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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. November 1968 ist aber unmöglich, alle diese Aspiranten mit dem notwendigen Material zu ver- sorgen, dazu reichen unsere finanziel- len Mittel nicht aus. Auch die Skifabri- kanten sind etwas zugeknöpfter gewor- den, was aber zu verstehen ist. Es ist daher notwendig, eine strenge Auswahl zu treffen. Mit Ernst Hinterseer und Ing. Manfred Tief enthaler (Horn- bahn) haben wir zwei hervorragende Trainer gewonnen, die bestimmt trach- ten werden, aus den Schülern und aus der Jugend das Beste herauszuholen. Es ist Tatsache, daß wir nach derr Aufsteigen von Hinterseer, Feiersinger, Haslauer, Graswander und Maria Fei- ersinger in den Jugendkader des OeSV keinen einzigen Teilnehmer im Tiroler Schülerkader besitzen. Die oben ge- nannten haben sich sehr gut gehalten. Peter Feiersinger wurde Tiroler Schülermeister, Hansi Hinterseer P»AM Propangas Telephon 2992 österreichischer Schülermeister und auch die Mädchen waren immer unter den ersten fünf anzutreffen. Der Lohn dafür ist der Aufstieg in den OSV-Kader. Wir dürfen uns aber durch die Erfolge dieser Fünfergruppe nicht täuschen las- sen; es gilt schwer zu kämpfen, um bestehen zu können. Der Grundstock zum Rennläufer muß in der Schule gelegt werden. Ich dan- ke hier den Schulen, insbesondere Herrn Bezirks-Schulinspektor Walter B o d ne r, für die Freistellung der Schüler. Sprungschanzenbau: Auf unsere In- itiative hin hat die Stadtgemeinde mit anderen Institutionen eine Begehung des Sprungschanzenprojekts bei Haus- grub anberaumt. Dabei kann die er- freuliche Mitteilung gemacht werden, daß seitens der Stadtgemeinde ein grö- ßerer Betrag zum Ausbau der Schanze zur Verfügung gestellt werden kann. Nach Fertigstellung der notwendigen Pläne wird dem Gemeinderat ein ent- sprechender Antrag vorgelegt werden. Dann wird auch Kitzbühel wieder Sprungkonkurrenzen durchführen kön- nen. Nur durch den sportgerechten Aus- bau der Anlage wird es möglich sein, die österreichische Springerelite an den Start zu bekommen. Mitgliederbewegung: Der Club weist einen Mitgliederstand von 619 Erwach- senen, gegenüber 512 im Vorjahr, 33 Ju- gendliche und 49 Schüler auf. Der KSC steht bei den Erwachsenen in Tirol an zweiter Stelle und im Gesamtdurch- schnitt an sechster. Es ist notwendig, diesen Stand durch Werbung weiter zu erhöhen, damit wir einerseits den er-4 sten Platz im Tiroler Skiverband wie- der erreichen und zweitens diesen als stärksten Landesverband beim Oester- reichischen Skiverband weiter stärken. Dem Wintersport kommt bei uns eine ungleich größere Bedeutung zu als an- derswo, daher haben auch die winter- sportlichen Erfolge einen bestimmen- den Einfluß auf viele Sparten der Wirt- schaft. Kassabericht von Direktor Willi Kindl Als die wohl größten Sorgen, die derzeit bei Sportvereinen bestehen, können zweifellos die finanziellen be- zeichnet werden. Wenn wir in unserem Klub auch keinen direkten Mann- schaftssport betreiben, wofür bedeu- tende Spielergagen bereitzustellen wä- ren, so stellen sich an unsere Clubkasse wieder anderweitige Anforderungen. Wir können aber Einnahmen nur durch Einhebung der Mitgliedsbeiträge, durch Subventionen und Spenden erzielen und diese decken aber nicht annähernd die laufenden Ausgaben. Es klafft daher in der normalen Finanzgebarung eine Lücke von jähr- lich 60.000 bis 80.000 Schilling. Gerade bei den Einnahmen aus Mitgliedsbeiträ- gen sind allein 60 0/6 an die beiden Dachverbände abzuführen, so daß nur Nettoeinnahmen von zirka 13.000 Schil- ling verbleiben. Zu den normalen Ausgaben kommen dann jährlich die Aufwendungen für die Jugendförderung und Ju- gendbetreuung. Es ist oberste Auf- gabe unseres Clubvorstandes, gerade hierauf die besondere Aufmerksamkeit zu lenken, um für die Zukunft