Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 - Xitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. November 1968 fältig Harrer sich bemühte, das Thema doch möglichst der Widmung anzubie- ten, wird der aufmerksame Harrer- kenner erkannt haben. Er hat seine Farbdiaserie über die „Xingu-Indianer am Amazonas" umsortiert und mit vie- len reizenden Tieraufnahmen erwei- tert. Obwohl man bekanntlich einen Harrervortrag bestimmt öfter erleben kann, war also der Abend in eine an- dere Variante gekleidet. Über den Vortrag ausführlicher im einzelnen zu berichten, wäre wohl nicht richtig. Harrervorträge sind ein Ganzes, weiches man gar nicht erst zerpflücken sollte. Wer kennt gerade in Kitzbühel nicht jedes Buch, jeden Expeditionsbericht und jede Fernseh- sendung Harrers. So ist auch die Ex- pedition des Professors zu den Xingu- Indianern an sich bekannt. Von dieser Expedition kommt überdies in Kürze ein Buch heraus. Was den Zuhörer immer wieder an Harrervorträgen fesselt, ist die flüs- sige ohne viel Pathos getragene Vir- tuosität, mit welcher man durch die exotischen Weiten geführt wird. Man meint, daß die Farbbilder leben, die Indianerdörfer mit Tänzen und Trom- meln und Gesängen in den Saal ge- zaubert wurden. Man glaubt mit dabei am Amazonas zu sein und in den dunstigen tropischen Urwäldern. So gefesselt sind die Zuhörer, daß sie bei manchen Szenen mit den Riesen- schlangen und unter den buntbemalten Xingus unbewußt reagieren. Wie immer dankte dem Vortragen- den ein lange anhaltender Applaus. Unser Tierschutzverein dankt Herrn Prof. Harrer herzlichst für den Abend. Er war das schönste Geschenk, wel- ches unser Tierschutzverein bisher be- kam. Denn nicht nur der Reinerlös des Abends ist für unsere Tierschutz- arbeit eine nette Spende. Wir danken Prof. Harrer besonders, daß er sich als Tierfreund für unseren Tierschutz- verein demonstrativ bekannt hat. Für den Tierschutzverein Kitzbühel war es eine sympathische gesellschaftliche Aufwertung. Almererfahr'n in Kitzbiihel Auch heuer wieder veranstalteten die „Lustigen Kitzbühier" mit Jungbauern aus dem Schatt- und Sonnberggebiet am Martinifeierabend, der heuer auf ei- nen Sonntag fiel, das traditionelle Al- mererfahrn. Vorgeher war heuer Hans H e eh e n b er g e r zu Sonnberg-Erb, da Sepp F eile r, der im Vorjahr diese Funktion innehatte, wegen eines Fer- senbeinbruches nicht mitmachen konn- te. Nachgeher war wieder Friedl Rei- t er vom Lindenhof. Zwei Dutzend Män- ner, ausgerüstet mit Tuschglocken und Speisgiocken, versammelten sich beim Bauernhof Klostermauring und nahmen dann folgenden Weg: Josef-Herold-Str., Klostergasse, Franz-Reisch-Straße, Rat- haustor, Hinterstadt, Vorderstadt, Joch- berger Straße, Ehrenbachgasse. Von dort bei der Stadtsäge zu den Höfen „Alpenhof". „Urbal", „Schweinesten", „Lindenhof", „Gansern", „Pirchern", „Malern" und „Gruglbichl". Das ab- schließende „Wassern" fand in der Jau- senstation Staudach statt, wo der Wirt eine Kiste Bier spendete. Erste Sta- tion wurde beim „Neuwirt" gemacht. Auf dem langen Weg brauchten sich die Almererfahrer, insbesondere beiden Bauernhöfen, um Zuspruch und Gast- freundschaft nicht zu sorgen. Das Pferd in der Welt Am Samstag, 16. November wird im österr. Fernsehen ein Film über die Haflingerzucht in Tirol gezeigt. Dieser Film wurde in Aurach (größtenteils beim Branderbauern Alois Netzer) auf- genommen. 