Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Von links nach rechts: Rudi Rettenwander, Neuhausbauer; Josef Fetter, Bauer zu Alpenhof, Walter Mader, Buchhalter der Stadtgemeinde, Hans Hinterholzer, Bauer zu Waldhausen, Andre Fetter, Bauer zu Mitterhögl und Hans Hechen- berger, Bauer zu Erb am Sonnberg. - Walter Mader schied im Vorjahr aus; der neue Schlagzeuger ist Siegfried Höck. Photo Toni Rothbacher, Kitzbühel (freundlicherweise von der Redaktion der „Sonntagspost" zur, Verfügung gestellt). Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. November 1968 10 Jahre „Die lustigen Kitzbühler" Mltterhögl-Hausmusik In Garmisch erfolgreich Kassier: Johann Zehner Schriftführer: Stefan Praschberger Bühnenmeister: Arthur Dreier und Karl Überall Beisitzer: Resi Engl und Franz Über- all. Beschlossen wurde als erstes Stück das Vagabundenkleeblatt aufzuführen, bei dem unser Ludwig 0 b er m o s e r den ..Amtsdiener" zu spielen hatte. In einer Fußnote hielt Schriftführer Stefan Praschberger folgendes fest: „Hernach war kurze Zeit geselliges Beisammen- sein in der „Sonne", wo Fräulein Koidl und Fräulein Cuilek „Kinds- taufen" vornahmen. DAS VAGABUNDENKLEEBLATT VON 1928 Musik: Bürgermusikvereinsorchester unter Kapellmeister Anton Rothbacher Spielleitung: Toni Praxmair Souffleuse: Hanni K o i d 1 Personen: Hirschenwirtin: Resi Engt - Tochter: Pepi Möj3ner Bürger- meister: Arthur Dreier - 1. Vagabund: Toni Praxmair - 2. Vagabund: Max Oberiindober - 3. Vagabund: Jakob Mößner - Forstgehiife: Franz Überall - Sennerin: Maria Lentsch - Gaishub: Hansi Mariacher - Amtsdiener: Lud- wig Obermoser - Pfarrer: Stefan Praschberger - Dirndl: Rosa Laucher und drei Schuhplattler. Stefan Praschberger war ein sehr einfallsreicher Schriftführer. Er führte in seinem „Spielprotokoll" noch aus: „Das Stück gefiel vorzüglich, die Zei- tungskritik ist ganz darnach eingestellt. Besonders der gesangliche Teil wurde mit viel Beifall aufgenommen. Es wa- ren drei Aufführungen in Kitzbühel und eine in Kirchberg. Am 15. April ging es nach dem Theater zum ‚Tie- fenbrunner', am 22. zum ‚Seidl' und am 29. zum ‚Schwarzen Adler', wo auch bis 12 Uhr gedraht wurde; dann ge- mütlicher Plausch bis ½2 Uhr und hernach lustiger Heimgang, veranstal- tet von Ludwig Ober. m o s er. M ö ß- ne r und Franz überall wollten meh- rere Fensterl stürmen." Zum Gastspiel in Kirchberg: „Mas- senhafter Besuch. Spiel, besonders Ge- sang und die Zwischenpausen-Musik von Rothbacher fanden beifallsreiche Aufnahme. Saal mit Tischen bei Re- stauration. Personenbeförderung mittels Zug und zwei Autofahrten hin und zurück, aus- geführt von Peter Wies er. Nachts um /4 1 Uhr noch Abholung der Soieler vom Bahnhof und Fahrt bis zur „S o n n e", wo es noch ein kleines Nach- sitzen gab, dabei hatte Toni Praxmair noch das Glück, „Scherben" zu machen. NB: Praxmair-Fücbsl fuhr auch mit und trat auf. Der Ziehharmonikaspieler Draxi schlief auf der Bühne, bevor der Vorhang aufging und war kaum zu ermuntern. Fortsetzung folgt! Kürzlich veranstaltete die bekannte Tanz- und Stimmungskapelle „Die lu- stigen Kitzbühler" gemeinsam mit der Kolpingfamilie im Vereinshaus einen Jubiläumsball aus Anlaß des zehn- jährigen Bestandes der genannten Mu- sikkapelle. Der Ball war für die Musik- freunde und die Freunde der Kolping- familie auch ein gesellschaftliches Er- eignis und war aus allen Kreisen der Bevölkerung stark besucht. Gegen Mitternacht erschienen noch die Mit- glieder der Heimatbühne Kitzbühel, die gerade von der Aufführung „Alois, wo warst du heute Nacht?" im Rahmen der Landesspieltage in Kufstein zu- rückgekommen waren. Diese heimische Tanzkapelle wurde Ende 1957 gegründet und trat erstmals bei einem Kameradschaftsabend der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kitz- bühel am 12. Jänner 1958 auf. Seither folgten hunderte von Konzerten und Tanzabenden, und verschiedene Ver- eine, sei es in Kitzbühel oder in einem Bezirksort, stellten diese bei ihren jährlichen Veranstaltungen direkt in den Mittelpunkt. Der Leiter der „Lustigen Kitzbühler" Andre F e 11 e r, Solist der Stadtmusik und gleichzeitig auch Kapellmeister- stellvertreter, Lehrer in der städtischen Musikschule und Leiter des Kirchen- chors, ist als Voliblutmusiker bekannt. Seine Musikbegeisterung übertrug sich auch auf alle seine Mitspieler. Der gute Ruf der Kapelle reichte schon bald über die Heimatstadt hinaus, und sie wurde in den Bezirksorten, in den Nachbarländern, insbesondere auch in Bayern und in Südtirol, mit stets gro- ßem Erfolg eingesetzt. Ein Höhepunkt ihrer Laufbahn war unzweifelhaft die Teilnahme am V. Südtiroler Landes- musikfest in Meran (ii. und 12. Mai 1963) auf Einladung der dortigen Kur- verwaltung. Unverfälschte echte Volksmusik bringt diese Gruppe, in diesem Fall ohne Schlagzeug, in der Besetzung der „Mitterhögl-Hausmusik": Andre Feiler (Geige), Josef Feller (Hackbrett), Hans Hinterholzer (Drehleier), Rudi Retten- wander (Baßgeige) und Hans Rechen- berger (Harfe), sah und hörte man sie gerne bei den Sängertreffen beim Stangiwirt. Ihr Ruf ist aber auch schon ins Ausland gedrungen. Am Sonntag, 10. November 1968 nahm die Musik- gruppe als einziger Vertreter Tirols am großen Bayerischen Sänger- und Musikertreffen in Garmisch-Parten- kirchen teil. In zwei Auftritten mit je zwei Musikstücken vertraten sie mit großem Erfolg das Land Tirol und die Heimatstadt Kitzbühel. Der Leiter beider Musikgruppen An- dre Feiler tritt auch als Komponist hervor. Allein beim heurigen Schüler- konzert der städtischen Musikschule wurden vier neue Kompositionen von ihm vorgetragen.
< Page 10 | Page 12 >
< Page 10 | Page 12 >