wieder einen entsprechenden Rennläufernach- wuchs zu bekommen. Dies erfordert Mittel, wofür in erster Linie die zweck- gebundenen Subventionen der Stadt- gemeinde und des Fremdenverkehrs- verbandes Verwendung finden. Das be- deutet aber gleichzeitig, daß die Finan- zierungslücke noch größer wird, da die jährlichen Aufwendungen für die Nachwuchsförderungen ebenfalls einen Betrag von 60.000 bis 70.000 erreichen. Ein geringer Teil, etwa 10 Prozent, wird vom Allgemeinen Österreichi- schen Sportverband zur Verfügung ge- stellt. Es ist somit naheliegend, daß sich der Clubvorstand vordringlich mit der Her- einbringung dieser Deckungsbeträge befassen muß. Dies geschieht in einer geschickten Vorbereitung und erfolg- reichen Organisation des Internationa- len Hahnenkammrennens. Wie Sie wissen, ist die Werbe- möglichkeit während des Halmen- kammrennens seit 1968 praktisch weg- gefallen, da vor allem die beiden deut- schen Fernsehgesellschaften eine Über- tragung im Rahmen der Eurovision abgelehnt haben, wenn auch nur die geringste Werbung erscheint. Auf die Eurovision will der KSC aber auf kei- nen Fall verzichten, um Kitzbühel nicht um die größte Winter-Propa- ganda zu bringen. Glauben Sie nicht, daß das Habnenkammrennen deshalb veranstaltet wird, um den Clubfunk- tionären Arbeit aufzubürden? Wir tun es, um die Belange Kitzbühels vertreten zu können und unsere Heimatstadt als Wintersportstadt ersten Ranges in aller Welt in Erinnerung zu rufen. Die Mitteilung über den Ausschluß der Werbemöglichkeit im vergangenen Herbst war eine überaus betrübliche und es galt für uns Verantwortliche, eine Ausweichmöglichkeit zu schaffen. Ich berichtete schon öfters, daß die Finanzierung des Halinenkammrennens durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten nur zu einem ge- ringen Teil finanziert werden kann. Außerdem verstehen wir es zu gut, daß die beiden Institutionen wie Stadt- gemeinde und Fremdenverkehrsverband selbst vor großen Aufgaben stehen. Die Geldmittel für das Krankenhaus und die neue Hauptschule sowie für das Kurmittelhaus müssen erst aufgebracht werden. Gleichzeitig drücke ich an die- ser Stelle deutlich aus, daß gerade der Skiklub Kitzbühel jener Kitzbüheler Verein ist, der für den Ruf des Ortes durch seine überragenden Spitzenrenn- läufer am meisten beigetragen hat und trotzdem darauf bedacht ist, Stadt- gemeinde und Fremdenver- kehrsverband finanziell am we- nigsten e nigsten zu belasten. Gott sei Dank sind aber seit Be- ginn dieses Jahres völlig neue Situa- tionen in bezug auf die Fernsehsport- Eurovisionsübertragungen eingetreten, die uns wieder hoffnungsvoll machen. ich möchte dabei das überaus gute Verhältnis mit dem Österreichischen Rundfunk, insbesondere mit Herrn Ge- neralintendant B ach er, Fernsehdirek- tor Zilk und den Verantwortlichen für die Sportabteilung Herrn Bern- e g g er in den Vordergrund stellen. Gerade diese Herren waren es, die un- seren finanziellen Sorgen volles Ver- ständnis entgegengebracht haben und uns auch die teilweisen finanziellen Anforderungen mildern. Dies bedeu- tet - wenn nicht außergewöhnliche Schwierigkeiten auftreten -‚ daß das Internationale Hahnenkammrennen 1969 in finanzieller Hinsicht zu einem we- sentlichen Teil als gesichert erscheint. Sicherlich auch zur Beruhigung der Stadtgemeinde und des Fremdenver- kehrsverbandes, da wir dadurch hof- fentlich nicht gezwungen sein werden, eine Ausfalishaftung für die Durchfüh- rung des Hahnenkammrennens zu be- anspruchen. So darf ich, bevor ich zum Schluß meines Berichtes komme, der Stadt- gemeinde, dem Fremdenverkehrsver- band und vor allem der Bergbahn AG und der Berg- und Skiliftgesellschaft für die jederzeitige Hilfsbereitschaft und Unterstützung den aufrichtigsten Dank des Vorstandes des Kitzbüheler
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