Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzelger Samstag, 9. November 1968 Ausnahmegenehmigung vom Tanzverbot in der Advent- und Fastenzeit Advent: Kathrein - stellt den Tanz ein 1. Dezember - 24. Dezember Fastenzeit: Aschermittwoch, 19. Februar - Karsamstag, 5. April 1969 Der Gemeinderat der Stadt Kitzbü- hel befürwortete in seiner Sitzung vom 22. Oktober 1968 für folgende Betriebe die Ausnahmegenehmigung vom Tanz- verbot und bestätigte gleichzeitig dem Amt der Tiroler Landesregierung, daß diese dem internationalen Fremden- verkehr dienen. Cafe Praxmair, Cafe Alt Wien, Cafe Goldene Garns, Nachtlokal Tenne, Hotel Goldener Greif, Hotel Weißes Rößl, Hotel Klausner, Hotel Schloß Lebenberg, Hotel Hirzingerhof, Cafe Hölzl, Gasthof Neuwirt, Drop in im Hinterbräu. Kitzbühels örtliche Bauordnung veraltet? Unter diesem Titel veranstaltet die Oesterreichische Jugendbewegung - Junge Generation in der Volkspartei am Donnerstag, 21. November um 20 Uhr im Gasthof Neuwirt eine öffent- liche Diskussion. Für ein einführendes Referat konnte Vizebürgermeister Hans Brettauer gewonnen werden, der sich schon seit Jahren mit der örtlichen Bauordnung und ihren Problemen be- faßt. Alle interessierten Kreise, egal ob sie nun positiv oder negativ zur bestehenden Kitzbüheler Bauordnung eingestellt sind, werden daher schon heute auf den sicherlich äußerst inter- essanten Diskussionsabend der Jugend- bewegung hingewiesen. Der Fußballplatz auf dem Rennfeld (in Untermiete des 1. Nordtiroler Trab- rennvereins Kitzbühel) wurde vom Sportverein Kitzbühel erst 1932 auf- gelassen. Im Winter 1931-32 gelang es der Sektion Fußball dieses Vereins ei- nen neuen Platz zu finden. Der dama- lige Verkehrsverein unter Obmann Dr. Camillo v. Buschman pachtete von der Gräfin Martha Lamberg die ganze Wie- se nördlich der Tennisplätze bei Schloß Kaps mit der Widmung, den Platz im Sommer dem Sportverein für Fußball und Leichtathletik und im Winter dem Eislaufverein zur Verfügung zu stellen. Die Kosten des Pachtzinses trugen in diesen Jahren der Verkehrsverein und der Sportverein je zur Hälfte. Auch die Planierungsarbeiten des 70 x 100 m großen Feldes wurden von beiden Ver- einen gemeinsam durchgeführt. Für den Sportverein war die Erwerbung dieses Platzes sicher von großer Be- deutung, denn im Jahre 1932 wurden erstmals alle Unterinntaler Fußball- vereine zu einer Meisterschaftsrunde zusammengelegt. Obmann des Sport- vereins war damals Julius Thoma; Sektionsleiter für den Fußball Leo Gasser. Herren-Fußballmannschaft in Arnstein Begeisterter Empfang der Kitzbüheler Sportler Am 5. und 6. Oktober 1968 waren die Mitglieder der Fußball-Herrenschaft des Kitzbüheler Sportklubs Gäste des 1. FC Arnstein im Kreis Würzburg. Es war ein Fußballspiel zu bestreiten, das die Kitzbüheler 5:3 gewannen, weiters ein Tennisturnier, das zum guten Aus- gleich die Gastgeber gewannen und ge- sellschaftliche Arrangements, bei wel- chen beide Teile siegten. Die 18 Mann starke Abordnung aus Kitzbühel wurde sehr gefeiert, was durch Zeitungs- berichte (,‚Werntal-Zeitung" u .a.) be- stätigt wurde. So schrieben die „Am- steiner Nachrichten" vom 11. Oktober u. a.: ARNSTEIN. Der immer wieder völker- verbindende Sport trug auch am ver- gangenen Wochenende dazu bei, daß das Treffen ALTHERREN „Arnstein-Kitz- bühel" zu dem wurde, was es sein sollte: ein Freundschaftstreffen auf internationaler Ebene. Die 18 Mann starke Delegation aus Österreich war VOfl der gastfreundlichen Aufnahme in Arnstein tief beeindruckt und von der Vielseitigkeit des Programms, das