1 „Gildenweg" Irr- durch die Mauk- Südwestwand Wb , al im Ostkaiser Den Kitzbühelern Stefan Man z 1 und Fritz Huber jun., beide Angehö- rige der Edelweißgilde Kitzbühel, ist anfangs September 1968 eine Erst- begehung im Ostkaiser geglückt. Die beiden jungen Männer geben für die zirka 200 Meter hohe Kletterführe, die durchwegs den Schwierigkeitsgrad 6 aufweist, eine Kletterzeit von 8 bis 10 Stunden an. Für Wiederholungsbege- hungen, die zweite Durchsteigung mei- sterten bereits zwei Münchner, mach- ten Manzl und Huber folgende Auf- zeichnungen: Der kühne Anstieg führt gerade zur Rampe. Einstieg in gleicher Höhe des Spenglerkarnins, etwa 20m links davon eine Seillänge (IV) zu schönem Stand. Über einen kurzen Überhang (Bohr- haken) rechts aufwärts unter ein klei- nes Dach, dann stark links haltend über eine steile Platte zu einem Über- hang (40m) (Schlingenstand). An sei- ner rechten Seite vorbei den Haken und Holzkeilen folgend (sehr luftig) zu gutem Stand (35m). Nun nach links in einen verschneidungsähnlichen Ein- riß (nur 3 H.). Nach 40 m Stand (Bi- wakplatz der Erstbesteiger). Weiter in einem meist nassen Schacht zu einem großen brüchigen Überhang. An seiner rechten Seite empor in einen schmalen Riß (20 m Stand). Dem Riß folgend un- ter ein weiteres Dach 3 m nach rechts und gerade hinauf zu einer Nische, die von einem großen, gelben Überhang überdacht ist. Im Winkel dieses gewal- tigen Daches an guten Haken einige Meter nach links und gerade weiter in eine 40 m lange, äußerst schwierige Ver- schneidung, die zur Rampe auf die Flachschneide und zum Gipfel führt. Gemeinschaftskonzert des Männergesangverein Kitzbühel und des Kolpingchors im Kolpingsaal Am Samstag, 23. November 1968 um 20.30 Uhr werden der Männer- gesangverein Kitzbühel und der KoL- pingchor Kitzbühel im Kolpingsaal zu einem Gemeinschaftskonzert unter der Leitung der Chormeister Sepp Gasteiger und Hugo Bonatti antreten. Die Veranstalter bitten, sich diesen Abend freizuhalten. Abendmesse mit rhythmischen Gesängen in der Stadtpfarrkirche Zum erstenmal wird am Sonntag, 17. November die Abendmesse der Stadt- pfarrkirche um 19.30 Uhr in der be- reits erprobten Form der vor allem bei der Jugend beliebten hl. Messe mit rhythmischen Gesängen gefeiert. Es musizieren die „Happys" aus Kitz- bühel. Vor allem die jungen Leute sind zu diesem Gottesdienst herzlich eingeladen. Es wird darauf hingewie- sen, daß mit gleicher Beginnzeit in der Klosterkirche ebenfalls eine Abend- messe gefeiert wird. Literaturabend Wolfgang Borchert3 Wir weisen noch einmal auf den von der Oesterreichischen Jugend- bewegung Kitzbühel veranstalteten Li- teraturabend Wolfgang B o r c h e r t am Freitag, 15. November, 20 Uhr, im Sit- zungszimmer der Handelskammer hin. Rezitator ist der Träger des Förde- rungspreises der Stadt Innsbruck für Literatur Fachlehrer Hugo Bonatti, die einleitenden Worte spricht Fach- lehrer Hans Wirtenberger. Der Abend ist frei zugänglich. Landesgedenktag an der Kaufmünnischen Berufsschule Die Kaufmännische Berufsschule Kitzbühel begann den Landesgedenktag am 4. November mit der Teilnahme an einem Gedenkgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Die Schulveranstal- tung begann mit einem von Fachlehrer Hugo Bonatti gebotenen geschichtlichen Abriß, der der Information und dem Verständnis diente. Direktor Oberschul- rat Karl Grißmann zeigte das Problem Südtirol in seiner ganzen Tragik, aber auch die ungebrochene geistige Einheit des Landes auf. Diese Einheit des Lan- des Tirol wurde in einem Lichtbilder- vortrag von Max Krause mit bestem Bildmaterial aus der jüngsten Zeit do- kumentiert. Die zahlreichen Dias von Krause fanden begeisterte Aufnahme und beendeten in instruktiver und überaus würdiger Form die Feier- stunde.
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