Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. November 1968 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 2. Fortsetzung Zuerst wieder ein aktueller Bericht über „Alois, wo warst du heute Nacht?" Am Sonntag, 17. November 1968 brachte Radio Tirol in der Sendung „Außer Programm" einen kurzen Ab- schlußbericht über die Landesspieltage. Der Redner wies darauf hin, daß vom Landesverband Tiroler Volksbühnen insgesamt 105 Spielgemeinschaften be- treut werden. Zu den Spieltagen in Kufstein, an denen unsere Heimat- bühne mit dem Lustspiel „Alois, wo warst du heute Nacht?" teilgenommen hatte, wurde allgemein erwähnt, daß die Aufführungen, an denen außer dem Publikum auch viele Fachleute und Experten teilgenommen haben, gegen- über früheren Jahren schöne Verbesse- rungen aufzuweisen hatten. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß der Ober- spielleiter des Österreichischen Rund- funks Professor Dr. Walter Davy alle Spieltage in Tirol besuchte, um für das Österreichische Fernsehen ein ge- eignetes Stück zu finden. Auch Süd- tirol wurde besucht. Am Montag, 18. November 1968 brachte Radio Tirol eine Kurzsendung über das von der Heimatbühne auf- geführte Theaterstück. Die Aufnahmen hiezu wurden von Herrn Dr. H a i d e r am 26. Oktober 1968 in Kitzbühel ge- macht. Als Aufnahmelokal wurde von der Stadtmusik das Probelokal zur Verfügung gestellt, wo die erforderliche unbedingte Ruhe herrschte. Die Sendung im Radio war durch große Sprach- gewandtheit und Sprachsicherheit aus- gezeichnet. Es wurden Szenen (die telegraphische Depesche) zwischen Urschi und Cilil (Marlies Wieser und Maria Pichler), von Lilly und Brunner- buall (Greti Wieser und Ludwig Ober- moser) und Szenen zwischen Alois und Brunnerbauer (Franz Lamplmayr und Ludwig Obermoser) in dem unnach- ahmlichen Zwiegespräch nach der ver- zechten Nacht, wo einer den anderen im Erinnerungsvermögen stärkt, ge- bracht. Am Sonntag, 17. November 1968 fand heuer die vierte Aufführung des Stük- kes im Kolpingsaal (insgesamt allein in Kitzbühel 18 Aufführungen) in der bereits berichteten Standardbesetzung statt. Als Theaterfriseur und Schmin- ker fungierte Hans Pichler. Der Saal war ausverkauft, ja viele Besucher mußten wegen Platzmangel wieder umkehren. Unter den Besuchern be- fanden sich Bürgermeister Hermann Reisch und Stadtrat Peter Siebe- r er sowie Toni 5 a i er und in deren Mitte Oberspielleiter Prof. Dr. Walter Davy vom Österreichischen Rund- funk. Er hatte im Prinzip diese Auf- führung bestellt und sie wurde ihm gerne gewährt. Dabei profitierte auch das neuerliche „volle Haus" und es wurde mit dem Applaus nicht gespart. Nach der Vorstellung fand im Re- staurant Glockenspiel eine Besprechung statt, in welcher Dr. Davy die Heimat- bühne Kitzbühel in der Besetzung zum „Alois" als die beste Spielgruppe be- zeichnete, die er in diesen Wochen in Tirol zu sehen und zu hören bekam. Dieses Urteil ist als große Auszeich- nung zu werten, insbesondere mit Rücksicht auf die gewaltige Stellung, welche Dr. Davy bei Theaterauffüh- rungen in Österreich zukommt. Ihm sind ja auch die Fernsehübertragun- gen von den großen Festspielen von Wien bis Bregenz anvertraut. Ob der „Alois" nun für das Fern- sehen herangezogen wird oder nicht, wurde nicht endgültig festgelegt. Dr. Davy wffl über die Heimatbühne Kitz- bühel noch mehr wissen. Er ist von der Theaterleitung von jeder neuen Einstudierung zu unterrichten, dabei steht nach seinen Ausführungen, die in einem zwanglosen Tischgespräch ab- gewickelt wurden, immer wieder der „Alois" im Vordergrund. „Ich weiß aber nicht, ob Ihr nicht ein Stück