ihren Aufenthalt äußerst abwechslungsreich gestaltete. Schon am Freitag, 4. Oktober herrschte gute Stimmung beim .Därnmersehop- pen", als der erste Vorsitnde des FC Arnstein Roland M e t z die Begrüßungs- worte sprach. Unter Leitung von Stadt- rat Werner L ö p e 1, dem Initiator des Treffens und oftmaligen Sportsgast in Kitzbühel, und Reiseleiter Anton Hei- 1 er vom Reisebüro Klinger fand dann am Samstag die Besichtigung der staat- lichen Hofkellerei in Würzburg mit Weinprobe statt. Spitzenweine unter- fränkischer Lagen wurden kredenzt. Eine Stadtrundfahrt durch Würzburg brachte den Kitzbühelerri die Schön- heiten der Mainmetropole näher. Am Nachmittag standen sich dann die Altherren beider Städte beim Fuß- ballspiel sowie beim Tennisturnier gegenüber. Es gab auf beiden Partien spannende Kämpfe. Am Abend verstand es die Trachten- kapelle S t e t t e n, in der Stadthalle mit Schwung und Humor die richtige Stim- mung aufkommen zu lassen. Der erste Bürgermeister von Arnstein Lorenz L cm b a eh begrüßte seitens der Stadt die Gäste aus Kitzbühel und schilderte dabei auch für die Arnsteiner die Schönheiten der Kitzbüheler Land- schaft. Auch Bürgermeister Lembach ist in Kitzbühel kein Unbekannter. Mit einem Stadtrundgang wurde der Sonntag eingeleitet. Hier war es Kreis- und Stadtrat Roland M e t z, der sich als Kultur-, Sport- und Wirtschaftsführer aufschwang und den Kitzbühelern Brauch, Sitte und Arbeitslust der Am- steiner nahebrachte. Arbeit, Brauch und Sitte hier wie dort; auch ski f r e u di g sind die Arnsteiner, wenn sie auch noch keinen Toni Salier hervorgebracht ha- ben. Sie sagen aber ‚.nur mangels eines Hahnenkamms!" Dann waren die Kitzbüheler Gast in der Brauerei Bender, wo Stadtrat Metz die Führung an Bräumeister Rösch übergab. „Bender-Bier" vom Faß wurde weidlich geprobt; als Andenken erhiel- ten die Gäste das „Geschirr" mit nach Hause, Zum Abschluß des Treffens brachte dann die Trachtenkapelle Mühlhau- sen üh1hau- sen vor der Stadthalle ein Stand, konzert, das viele Zuhörer anlockte. Im Rahmen einer Autogrammstunde machte die Jugend Arnsteins ausgiebig davon Gebrauch, von den Kitzbüheler Ski- Assen Hias L e i t ne r, Herbert II u b er und Rudi Sauer Unterschriften zu sammeln. Die „Alt-Herren" Kitzbühels sind ja zum Mittelpunkt der alten und jungen Sportkönige geworden. Die Kitzbüheler bedankten sich für die vorbildliche Gastfreundschaft und erklärten ihrerseits, den Arnsteinern beim Gegenbesuch im Mai 1969 schöne Tage in Kitzbühel zu bereiten. (Anm. d. Red.: Der einzig „Unglück- liche" dieser Tage war der Präsident der Kitzbüheler ALTHERREN Klaus. Nie derstraßer. Er konnte nicht mit nach Arnstein, denn auf seine „starke Hand" wartete der Traber Franko auf der Bahn in Wels.) Dichterlesung Wolfgang Borchert Die Österreichische Jugendbewegung Kitzbühel veranstaltet am Freitag, 15. November um 20 Uhr im Saal der Handelskammer (Englhaus) einen Li- teraturabend, der dem Gedenken an den Dichter Wolfgang Borchert, das „Sprachrohr der verlorenen Genera- tion" gewidmet ist. Wolfgang Borchert, der 26jährig im November 1947 gestor- ben ist, war eine der größten literari- schen Hoffnungen der Nachkriegszeit, ein Frühvollendeter, dessen Werk weit über die Grenzen des deutschen Sprachraumes hinaus bekannt wurde und den Stil der neueren Prosa ent- scheidend mitbestimmte. Die österrei- chische Jugendbewegung hat für die Gestaltung dieses Abends Herrn Hugo Bonatti gewonnen und ladet zu dem frei zugänglichen Abend herzlich ein!
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