- fügung zu stellen, als vom neuen Ge- meinderat dies erbeten wurde. Er war bis zu seinem Tode der wertvolle Be- rater in diesem Ausschuß. Seine Sorge bis zum jähen Lebensende galt der Strom- und Wasserversorgung unserer Stadt. Wie ernst er diese Aufgabe ge- nommen hatte, geht aus der Tatsache: hervor, daß die letzten Eintragungen in seinem Notizbuch Aufzeichnungen über Begehungen neuer Quellgebiete sowie Angaben über Wassermessungen aufwiesen. Freud und Leid begleiteten unseren Verstorbenen auf seinem ganzen Le- benswege. 1922 schloß er mit Ottilia Fedrigotti den Bund der Ehe. Aus die- ser gingen drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter, hervor. Sein ältester Sohn, Ernst, erlitt am 2. Oktober 1944 am Mont Blanc bei der Erstürmung eines, Stützpunktes bei der Turiner Hüt- te als Zugskommandant einer Gebirgs- jägerkompanie den Heldentod. Für sei- ne Tapferkeit wurde er noch nach sei- nem Tode mit dem Eisernen Kreuz I. Klasse ausgezeichnet und vom Leutnant zum Oberleutnant befördert. Sein Grab im fernen Aostatal war nach der Auf- Synodenbericht: fü es r Kollegialitat Die Salzburger Diözesansynode, die unter dem Generalthema „Erneuerung der Diözese durch lebendige Christen- gemeinden" stand, ging Samstag abend mit einem Wortgottesdienst im Dom zu Ende. Zum Abschluß der Beratun- gen, die drei Tage lang im Kongreß- haus der Landeshauptstadt stattfanden, richteten die Synodalen, Priester und Laien ein herzliches Grußwort an Erz- bischof Dr. Andreas Rohracher. In die- sem Grußwort sprachen sie ihrem Oberhirten den Dank dafür aus, daß er nunmehr schon durch volle 25 Jahre die Erzdiözese Salzburg so segensreich leitet und ihr als ihr erster Seelsorgei stets ein Vorbild ist. In seinem Schluß- wort betonte der Promotor der Diö- zesansynode, Weihbischof Dr. Eduard Macheiner, daß es nur dem hohen Ernst und dem tiefen Verantwortungs- bewußtsein der Synodalen zu danken sei, daß in drei Tagen die umfangrei- che Arbeit geleistet und die Anträge mit gutem Gewissen verabschiedet werden konnten. Er dankte ferner allen Synodalen für die Selbstdisziplin, die sich alle auferlegt hatten, um der Diö- zesansynode ihr Gelingen zu sichern. Für den dritten Tag der Synode stan- findung, welche viele Jahre andauerte, jährlich das Ziel von Vater, Mutter und Geschwistern. Seinen Patriotismus bewies Egger auch bei der Rettung der Großen Giok- ke während des letzten Weltkrieges und weiters bei der Beschaffung der neuen Kirchenglocken. Er war auch mit Stadt- rat Peter Sieberer und dem damaligen Baureferenten Gemeinderat Josef Un- terberger (j 14. Mai 1956) maßgeblich an der Gründung der heutigen pracht- vollen Siedlung „Frieden" beteiligt. Christian Egger gehörte der Schüt- zengilde als Schützenrat an und war in dieser Eigenschaft auch Gründungs- mitglied der Schützenkompanie. Er war auch viele Jahre Hauptkassier des Kitzbüheler Skiklubs, der ihm im Ju- biläumsjahr 1965 das Goldene Ehren- zeichen verliehen hatte. Diese Ehren- nadel trug er stolz bis zu seinem Le- bensende. Sein Schützenherz schlug hö- her, als beim letzten Kirchweihschießen sein Sohn Walter zum zweitenmal die Königswürde erhielt und der Enkel Christian erstmals einen Pokal als Schützenbest erringen konnte. Kitzbühel hat mit Christian Egger einen Patrioten verloren, der seine Hei- matstadt leidenschaftlich liebte und ihr aus ganzem Herzen diente. Er geht als Vorbild der Jugend in die Geschich- te unserer Stadt ein. Er besaß die Ga- be des Ausgleiches und war damit ein Eckpfeiler der Zusammenarbeit. den zahlreiche Anträge und Diskussio- nen auf dem