habt, das noch besser anklingt", sagte er! Und aus diesen Worten spricht ohne Zweifel der erfahrene Regisseur. Ein Engagement der Heimat- bühne Kitzbühel kann plötzlich kom- men, wenn z. B. eine Vorstellung zwi- schen Wien und Bregenz ausfällt. Dann ist vorgesehen, einen Aufnahmestab nach Kitzbühel zu schicken. Einmal kommt Kitzbühel „dran". Ob im näch- sten Jahr oder 1970, das kann vom Tisch weg nicht entschieden werden. Es kann auch im großen Jubiläums- jahr 1971 sein, wenn Kitzbühel die Stadterhebung vor 700 Jahren feiert. Prof. Dr. Davy wurde von Ober- moser und Lamplmayr zum Nacht- schnellzug geleitet, wobei Souffleuse Elfriede Wieser diesmal als Chauf- feur zu fungieren hatte. Das große „Theatergespräch" klang sehr hoff- nungsfroh aus. Es ist nicht, daß die Kitzbüheler Spielgruppe unter allen Umständen zum Fernsehen möchte, je- doch wird es als eindeutige Ehre emp- funden, überhaupt für eine so große Angelegenheit als derzeit beste Gruppe Tirols ins Gespräch gekommen zu sein. „Bei einer Fernsehaufnahme inter- essiert es den Fernsehempfänger nicht, ob es sich um eine Laien- spielgruppe oder um Professionals handelt. Hauptsache ist, das Spiel „haut hundertprozentig hin". Bei der Fernsehaufnahme ist selbst der klein- ste Fehler auszumerzen, Fehler, die vom eigenen Theaterpublikum sonst ohne Aufsehen hingenommen wer- den. Die 700.000 bis 800.000 Fernseh- empfänger in Österreich gehören zu den größten Kritikern." Das u. a. m. hörte man von Prof. Dr. Davy. Von der Leitung der Hei- matbühne Kitzbühel erfahren wir hier- zu, daß die Spielgruppe weiterhin einer Einladung durch das Österreichische Fernsehen folgen wird, auch unter Be- rücksichtigung, daß noch „harte" Pro- ben zu absolvieren sein werden. Nun wieder zu unserer Chronik Toni Praxmair als Spielleiter führte 1928 auch den „Geigenmacher von Mittenwald" auf. Bei diesem Stück wirkte auch der damalige Männerchor des kath. Gesellenvereins mit. Ende 1928 bis 1930 wirkte Carl Pla- ner als Theaterschriftführer und als Spieler. Neu zum Theater zogen Hans Willi, Hildegard Aukenthaler, Rosa Laucher, Peter Wieser, Josef Schmiedl, Lois Gasteiger, Hanni Markl, Hermann Heim, Karl Wimmer, Lisl Cullek, Hoisl Hollaus, Friedi Oberleitner, Josef Maier, Ella Wachter, Hanni Maier, Mitzi Cul- lek, Michi Ober, Max Krause, Johann Mitterer, Josef Brandstätter, Walter Föger, Siegfried Engl, Christi Pucher, Johanna Maier, Christian Achhorner, Toni Tschurtschenthaler, Hilda Wid- schwentner, Hilda Da Pont und Anton Pichler. Nach dem Tätigkeitsbericht von Carl Planer zur Generalversammlung am 12. November 1929 wurden im abgelau- fenen Spieljahr 15 Stücke mit zusam- men 41 Aufführungen gespielt. Die Bühne hatte 40 Mitglieder, die alle ein Ausflug zum Königsee kameradschaft- lich vereinte. Bei dieser Versammlung wurde fol- gender Ausschuß gewählt: Obmann Toni Praxmair Spielleiter Ludwig Obermoser Spielleiter Anna Höck Bühnenmeister Artur Dreier Bühnenmeister Anton Pichler Kassier Josef Schmiedl Schriftführer Cart Planer Beisitzer: Resi Engt, Maria Lentsch und Hans Überall Plakateur und Bibliothekar Alois Wimmer Saalordner Gottfried Schweinester und Josef Bichler Souffleuse Hanni Koidl Fortsetzung folgt! KIRCHBERG - Liebe Kinder von Kirchberg! Herz- lich ladet am Donnerstag, 5. Dezember 1968 St. Nikolaus mit Gefolge zu einem Treffen um 14 Uhr vor dem Cafe Toni L o r e n z o n i ein und wird euch dabei mit kleinen Gaben beschenken. Euer Nikolaus Kitzbüheler Theaterchronik der neueren Zeit Gewidmet den Theaterjubilaren Franz Lamplmayr und Ludwig Obermoser
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