Programm. Unter ande- rem wurde die Empfehlung ausgespro- chen, daß die Kommunionspendung in die Hand, statt wie bisher üblich in. den Mund erfolgen kann und daß Laien die Erlaubnis zur Kommunionausteilung erhalten. Eine entsprechende Bitte soll an die österreichische Bischofskonfe- renz ischofskon!e- renz gerichtet werden. Ferner sprachen sich die Synodalen mit großer Mehr- heit dafür aus, daß die Erfüllung der Sonn- und Feiertagsgottesdienstver- pflichtung in bestimmten Fällen be- reits am Vorabend erlaubt werde Schließlich faßte die Synode zwei Re- solutionen. In der ersten Resolution bekannte sich die Salzburger Diözesan- synode anläßlich des 50jährigen Bestan- des der derzeitigen Staats- und Regie- rungsform ausdrücklich zur demokra- tischen Republik Oesterreich. Eine zweite Resolution sprach sich für die Beibehaltung des Tiroler Anteils de Erzdiözese aus. Freitag hatten die Synodalen ein- stimmig das Statut zur Errichtung ei- nes diözesanen Pastoralrates und da Statut einer Pfarrgemeindeordnung an- genommen. Der Pastoralrat, in dem Priester und Laien vertreten sein werden, wird alle Fragen der pastoralen Arbeit der Diö- zese untersuchen, beraten und darüber hinaus praktische Folgerungen ableiten. Der Pastoralrat ist ferner das verant- wortliche Gremium für die Durchfüh- rung der Beschlüsse der Diözesansy- node und kann sich dazu entsprechen- de Fachausdrücke einrichten. Beschlüsse des Pastoralrates erhalten durch die Zustimmung des Erzbischofs Rechts- kraft. Durch die Pfarrgemeindeordnung, die Freitag abend einstimmig von den Sy- nodalen angenommen wurde, soll ein kollegiales Leitungsgremium für die Pfarren errichtet werden. Die Laien werden in diesem Rat zusammen mit den Seelsorgern alles beraten und be- schließen, was die pfarrliche Arbeit DA' HEIV ØL Tel. 2992, 2993 betrifft. Der Pfarrer ist nach der ver- abschiedeten Pfarrgemeindeordnung der Vorsitzende. Die beschließende Funktion dieses neu geschaffenen Gre- miums richtet sich nicht gegen den Pfarrer, sondern soll vielmehr garan- tieren, daß die Gläubigen kollegiale Verantwortung für die Pfarre überneh- men und sich auch verpflichten, die Beschlüsse, die sie gefaßt haben, selbst durchzuführen. Dieses neue Gremium entspricht der Aussage des 2. Vatika- nischen Konzils, daß einerseits alle Ge- tauften zusammen die Kirche bilden und anderseits der Erkenntnis, daß zur Bewältigung der Aufgaben, die einer christlichen Gemeinde gestellt sind, alle Kräfte mobilisiert werden müssen. Die Kirche soll dadurch wieder deut- licher als Zeichen des Heiles und der Hoffnung für die Welt erfahren wer- den können. Beide Gremien, Pastoralrat und Pf arr- gemeindeordnung, sind nicht Selbst- zweck. Vielmehr haben sie zu ermög- lichen, daß die Kirche ihre Aufgaben besser und wirkungsvoller erfüllen kann. Die Beschlüsse und Ergebnisse der Salzburger Diözesansynode, der ersten Diözesansynode Oesterreichs nach dem Konzil, lassen sich am tref- fendsten mit folgenden Worten Weih- bischof Macheiners zusammenfassen: „Wir können zwar nicht die ganze Weit verbessern, obwohl wir uns immer wie- der bemühen müssen, unserer Verant- wortung für die Weltkirche und die Entwicklungshilfe gerecht zu werden. Wir haben aber die Situation zu er- kennen, in der wir leben, und wir ha- ben unseren, wenn auch sehr beschei- denen, Beitrag zu einer Erneuerung der Kirche von Salzburg zu leisten, die bei uns selber beginnen muß. Wir haben uns dabei immer bewußt zu sein, daß die Kirche wesentlich Ge- meinde ist." Salzburger Kirche und Brüderlichkeit
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